Plusvisionen

Munich Re // Gewinn-Ziel angehoben, Aktie bricht Abwärtstrend

Um es mal etwas flapsig zu formulieren: Die von der Münchener Rück (Munich Re) sind alles andere als Hasardeure. Die Münchener Rück ist ein Unternehmen, das beispielsweise noch nie die Dividende gekürzt oder gar hat ausfallen lassen. So etwa tut man nicht, könnte die Losung dort lauten. Auch sonst ist Vorsicht das vorrangige Geschäft. Immerhin hat man bei dem weltgrößten Rückversicherer mit Wirbelstürmen, Überschwemmungen und sonstigen Naturkatastrophen zu tun. Da kann es sich lohnen, einmal mehr draufzusehen und nochmal gründlich nachzurechnen.

Und nun frohlockt Vorstandsvorsitzender Nikolaus von Bomhard: „Wir gehen nun davon aus, 2015 einen Gewinn von mindestens 3 Milliarden Euro zu erzielen.“ Bislang waren es 2,5 bis 3,0 Milliarden Euro. Im zweiten Quartal 2015 hat die Munich Re einen Konzerngewinn von 1.076 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 762 Millionen Euro) erzielt; im 1. Halbjahr betrug der Gewinn 1.866 (1.703) Millionen Euro. Jetzt kommt als Begründung allerdings ein Satz, der ein wenig irritiert: „Das Quartalsergebnis wurde von einer zufallsbedingt unterdurchschnittlichen Belastung durch Großschäden und einem sehr guten Kapitalanlageergebnis unterstützt.“ Das Wörtchen „zufallsbedingt“ macht natürlich etwas stutzig und lässt einen (nur kurz) an den Qualitäten des Managements zweifeln. Aber gut, Herr von Bomhard hat bereit hinlänglich unter Beweis gestellt, dass er sein Geschäft versteht, weshalb auch die Dividende von jetzt 7,75 Euro auf 8,00 Euro steigen könnte.

Für alle Aktien-Interessierten lohnt noch der Blick auf die Sparte Kapitalanlagen. Der Bestand an Kapitalanlagen zu Marktwerten war mit 236,2 (235,8) Milliarden Euro im Vergleich zum Jahresende 2014 nahezu unverändert. Mit Derivaten hat die Munich Re im 2. Quartal 133 Millionen Euro in den Sand gesetzt und damit deutlicher weniger als im 1. Quartal 2015 mit 706 Millionen Euro. Das Kapitalanlageergebnis entspricht insgesamt einer Rendite von 4,1 Prozent. Immerhin, wenn man bedenkt, dass die Munich Re recht aktien-scheu ist. Die Aktienquote fiel auf 4,0 Prozent (Ende 2014: 4,3 Prozent). Der größte Teil der Kapitalanlagen zu Marktwerten lag mit rund 88 Prozent weiterhin bei festverzinslichen Wertpapieren. Da scheinen noch viele Papier im Depot zu liegen, die eine ordentliche Rendite abwerfen – noch.

Spannend ist derzeit die Charttechnik bei der Münchener-Rück-Aktie. Der kurzfristige Abwärtstrend wurde mit einem Satz nach oben durchbrochen, was sehr positiv ist. Langfristig scheint die Unterstützungszone bei 160 Euro gehalten zu haben. Nach einer Überwindung des Bereichs von 185 Euro, dürfte der Weg Richtung 200 Euro frei sein.

[highlight]Münchener-Rück-Aktie: Abwärtstrend gebrochen[/highlight][divider_flat]

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Bildquelle: Münchener Rück [bearbeitet]
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