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Drillisch Aktie // Top-Dividende und mehr Vorsicht

Gerät die Drillisch-Story ins Stocken? An der Börse ist die Drillisch-Aktie von fast 50 Euro (Oktober 2015) auf gut 33 Euro (Februar 2016) abgesackt – ein Rückgang um 34 Prozent. Nun wurde bekannt, das Paschalis Choulidis, der langjährige Sprecher des Vorstands von Drillisch, zum 30. Juni 2016 aus privaten Gründen sein Amt niederlegt. Ab 1. Juli 2016 wird Vlasios Choulidis, Bruder und bisherige Partner in der Geschäftsführung von Paschalis Choulidis, die Sprecherfunktion übernehmen wird. Die Aktionäre sind verunsichert.

Da hilft es auch nicht, dass die Dividende um 0,05 Euro auf 1,75 Euro angehoben werden soll, was eine stattliche Dividenden-Rendite von aktuell 4,5 Prozent ergibt. Die Aktie fällt am Donnerstag (24. März 2016) zeitweise um fast 9 Prozent und schließt mit einem Minus von 3,3 Prozent. Vielleicht nimmt die Börse auch übel, dass 95,8 Millionen Euro verteilt werden sollen, obwohl der Cash-flow im Vergleich dazu nur 76,2 Millionen Euro beträgt. Substanz ausschütten gilt unter Analysten als nicht sonderlich nachhaltig.

Ansonsten sind die Ergebnisse von Drillisch für das Gesamtjahr 2015 recht ansehnlich: Die Zahl der Handy-Nutzer stieg um 34,2 Prozent auf 2,587 Millionen Teilnehmer. In einem von starkem Wettbewerb geprägtem Markt hat Drillisch den Umsatz von 289,6 auf 629,5 Millionen Euro verbessert. Das Ebitda (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) ist um 23,9 Prozent auf 105,6 Millionen Euro gewachsen. Weniger schön: Das Konzernergebnis sinkt von 50,1 auf 46,1 Millionen Euro. Je Aktie ist das ein Überschuss von 0,85 Euro (1,03 Euro). Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) beträgt somit satte 46, was die Drillisch-Aktie sicher nicht zu einem Schnäppchen macht.

Auf den Gewinn drücken vor allem die Werbeausgaben, die wohl ein wesentlicher Wachstumstreiber sind. Im Geschäftsjahr 2015 beliefen sie sich auf insgesamt 64,5 Millionen Euro (2014: 14,1 Millionen  Euro). Im vierten Quartal 2015 hat Drillisch die entsprechenden Ausgaben nochmals erhöht und auch im Geschäftsjahr 2016 soll der hohe Werbedruck aufrecht erhalten bleiben. Von Nichts kommt Nichts, gilt scheinbar bei Drillisch besonders. Immerhin: Der Vorstand will das Ebitda im laufenden Geschäftsjahr auf 115 bis 120 Millionen Euro steigern.

Ergo: Wenn derjenige, der bislang das Geschäft bei Drillisch geprägt hat, in einer schwierigen Phase abtritt, dann ist das sicher kein gutes Zeichen. Ein kleiner Trost ist die hohe Dividenden. Fraglich ist allerdings, ob diese gehalten werden kann. Bei Drillisch ist nun mehr Vorsicht angebracht.

[highlight]Drillisch-Aktie: Konsolidierung nach steiler Aufwärtsbewegung[/highlight][divider_flat]

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Bildquelle: Erich Westendarp  / pixelio.de

 

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