Carry Trades sagen die Fachleute dazu. Man nimmt also das Dollar-Geld hier (umsonst) und trägt es anderswo hin (to carry) und kauft sich dort was Schönes (to trade). Dieses Schöne befindet sich meist in einem anderen Land und wirft deutlich mehr Rendite ab. Man kauft global Aktien, Anleihen oder Rohstoffe – hauptsache der Zins stimmt.
Die Effekte:
Der Dollar sinkt im Kurs (und mit ihm der chinesische Yuan, da der mit dem Dollar gekoppelt ist), weil ja für den Kauf der Aktien oder Anleihen in der Regel eine andere Währung als der Dollar benötigt wird. Also wird der Dollar verkauft und die entsprechende Währung gekauft.
So mancher Währungs-Spekulant dürft inzwischen auch schon auf den Trichter gekommen sein und wird versuchen gegen den Dollar zu handel – er wird ihn leerverkaufen und so zusätzlich für Abgabedruck sorgen.
Die Aktien-, Anleihen- oder Rohstoffmärkte weltweit werden aufgebläht. Es entsteht – vulgo – eine (Spekulations-)Blase.
Blasen neigen dazu irgendwann zu platzen und sehr viel Verderben über Beteiligte und Unbeteiligte zu bringen.
Der Billig-Yuan sorgt in China für besondere spekulative Verzerrungen (Immobilienmarkt).
Wie lange können die Notenbanken dem noch zusehen, bis sie Einhalt gebieten (müssen)?
Andererseits dürfen sie nicht zu auffällig Geld abziehen (Zinsen erhöhen), weil dies die konjunkturelle Erholung gefährden könnte.
Zumal sich US-Notenbanker skeptisch zur US-Konjunktur äußern: „Stärke und Länge des Wachstums stehen infrage“, sagte Janet Yellen, die Präsidentin der Notenbank von San Francisco und Atlantas Fed-Chef Dennis Lockhart meint: „Das ökonomische Bild liefert auch ernüchternde Aspekte.“
Wann werden die Märkte die Risiken erkennen und ein Handeln der Notenbanken vorwegnehmen?
Es bleibt spannend, sehr spannend.