Plusvisionen

Arme Reiche

Echte Schicksale aufgrund der Wirtschaftskrise. Unsere Reichen (fachmännisch ausgedrückt: high net worth individuals, kurz HNWIs) werden immer ärmer – die Armen! Der World Wealth Report, vorgelegt von Merrill Lynch Global  Wealth Management und Capgemini, berichtet ungeschönt von einem zahlenmäßigen Rückgang von 14,9 Prozent all jener Personen, die über ein frei investierbares Vermögen von mehr als einer Millionen US-Dollar verfügen. Derer gab es 2008 „nur noch“ 8,6 Millionen auf unserem Planeten. Traurig. Die Zahl der Mindestens-30-Millionen- auf-dem-Konto-Inhaber sank sogar um 24,6 Prozent. Erschütternd.

Die Sache ist jedoch nicht ohne Brisanz. Auch wenn die Betroffenen noch über die Runden kommen dürften, so könnten (oder haben bereits) deren Vermögensverluste Einfluss auf die Weltwirtschaft haben. Grund ist die zunehmende Ungleichverteilung des Vermögens (NEIN, das ist kein neues kommunistisches Manifest und auch keine dämliche Neiddebatte!). Beispiel Deutschland: Die reichsten ein Prozent (mehr als 800000 Euro schwer) besaßen 2007 rund drei Viertel des gesamten Vermögens. Das bedeutet natürlich auch, dass die Reichen ein nicht unerheblicher Wirtschaftsfaktor sind. Schrauben diese wenigen ihre Ausgaben zurück, schlägt das recht zügig auf die Wirtschaft durch. Das kann vermutlich auch nicht kompensiert werden, weil die, die deutlich weniger haben, vermutlich nicht mehr zurückschrauben können sich bereits am Limit bewegen.

Die Vermögenshäufung an wenigen Stellen, hat die Weltwirtschaft somit anfälliger gemacht. Ergo: Vielleicht sollte die Welt, im Interesse aller, auf eine ausgewogenere Vermögensverteilung achten.

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