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Deutsche Telekom // Käufer für US-Tochter verzweifelt gesucht

Es ist schon eine kuriose Sache. Die Deutsche Telekom will wohl nichts sehnlicher, als ihre US-Tochter loszuwerden. Dabei hat T-Mobile US nun erstmals die Marke von 50 Millionen Kunden überschritten. Allein im zweiten Quartal kamen 1,47 Millionen Neukunden hinzu, davon 908.000 unter der eigenen Marke. Der Umsatz wächst in den USA um 9,2 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro und das Vorsteuerergebnis legt um 16,5 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zu, auch durch den Verkauf von Lizenzen. Der Gesamtumsatz der Telekom geht dagegen im Quartal um 0,3 Prozent auf 15,1 Milliarden Euro zurück und der Vorsteuergewinn steigt lediglich um 0,3 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro.

Also warum diese Erfolgstochter abstoßen zumal Telekom-Chef Tim Höttgens seine Strategie als ein mutiges und umsichtiges investieren beschreibt, dass „erst auf mehr Kunden, dann auf mehr Umsatz und Ergebnis“ setzt. Der Telekom fehlt das Geld. Im zweiten Quartal hat das Unternehmen hier 2,2 Milliarden Euro investiert, ein Plus von 6,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ein Muss, um sich gegen die starke Konkurrenz zu wehren. In den USA stehen Frequenzauktionen und kostenintensive Investitionen in Netze an. Beides – Netzausbau hier und in den USA – kann die Telekom nicht stemmen, auch wenn in diesem Jahr ein Cash flow von 4,2 Milliarden Euro angestrebt ist.

Der Cash flow wird jedoch auch dafür benötigt, die satte Dividende und somit die Dividendenrendite von gut 4 Prozent zu halten. Schließlich ist sie nach wie vor das Hauptargument für die Aktie und die erträgliche Laune der leidgeprüften Aktionäre. Diese müssen nun mal wieder geduldig sein und darauf warten, dass die Telekom einen guten Käufer für T-Mobile US findet. Ansonsten müsste die Telekom vielleicht doch in den USA investieren, was ins Geld ginge und sicher nicht gut für die Dividende und den Aktienkurs wäre.

[highlight]T-Aktie: wieder mal abwärts[/highlight][divider_flat]

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Bildquelle: Telekom

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