Plusvisionen

Lohnenswerte Aktien

In den vergangenen zehn Jahren waren Aktien ja nicht unbedingt das, was man als gute Anlage betrachtet. Mit Aktien gab es aufgrund von Rückschlägen und Crashs im besten Fall wenig oder nichts zu verdienen und häufig war es sogar so, dass unter dem Strich ein Verlust stand. Dagegen waren „risikofrei“ Anlagen wie Staatsanleihen meist die bessere Wahl. Dabei verspricht doch die Theorie etwas ganz anderes: Wer ein höhere Risiko eingeht, also mithin in ein Unternehmen mit dem entsprechenden unternehmerischen Risiko investiert, dem steht auch eine höhere Rendite zu. Wenn dem anders wäre, würde (stark vereinfacht) ja sonst niemand ein Unternehmen gründen, sondern sein Geld mit Staatsanleihen verdienen. Ganz nebenbei: Das wäre schlecht für die Wirtschaft (uns alle), da reale Werte in einer freien (sozialen) Marktwirtschaft nur in Unternehmen geschaffen werden. So weit das Lehrbuch. Aber es war eben ganz anders. Und die spannende Frage lautet nun: Warum war das so und wird das so bleiben?

Das schlechte Aktienjahrzehnt kam wahrscheinlich dadurch zustande, dass zur Jahrtausendwende Aktien horrend überbewertet waren. Es brauchte zehn Jahre, um diese Übertreibungen bei Aktien abzubauen. Inzwischen sind Aktien größtenteils wieder fair bewertet — teilweise sogar unterbewertet, vor allem gegenüber (Staats-)anleihen. Immerhin weisen beispielsweise 10-jährige Bundesanleihen ein „KGV“ von rund 40 [100/2,5] auf. Um seine investierten 100 Euro bei den zurzeit gebotenen Mickerzinsen hereinzuverdienen (Amortisationsmethode) bedarf es somit 40 Jahre Geduld. Das des DAX liegt hingegen laut boerse.de derzeit nur bei rund 10.

Ergo: Wer jetzt Geld anzulegen hat, sollte doch eher in Eigenkapital (Aktien) investieren. Die Chancen auf eine erkleckliche Rendite mit einem Aktieninvestment dürften in den kommenden Jahren ungleich besser als in den zurückliegenden zehn Jahren sein und vor allem scheinen die Risiken geringer als bei Anleihen.

Exit mobile version