Und heute: Die Politik schimpft über die USA als das hässliche Gesicht des Turbokapitalismus, seit die USA GM verstaatlicht (ja, ja) und die deutschen Politiker mit ihren Opel-Verkaufsplänen haben abblitzen lassen. Plötzlich sollen wir nicht mehr in die USA pilgern, um uns die allein glückseelig machenden Errungenschaften des amerikanischen Wirtschaftssystems anzugucken.
Ergo: Man sollte nicht allzu viel darauf geben, wenn sich Politiker zu wirtschaftlichen Belangen äußern. Das hat nichts mit dem wirtschaftlichen Sachverstand von Politikern zu tun (dieser ist sicherlich meist vorhanden), sondern eher mit der Interessenlage. Einfach ausgedrückt: Unternehmer wollen Geld verdienen. Politiker auch, weshalb sie Wahlen gewinnen wollen (ihren Job behalten). Und zum Wahlengewinn muss sich ein Politiker kümmern – um alles. Da wird dann auch schon mal ein Unternehmen (Opel) verkauft, das einem gar nicht gehört und später wundert man sich, dass der Eigentümer anderes damit vor hat. Oder es werden eben vermeintlich gut Ratschläge zur Reduzierung der Arbeitslosigkeit gegeben.
Die Reaktionen an den Börsen waren übrigens nur sehr kurzfristig. Nach einem Schock ging es mit den Kursen wieder nach oben. Die Märkte rechnen damit, dass sich die Politik nun wieder stärker kümmern muss und neue Konjunkturpakete aufgelegt werden …