Plusvisionen

Traumhaus-Aktie // Schwächen beseitigen

Bildquelle: Traumhaus

Gleich zum Eingemachten: Als Schwächen von Traumhaus beziehungsweise deren Aktie hat Gründer und Mehrheitsaktionär Otfried Sinner (70,6 Prozent), auf der virtuellen m:accces Fachkonferenz Immobilien, die derzeit mäßige Handelbarkeit, aufgrund des niedrigen Streubesitzes von derzeit 18 Prozent, die geringe Marktkapitalisierung (84,2 Millionen Euro) und eine zu tiefe Eigenkapital-Quote von knapp 24 Prozent (Eigenkapital: 28,4 Millionen Euro) ausgemacht.

Beim Freefloat und beim Eigenkapital soll sich nun etwas ändern. Traumhaus hat am 9. Juni 2021 eine Kapitalerhöhung von 237.698 Stück Aktien zum Ausgabepreis von 17,10 Euro je Aktie beschlossen. Die Zeichnungsfrist läuft vom 23. Juni bis zum 9. Juli 2021.

Traumhaus, gegründet 1993 mit Sitz in Wiesbaden, ist Spezialist für serielles Bauen von Reihenhäusern, aber auch von Mehrfamilienhäusern und ganzen Siedlungen. Das Unternehmen hat alle Prozesse des Bauens (gesamte Wertschöpfungskette) standardisiert, von der Suche nach Grundstücken (ab 3.500 qm), über den Kauf dieser, der Prüfung des Baurechts, der Entwicklung und Realisierung bis hin zu einer späteren Betreuung der Immobilie(n).

Durch das Konzept des seriellen Bauens, teilweise mit Fertigelementen, Digitalisierung und Standardisierung kommt Traumhaus im Schnitt auf Baukosten (inklusive Grundstück) von 1.762 Euro je Quadratmeter (allerdings nicht in Regionen mit hohen Grundstückpreisen). Damit zählt Traumhaus zu den günstigsten Anbietern und zur Top-10 der Reihenhaus-Bauträgern.

In den kommenden fünf Jahren hat sich Traumhaus als Ziel gesetzt, in allen wichtigen Absatzmärkten in Deutschland vertreten zu sein und kontinuierlich, zweitstellig zu wachsen. Mit der aktuellen Kapitalmaßnahmen soll eine Eigenkapitalquote von mindestens 25 Prozent erreicht werden, der Streubesitzes auf 25 Prozent und die Marktkapitalisierung auf mehr als 100 Millionen Euro steigen.

Im Geschäftsjahr 2020 kam Traumhaus auf einen Umsatz von 85,8 Millionen Euro und ein operatives Ergebnis (Ebitda) von 9,2 Millionen Euro. Der Betriebsgewinn (Ebit) lag bei 7,8 Millionen Euro, nach 6,9 Millionen Euro im Jahr 2019. Unter dem Strich blieb ein Gewinn je Aktie von 0,74 (0,70) Euro (2020er Zahlen noch nicht testiert), woraus sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von stattlichen 24 errechnet.

Für das Geschäftsjahr 2021 prognostiziert Traumhaus eine Umsatzbandbreite von 98 bis 108 Millionen Euro und ein Ebitda von 10,0 bis 11,8 Millionen Euro. Zuversichtlich macht die Geschäftsleitung insbesondere ein Auftragseingang von 93 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2020 und Auftragsbestand von 89 Millionen Euro Ende 2020. Beides sei ein solides Fundament für Geschäftsjahre 2021 und 2022. Für mehrere Jahre gut gefüllt sei auch die Pipeline an Grundstücken (100 Millionen Euro Ende 2020) als Wachstumsgrundlage.

Sehr schön war die Dividende für das Jahr 2019 in Höhe von 0,50 Euro je Aktie. Ähnliches ist auch auf der Hauptversammlung im Juli dieses Jahres zu erwarten. Dann würde sich eine Dividenden-Rendite von schönen 2,8 Prozent ergeben.

Die Perspektive für Traumhaus: In der EU liegt die Wohneigentumsquote bei 69 Prozent, in Deutschland hingegen nur bei 47 Prozent. Mehr Wohneigentum für alle lässt sich nur durch günstige Preise erreichen (es bleibt abzuwarten, was die Grünen dazu sagen) und niedrige Baukosten sind nur durch serielles Bauen machbar.

Charttechnisch findet sich bei der Traumhaus-Aktie bei 16 Euro eine solide Unterstützungslinie. Solventis Research sieht aktuell ein Kursziel von 22,00 Euro, Metzler Capital Markets von 22,50 Euro und Alsterresearch von 25,80 Euro.

Traumhaus-Aktie (Tageschart): Erholung nach heftigem Rückschlag

Traumhaus Aktie

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