Plusvisionen

Blaue Ameisen

Sie bauen und bauen und bauen und bauen und bauen … Die Chinesen sind unendlich fleißig, so scheint es. Angetrieben durch äußerst großzügige Konjunkturhilfspakete, schafften die Chinesen im ersten Quartal (im Vergleich zum Vorjahr) ein Wachstumsplus von 11,9 Prozent. Waaooh! Die einst in den 1960er Jahren wegen ihrer kulturrevolutionären einheitlichen blauen Arbeitskleidung (heute längst keine Pflicht mehr) als „Blaue Ameisen“ verhöhnten Chinesen ziehen nun die Weltwirtschaft hinter sich her (quasi).

Unter Kontrolle bleibt mit einem Plus von anscheinend „nur“ 2,4 Prozent die Inflation. Hier hätte man angesichts der vielen vagabundierenden Liquidität durchaus mehr erwarten können. Zumal auch die Immobilienpreise in manchen Regionen durchaus märchenhafte Ausmaße annehmen. „Anscheinend“ deswegen, weil man chinesischen Statistiken (und nicht nur diesen) immer mit einer gewissen Skepsis begegnen sollte.

Dennoch: China bleibt in einer heiklen Situation. Die staatlicherseits gepimpte Wirtschaft könnte leicht überschießen. Erste Maßnahmen wurden ja bereits schon ergriffen. Zum Beispiel hat man die Kreditvergabe durch höhere Mindestreserveverpflichtungen der Banken eingeschränkt. Ob das reicht? Aber die Amerikaner drängen ja auch auf eine dezente Aufwertung des Yuan. Das könnte die traditionell geschäftstüchtige chinesische Exportindustrie dämpfen. Unter die Freude über das kräftige Wachstum, mischt sich somit eine Portion Bedenken.

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