Plusvisionen

Der Staat will Geld. Geben wir’s ihm?

Eigentlich, ja eigentlich gibt ja keiner gerne dem Staat etwas – schon gar kein Geld. Die große Ausnahme in den vergangenen Monaten: Staatsanleihen. Der deutsche Staat (und nicht nur der) wurde geradezu zugeschüttet mit unserem Geld (weniger: Portugal, Italien, Griechenland, Spanien – die PIGS oder wahlweise PIIGS, wenn man Irland noch dazu nimmt) weil wir es besonders sicher anlegen wollten. Rendite? Spielte plötzlich keine Rolle mehr. So mancher sprach bereits von einer Staatsanleihenspekulationsblase (schönes Wort).

Setzt nun ein Umdenken ein? Immerhin: Die Renditen steigen wieder (und die Kurse fallen). Offenbar schwindet die Furcht vor dem totalen Zusammenbruch (was man ja auch an den Aktienmärkten merkt). Gut so. Ein zweiter Grund für die Kursverluste bei Staatsanleihen: Das Angebot hat sich erhöht. Schließlich müssen die vielen Konjunkturpakete irgendwie finanziert sein. Die Euro-Staaten sollen in diesem Jahr schon Anleihen im Wert von gut 800 Milliarden Euro auf den Markt gebracht haben, was gegenüber dem Vorjahr etwa eine Verdoppelung darstellt.

Soll aus diesem Auflackern allerdings mehr werden, müssen sich die Inflationserwartungen (kurzfristig) und somit auch Konjunkturaussichten deutlich aufhellen. Von beidem ist akut nicht auszugehen. So bleiben deutsche Staatsanleihen – auch vor dem Hintergrund der erneuten EZB-Leitzinssenkung und damit abschmelzender Sparzinsen – mit ihrem Chance-Risiko-Profil attraktiv. Einen Chart der Umlaufrendite gibt es noch hier …

Quelle: Goyax
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