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Axel Springer // Jetzt Internet-Aktie

Quelle: Axel Springer, bearbeitet

Wer die Springer-Aktie kauft, kauft keinen Zeitungsverlag mehr. Axel Springer hat sich zum Internet-Konzern gewandelt. Entsprechend muss die Aktie gesehen und bewertet werden. Die digitalen Aktivitäten trugen in den ersten sechs Monaten mehr als 60 Prozent zum Konzernumsatz bei und erhöhten ihren Anteil am Konzern-Betriebsgewinn (Ebitda) auf 75 Prozent.

[quote]Vom Konzern heißt es dazu: „Mit deutlich zweistelligen Zuwachsraten bei Umsatz und Ergebnis stärkten die Rubriken-Angebote ihre Rolle als wichtigster Wachstumsmotor und größter Ertragsbringer im Konzern.“ Und der Springer-Chef, Mathias Döpfner selbst: „Das starke organische Wachstum unserer digitalen Aktivitäten bestätigt unseren strategischen Kurs.“[/quote]

Axel Springer steigerte den Umsatz im ersten Halbjahr insgesamt um 9,8 Prozent. Der Konzern arbeitet dabei ziemlich profitabel: Die Rendite (Ebitda) liegt bei 16,9 Prozent. Im Online-Bereich sollen die Renditen teilweise 40 Prozent und mehr erreichen. Fantastisch. Das sei wie in früheren Print-Tagen, schwärmt der Springer-Chef.

Dabei scheint das Geschäftsmodell von Axel Springer derzeit nicht unbedingt auf Gewinnmaximierung ausgerichtet. Döpfner verkündet, dass man weiter kräftig in digitale Geschäftsmodelle im In- und Ausland investieren wolle. Von den deutschen Medien-Unternehmen geht Axel Springer den Weg in die digitale Welt wohl am konsequentesten. Der Cash-flow legte im ersten Halbjahr um gut 5 Prozent auf 87 Millionen Euro weiter zu. Geld für die Investitionen dürfte somit vorhanden sein.

Bald soll auch Springer-Neuerwerb Business Insider via Tochter Finanzen.net an den Start gehen. Die Marke kann weltweit 80 Millionen Unique Visitors vorweisen und wurde 2007 vom Ex-Internet-Analysten Henry Blodget gegründet. Finanziert wird das Portal unter anderem von Amazon-Gründer Jeff Bezos [BTW auch Plusvisionen.de sucht noch Investoren]. In den USA soll Business Insider das viertgrößte Wirtschaftsportal sein. Man wird sehen, ob das US-Konzept auch in Deutschland verfängt. Ein Muss ist das nicht.

Erstaunlich gut entwickelte sich die Zahl der digitalen Abonnements von Bild und Welt, die per Ende Juni 2015 bei rund 348.000 lag – ein Plus von 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hiervon entfielen rund 282.000 digitale Abonnements auf Bild und rund 66.000 auf Die Welt. Paid Content ist eine strategische Säule von Axel Springer. Allerdings sanken die Gewinne in diesem Segment um 32 Prozent auf 91 Millionen Euro. Werden die Abos verschenkt oder ist der Aufwand so hoch, um Abonnenten zu gewinnen?

Es ist schon sehr überzeugend, was Springer da macht. Aktie ist entsprechend angetan. Die Aktie ist inzwischen nicht mehr ganz so günstig, aber Springer ist auch nicht mehr Zeitung, sondern nun Internet und da nimmt man es ja mit der Bewertung bekanntlich nicht so genau.

[highlight]Spinger-Aktie: Aufwärtsdrang[/highlight][divider_flat]

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Bildquelle: Axel Springer [bearbeitet]

 

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