Plusvisionen

Wer das Risiko scheut

Es gibt ja Phasen an den Börsen, die sind zum Verzweifeln. Kaum hat man gekauft, geht es abwärts. Also schnell raus, um die Verluste nicht zu groß werden zu lassen. Kaum hat man dann verkauft, geht es aber wieder nach oben. Entweder ist man zu stark oder zu wenig engagiert. In den vergangenen Jahren hat das hektische Auf und Ab eher zu- als abgenommen. Immobilienkrise, Finanzkrise, Schuldenkrise … Die jüngste Erschütterung an den Märkten gab es als der amerikanische Notenbankchef Ben Bernanke darüber nachdachte, den großen Geldsegen etwas kleiner zu machen.

Da verwundert es nicht, wenn bei einer Umfrage unter 11.000 Europäern 65 Prozent sagen, dass sie „risikoscheu“ seien und 69 Prozent offen zugeben, wohl eine logische Konsequenz, eine „beträchtliche“ Barreserve angehäuft zu haben.1

Gerade dieses Barvermögen ist allerdings in Zeiten in denen die Inflation den Sparzins übersteigt auf Dauer ein schlechtes Geschäft. Das Vermögen schrumpft. Zudem: Was ist mit den Geldvermögen als Bankeinlage, die über 100.000 Euro hinausgehen? Werden diese vielleicht demnächst bei einer neuen Bankenpleite haftend herangezogen?

Eine Alternative wären die Aktienmärkte, da es sich bei Aktien ja um Unternehmensbeteiligungen also irgendwo auch Sachwerte handelt und die Dividendenrenditen derzeit im Schnitt durchaus attraktiv sind. Wenn nur nicht diese Schwankungen (Volatilität) wären.

iShares hat nun Fonds entwickelt, die diese Schwankungen reduzieren sollen. Einer davon: der iShares MSCI World Minimum Volatility ETF (DE000A1KB2D9). Bei den Minimum-Volatility-Indizes fließen die besonders schwankungsfreudigen Aktien der Ursprungsindizes nicht ein. Zudem sollen nur Titel aufgenommen werden, die untereinander nicht zu stark korrelieren.

In den vergangenen fünf Jahren hat sich das durchaus gelohnt, wie die Grafik (siehe unten) zeigt. Sowohl in Euro als auch Dollar liegen die World Minimum Volatility Indizes über dem World Index (Euro). Außerdem waren die Schwankungen beim World Index in dieser Zeit kräftiger. Das muss zwar in Zukunft nicht so bleiben, aber der Ansatz ist für risikoscheuere Anleger dennoch interessant.

Naturgemäß – es handelt sich um einen World Index – sind die USA und Japan im Index hoch gewichtet. Bei den Branchen sind aktuell das Gesundheitswesen mit 16,3 Prozent, nicht-zyklische Konsumgüter mit 16,0 Prozent, Finanzwerte mit 15,1 Prozent und zyklische Konsumgüter mit 12,5 Prozent stark vertreten.

Die Gesamtkostenquote beträgt 0,3 Prozent.

Geringere Schwankungen

MSCI_World_Indizes_310713

 

Bildquelle: Andrea Damm  / pixelio.de
Grafik: msci.com
1) Blackrock. Die Umfrage erfolgte durch YouGov in den beiden letzten Septemberwochen 2012 in den Ländern Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Niederlande und Schweiz.

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