Plusvisionen

Katek-Aktie // Beflügeln Wallboxen auch den Kurs?

Bildquelle: Katek

Charttechnisch könnte das noch etwas geben: Die Katek-Aktie „bastelt“ seit Juli 2022 an einer Bodenbildung. Bereits vier Mal hat das Papier des Elektronikspezialisten den Bereich bei 13,00 Euro angetippt – und ist jeweils wieder nach oben abgeprallt (siehe auch Tageschart unten).

Glückt tatsächlich ein Anstieg über die 200-Tage-Durschnittslinie, die derzeit bei 15,86 Euro verläuft und später über die beiden Hochs bei jeweils rund 20,00 Euro aus dem vergangenen Jahr, könnte aus technischer Sicht eine dauerhafte Wende gelingen. Die Gefahr: Rutscht die Katek-Aktie unter 13,00 Euro wäre die Enttäuschung an der Börse wahrscheinlich sehr groß und die Talfahrt ginge – beschleunigt – weiter.

Fundamental ist Katek im Jahr 2022, laut Geschäftsbericht, beim Umsatz um 26 Prozent auf 683 Millionen Euro gewachsen. Das ist ordentlich und das Management gibt an, Marktanteile gewonnen und deutlich stärker als der Markt gewachsen zu sein. Stark war vor allem das vierte Quartal mit einem Plus von 36 Prozent. Da dürfte so mancher Nachholeffekt durch Lieferkettenprobleme und Materialengpässe dabei gewesen sein.

Das war auch ein – großes – Thema bei der Marge: Kostensteigerungen bei Material, Energie und Personal sowie Materialknappheit, sodass keine wesentlichen Preissenkungen erreicht werden konnten, drückten bei Katek gewaltig auf den Gewinn. Der operative Gewinn (Ebitda) schmolz von 32,3 auf 23,1 Millionen Euro. Der Betriebsgewinn (Ebit) gab sogar von 9,1 Millionen Euro auf magere 790.000 Euro nach. Unter dem Strich lag das Konzernergebnis mit 7,1 Millionen Euro im Minus, nach einem Plus von 8,2 Millionen Euro im Jahr 2021. Bei der Profitabilität hat Katek noch viel zu tun.

Für Wachstumschancen scheint bei Katek indes gut gesorgt: Tele-Care legte im zurückliegen Jahr um 93 Prozent zu. Das Geschäft mit Solar und erneuerbaren Energien (Wallboxen / Wechselrichter) verbesserte sich immerhin um 60 Prozent. Und kürzlich hat Katek den dritten Auftrag für seine vollvernetzte White-Label-Wallbox Ghostone bekanntgegeben. Ein neue Rahmenvertrag mit einem europäischen Automobilhersteller umfasst ein Abrufvolumen von mehr als einer Million Wallboxen über einen Zeitraum von fünf Jahren.

So will Katek 2023 den Umsatz um mindesten zehn Prozent auf gut 750 Millionen Euro steigern. Das (bereinigte) Ebitda soll überproportional um 20 Prozent klettern. Substanz ist bei Katek ordentlich vorhaben: Bei einer Marktkapitalisierung von rund 200 Millionen Euro beträgt das Eigenkapital 165 Millionen Euro, hinzu kommen liquide Mittel von knapp 23 Millionen Euro und Vorräte in einer Höhe von 262 Millionen Euro. Allein der Abbau der Vorräte dürfte die Marge verbessern.

Mit seiner Ausrichtung ist das Elektronikunternehmen Katek grundsätzlich ein reizvolles Unternehmen, auch wenn der Ausblick nicht überschwenglich optimistisch ist. Anleger sollten sehr genau die Unterstützungslinie von 13,00 Euro und langfristig die Profitabilität im Auge behalten.

Katek-Aktie (Tageschart): gelingt die Bodenbildung?

KATEK

Bildquelle: Katek; Chartquelle: stock3.com
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