Plusvisionen

Deutsche Grundstücksauktionen-Aktie // Zahlreiche Herausforderungen

Bildquelle: Deutsche Grundstücksauktionen DGA

GBC-Analyst Matthias Greiffenberger hat Michael Plettner von der Deutschen Grundstücksauktionen AG (DGA) zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf das Unternehmen befragt:

Auf den Frühjahrsauktionen 2020 der Deutschen Grundstücksauktionen AG und ihrer Tochtergesellschaften seien Immobilien mit einer Summe von 32,3 Millionen Euro versteigert beziehungsweise im Maklerbereich verkauft worden.

Michael Plettner hätte unter den gegebenen Schwierigkeiten und Unsicherheiten nicht gedacht, dass es so gut laufe. Gegenüber dem Vorjahr sei der Objektumsatz im ersten Quartal um rund 38 Prozent gestiegen. Auch die erzielten Netto-Einnahmen verbesserten sich auf 3,18 Millionen Euro deutlich (Vorjahr: 2,46 Millionen Euro).

Natürlich habe auch die Corona-Krise für die DGA viel verändert. So seinen Live-Auktionen nur eingeschränkt möglich. Im ersten Quartals war die Resonanz für Auktionen, die zwischen dem 28. Februar und 27. März stattfanden, gut. 250 Interessenten verfolgten die gesamte Auktionsübertragung. Zahlreiche Objekte konnten mit großen Steigerungsraten veräußert werden.

Für die weitere Entwicklung sei die Einlieferung von guten und steigerungsfähigen Objekten maßgeblich entscheidend. Wie verhalte es sich mit den gewonnenen Ausschreibung für die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und die BVVG Bodenverwertungs- und -verwaltung?

Die Herausforderung der nächsten Monate werde sein, so Plettner, Objekte für die kommenden Auktionen einzuwerben, von denen man noch nicht sagen könne auf welche Art diese stattfinden. Derzeit bereite die DGA die Sommer-Auktionen vor. Diese werden planmäßig durchführen. Ob dann wie gewohnt oder erneut in alternativer Form hänge von der weiteren Entwicklung ab. Die DGA könne jedoch die Abgabe von Geboten – wie in einer Live-Auktion – sicherstellen.

Die gewonnene Ausschreibung habe bereits wesentlich zum Erfolg beigetragen. Eines der spektakulärsten Objekte war ein Bau-Erwartungsland in Berlin, das die DGA für die BVVG versteigert habe und welches von 395.000 Euro Auktionslimit auf 3.300.000 Euro Zuschlagspreis gesteigert wurde. Insgesamt habe die DAG für die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und die BVVG Bodenverwertungs- und -verwaltung in diesem Jahr bereits Objekte für mehr als 5,8 Millionen Euro verkauft.

Zu den weiteren Aussichten gefragt, sagt Plettner: Man müsse kein Prophet sein, um zu prognostizieren, dass die Preise für Gewerbeimmobilien stärker leiden werden als die für wohnwirtschaftliche Objekte. Die globale Flucht in sichere Anlagen dürfte für die Wohnimmobilien tendenziell preissteigernd wirken. Temporär sei aber infolge des Wirtschaftseinbruchs auch mit Preis– oder Nachfragerückgängen zu rechnen.

Hinzu kämen Sonderfaktoren wie zum Beispiel der für Berlin beschlossene Mietendeckel. Die DGA gehe davon aus, dass es bei wohnwirtschaftlich genutzten Berliner Renditeobjekten zu einem anhaltenden Nachfrage- und Preisrückgang komme, solange es keine Sicherheit im Hinblick auf die verfassungsrechtliche Zulässigkeit Mietendeckels gebe.

Plusvisionen: Die Aktie der Deutschen Grundstückauktionen (DGA) ist jüngst deutlich eingebrochen; hat sich anschließend aber auch stark erholt (siehe Tageschart unten). Es dürfte wacklig bleiben, insbesondere durch die Sondersituation in Berlin. Fraglich ist, was mit der Dividende wird. Der Markt hatte 60 bis 70 Cent je Aktie erwartet. Der Dividenden-Vorschlag werde wohl „signifikant“ darunter liegen.

Deutsche Grundstücksautionen-Aktie (Tageschart): heftige Schwankungen

Deutsche Grundstücksauktionen, Aktie

Bildquelle: Deutsche Grundstücksauktionen DGA
Exit mobile version