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Datron-Aktie // Maschinenbauer mit Zahnersatz

Bildquelle: Datron

Bei Datron geht es um klassischen (deutschen) Maschinenbau. Das Unternehmen, dass es bereits seit mehr als 50 Jahren existiert (Gründung 1969), fertigt CNC-Fräsanlagen im Nicht-Stahlbereich, Hochleistungsdosiersanlagen und Dental-Fräsmaschinen. Wer etwas aus Aluminum zu fräsen hat, greift in der Regel auf eine Datron-Maschine zurück.

Die Hochgeschwindigkeitsfräsmaschinen finden vielfältige Anwendungen in der Automobil-Industrie, der Kunststoffverarbeitung oder der Luftfahrt. Beispielsweise auch als Nachbearbeitung von 3D-Drucken, da deren Oberfläche rau ist. Die Datron neo ist so schmal und kompakt, dass sie gut auch in Universitätsinstitute passt.

Generell geht der Trend bei den Fräsmaschinen zu einer möglichst einfachen Bedienung bis hin zur „mannlosen Fertigung“. Der Grund dafür ist der zunehmende Facharbeitermangel. Das dürfte noch eine weites Verdienstfeld eröffnen.

Cash-flow-Freunde aufgemerkt! Datron ist einer der wenigen Maschinenbauer mit einer eigenen Werkzeug-Technologie-Sparte. Der Verkauf der Werkzeuge sorgt für stetige „kleinere“ Einnahmen, ein „Grundrauschen“, wie CEO Arne Büsch auf der Münchner Kapitalmarkt Konferenz (MKK) im Dezember 2019 sagt. Hinzu komme Umsatzwachstum durch Wartungsverträge (After Sales, 17 Prozent Umsatzanteil).

Eine weitere wichtige Sparte von Datron sind Dental-Fräsmaschinen. Sie könnten künftig in jeder größeren Zahnarztpraxis mit angeschlossenem Dentallabor oder reinen Dentallaboren stehen. Im Dentalbereich sollen künftig immer mehr Gebisse gescannt werden. Abdrücke gehören wohl schon der Vergangenheit an. Die Datron-Maschinen fräsen dann die entsprechenden Implantate.

Ergänzt wird das Datron-Angebot noch durch Klebe- und Dicht-Anlagen. Fräs– und Dosieranlagen ergänzen sich oft. Erst wird gefräst, dann geklebt, gedichtet oder gedämmt.

Für das laufende Jahr erwartet Datron einen Betriebsgewinn (Ebit) von vier Millionen Euro. Im zurückliegenden Jahr waren es 5,13 Millionen Euro. Die Ebit-Marge könnte bei sechs Prozent liegen (erste Halbjahr sieben Prozent). Üppig wäre das nicht. 2020 strebt Datron eine Ebit-Marge zwischen fünf und neun Prozent an. Die Börse würde es sicherlich freuen.

Nach 0,87 Euro im Vorjahr könnten im laufenden Jahr ein Gewinn je Aktie von 0,70 Euro erreicht werden, was einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 16 entspräche. Zuletzt zahlte Datron immerhin eine Dividende von 0,20 Euro. Das dürfte jedoch eher weniger werden.

In vermutlich zwei Jahren will Datron für „effizientere Betriebsabläufe“ einen Neubaukomplex in Ober-Ramstadt errichten. Die Baukosten werden auf etwa fünf Millionen Euro geschätzt, wobei dann monatlich rund 100.000 Euro Miete gespart würden. Dennoch stellt sich die Frage, ob Datron mit seinem Geld nichts besseres anzufangen weiß?

Für Anleger ist Datron ein Spezialmaschinenbauer mit spannendem Geschäftsfeld, viel Tradition und solider Bilanz. Charttechnisch kämpft die Aktie nach wie vor mit der 200-Tage-Durchschnittslinie. Investoren sollten beachten, dass der Streubesitz eher gering und die Kursausschläge somit durchaus zackig sind.

Datron-Aktie (Tageschart): 200-Tagedurchschnittslinie als Barriere

Datron Aktie

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