Plusvisionen

M1 Kliniken-Aktie // Ein wenig Schönheit für das Depot

Bildquelle: M1 Kliniken

Bodyshaming ist zurecht verpönt. Jeder sollte gesellschaftlich so akzeptiert werden wie er ist. Das heißt aber nicht, dass ein einzelner nicht vielleicht doch „unzufrieden“ mit seinen Aussehen ist. Die Bereitschaft „etwas machen zu lassen“ nimmt beständig zu: 2020 haben bereits vier Prozent die Frage bejaht, eine ästhetische Korrektur durchgeführt zu haben. In den zehn Jahren von 2012 bis 2020 nahm der Anteil derer, die es sich eine solche Behandlung vorstellen könnten, von 15 auf 20 Prozent zu.

Die Gründe sind vielfältig: Die Generation Instagram möchte perfekte Bilder posten, in den Industriestaaten altert die Gesellschaft und möchte zugleich nicht „alt“ aussehen und letztlich haben sich auch die (technischen) Möglichkeiten in den vergangenen Jahren verbessert und sind sanfter geworden.

So hatte der globale Markt für ästhetische Medizin 2020 mittlerweile ein Volumen von 86 Milliarden Euro – und die Nachfrage steigt weiter; bis 2026 sollen es 150 Milliarden Euro sein, bei einer Wachstumsrate von knapp zehn Prozent pro Jahr. Davon dürften auch die M1 Klinken profitieren, einem Spezialisten für Schönheitsoperationen.

M1 Kliniken verfolgt dabei das Konzept durch eine standardisierte Skalierung der Abläufe und Einkäufe ästhetische Medizin zu möglichst günstigen Preisen anzubieten, was sicherlich eine gutes Vorgehen ist in Zeiten hoher Inflationsraten und knapper Haushaltsbudgets. Für potenzielle Kunden hat das den Vorteil, dass sie sich die Reisekosten für günstige OPs nach Griechenland, Tschechien oder Ungarn  sparen und auch bei der Nachsorge die ärztliche Versorgung „vor Ort“ ist.

Zudem steigern günstige Preise für Botox, Hautfüller, Brustoperationen oder Liposuctionen das M1 Kliniken-Marktpotenzial enorm: Laut GfK-Studien von 2014 und 2017 würde eine Preishalbierung im Bereich der Schönheitsoperationen die Nachfrage um den Faktor zehn erhöhen.

In den ersten neun Monaten 2022 erzielten die M1 Kliniken einen Umsatz von 214 Millionen Euro, nach 236 Millionen Euro, was hauptsächlich auf ein reduziertes Umsatzvolumen im Handelsbereich des Haemato-Teilkonzerns (M1 Kliniken halten 68,2 Prozent) zurückgeht.

Der Geschäftsverlauf im Beauty-Segment war positiv. Mit 97.000 Behandlungen im dritten Quartal konnte trotz der üblichen Beruhigung des Geschäftsverlaufs in den Sommermonaten der Wert aus dem zweiten Quartal (100.000) fast erreicht werden. Der Wert der ersten drei Quartale aus 2021 wurde mit 285.000 Behandlungen um gut 15 Prozent übertroffen. Der Umsatz im Beauty-Segment stieg von 37,8 auf 41,4 Millionen Euro.

Der operative Gewinn (Ebitda) der M1 Kliniken betrug in den ersten neun Monaten 10,9 Millionen Euro, nach zwölf Millionen Euro im Vorjahr. Der Betriebsgewinn (Ebit) sank von 7,8 im Vorjahr auf 6,5 Millionen Euro.

Durch die fortschreitende Digitalisierung sollte es den M1 Kliniken gelingen die Ebit-Marge weiter zu verbessern. Für eine dauerhafte Höherbewertung der Aktie wäre das eine Grundvoraussetzung. Derzeit beträgt der Börsenwert 145 Millionen Euro bei einem Eigenkapital von 143 Millionen Euro und liquiden Mitteln in Höhe von 26 Millionen Euro (34 Millionen Euro kurzfristige Verbindlichkeiten).

Lukrativ könnte auch die Expansion ins Ausland werden: Neben Ungarn ist die Eröffnung weiterer Fachzentren auch in Bulgarien, Rumänien und Polen geplant. Gemeinsam bieten diese Märkte ein Potenzial von 20 bis 25 Fachzentren mit einer Umsatzerwartung von mehr als 20 Millionen Euro.

Das M1 Kliniken-Geschäftsmodell in einem wachsenden Markt macht die aktuell (noch) günstig bewertete Aktie zu einem attraktiven Investment.

M1 Kliniken-Aktie (Tageschart): steile Aufwärtsentwicklung, über 200-Tage-Linie

M1 Kliniken Aktie

Bildquelle: M1 Kliniken (Screenshot); Chartquelle: stock3.com
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