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Ehrlich-Frage // Ist Gold-Geld nicht Irrsinn?

Gold, Preis, Fed

Bildquelle: Fed New York

Hören Sie manchmal den Affen (Gott, den großen Programmierer oder was immer Sie wollen) im Universum lachen oder zumindest kichern? Ich schon. Nein, nein, nicht so, wie Sie nun vielleicht denken. Da sitzt er dann, um zu gucken, was er so codiert hat für den Planeten Erde – und was sieht er: Da fahren die Menschen sehr tief unter die Erde und holen von da unten diese winzigkleinen glänzenden Fitzel heraus, die ganz rar sind im Quellcode, weil irgendein Hilfsprogrammierer, eigentlich eine wunderbare Idee zu den Fitzeln hatte, diese dann aber beim Programmierermeeting nicht durchsetzen konnte, weil man ihm die gute Idee als Hilfsprogrammierer nicht gönnte, und so blieb dieser Anfangsrestcode stehen, da ihn auch niemand löschen wollte, man wusste ja nicht, wozu er gut war oder einmal gut sein könnte. Schließlich gewann die Fitzel dann noch einen Humorpreis, aber davon bekam der Hilfsprogrammierer schon nichts mehr mit, er codierte inzwischen an der schwarzen klebrigen Masse herum, die auch unter der Erde lagern sollte. Er blieb seinem Hang zu skurrilen Dingen somit treu.

Es sei so lustig anzusehen, so die Jury, wie die Menschen die glänzenden Fitzel, die sie Gold nennen, aus der Erde rauswühlen, dann wieder einschmelzen, um sie dann, zu einem nicht unerheblichen Teil, wieder in tief unter der Erde liegende Keller einzulagern.

Aber es gibt Leute, die schwören auf Gold, wenn es ums Geld geht. Nichts sei besser, sicherer, beständiger. Das mag schon sein, aber der Aufwand, der dafür betrieben werden muss, nur um ein knappes Gut als Geld zu verwenden. Ich finde, die Zeit ist über Gold als Geld hinweggegangen. Die Menschheit sollte sich mit wichtigeren Dingen beschäftigen, als Gold aus der Erde zu buddeln, um dann damit andere Waren einzutauschen und eine kompatible Währung zu haben.

Da ist doch Papiergeld (Fiat-Geld) oder Kryptogeld, wie zum Beispiel Bitcoins, viel eleganter. Fiat-Geld entsteht durch Kreditvergabe, also im Besten Fall im Zusammenhang mit Investitionen. Bitcoins durch komplexe Algorithmen. Gut, dafür verbrauchen wir auch Energie (Strom), aber ich denken, längst nicht so viel wie für die Goldproduktion.

Gold ist (theoretisch) endlich. Das macht es interessant, weil man es nicht beliebig vermehren kann und so auch kein Inflationsproblem bekommt. Aber was, wenn dringend Investitionen getätigt werden müssten, aber kein Gold da ist, um diese zu finanzieren? Altes Gold würde gehortet, neues nicht mehr gefördert, weil vielleicht zu teuer … Die Wirtschaft käme zum Erliegen? Fiat-Geld kann man dagegen grundsätzlich nach Bedarf schaffen und wieder einziehen.

Und überhaupt, liegt nicht der Charme von Fiat-Geld auch darin, dass es, weil ja aus dem Nichts geschaffen, nicht noch mehr gesellschaftlich überhöht wird, noch wichtiger wird? Fiat-Geld ist letztlich nur Vertrauen, unser Vertrauen zueinander. Das macht den Reiz (und den Kitt?) aus. Wenn das Vertrauen weg ist, ist das Geld wertlos, von einer auf die nächste Sekunde. So halten wir zusammen, oder?

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Bildquelle [bearbeitet]: Federal Reserve New York

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