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DAX 10.000 – 8 Anlegerfehler, die es zu vermeiden gilt

Der DAX steht kurz vor der Marke von 10.000 Punkten. Vor gut 25 Jahren, Anfang Juli 1988, startete er bei 1163 Punkten. Ich kann mich noch an die 90er-Jahre erinnern als der DAX immer wieder mit der Marke von 2.000 Zählern kämpfte. 1995 hob er dann schließlich ab, bis in die Regionen von 8.000 Punkten. Dann ging es wieder abwärts bis auf rund 2.200 Punkten. Ein wechselvolle Geschichte. Da wurde viel Geld gewonnen, aber auch viel Kapital versenkt. Fehler, die Anleger künftig unbedingt vermeiden sollten:

1.
Hybris: Zu glauben, man sei der beste Börsianer. Alle anderen wissen nichts. Nur man selbst weiß Bescheid. Nein, mit dieser Einstellung wird das nichts an der Börse. An den Finanzmärkten hat keiner irgendetwas unter Kontrolle, im Gegenteil. Die Systeme führen ihr Eigenleben. Also, schön bescheiden bleiben – und nicht von ersten Gewinnen verführen lassen.

2.
Nicht dem Trend folgen. Merke: The trend is your friend. Folge dem Trend. Das klingt langweilig, zahlt sich aber oft aus. Die Masse liegt naturgemäß die meiste Zeit richtig – selbst wenn sie falsch liegt. Aber der Markt hat eben immer recht. Es gibt ja auch die Börsenweisheit: Nur wer gegen den Strom schwimmt, kommt zur Quelle. Doch das klappt nur in den seltensten Fällen, ist eher Zufall.

3.
Stark gefallene Papiere als günstig betrachten. Merke: Greife nie in ein fallendes Messer! Auch hier gilt: Folge dem Trend. Wenn etwas fällt, wird es einen gut Grund dafür geben – und es wird noch weiter fallen. Auch wenn eine Aktie schon um 99 Prozent gefallen ist, kann sie bei einem Kauf auf diesem Niveau nochmals 100 Prozent an Wert verlieren.

4.
Nur das sehen, hören und lesen, was man will. Selektive Wahrnehmung sagen die Profis dazu. Man liest nur die Nachrichten, die zur eigenen Meinung passen und diese bestärken. Wenn ich eine bestimmte Aktie kaufen will, werde ich auch Meldungen finden, die dafürsprechen. Es kann sich aber lohnen auch die ein oder andere negative Stimme zu hören.

5.
Zu gewinnorientiert. Verluste vermeidend. Sie verkaufen immer nur Aktien, die im Gewinn sind? Die Verlierer bleiben jahrelang im Depot? Warum verkaufen Sie Ihre besten Pferde und behalten die lahmen Gäule? Ja, Verluste schmerzen, sie kratzen am Ego. Deshalb: Gewinne laufen lassen und Verluste begrenzen. Ein probates Mittel dafür: Stoppkurse setzen. So werden Aktien, die unter eine gewisse Marke rutschen automatisch verkauft, ohne dass Sie sich überwinden müssen.

6.
Einstandspreisorientiert. Sie wollen zumindest unbedingt Ihren Einstandspreis wiedersehen? So mancher hat dies schon teuer bezahlt. Hätte er drei, vier oder fünf Prozent Verlust akzeptiert, dann wäre am Schluss kein Totalverlust daraus geworden. Vergessen Sie Einstandspreise.

7.
Nur auf einen oder wenige Werte setzen. Geht dieser eine Wert den Bach runter, war’s das. Kapital futsch. Die Verluste kaum noch aufzuholen. Deshalb vernünftig das Kapital streuen. Meist, nicht immer, geht nicht alles gleichzeitig abwärts. Das Gegenteil ist Überdiversifizierung. Mehr als 12 bis 15 Titel kann kaum jemand überblicken.

8.
Nicht Prozentrechnen können. Die Tücken der Prozentrechnung: Um einen Verlust von 5 Prozent auszugleichen, braucht es einen Gewinn von rund 5 Prozent. Für einen Verlust von 10 Prozent, schon 11 Prozent Gewinn. Ein Minus von 50 Prozent ist erst mit einem Gewinn von 100 Prozent wettgemacht. Jetzt wird es düster: Bei minus 90 Prozent ist ein Plus von 900 Prozent zum Ausgleich notwendig und bei minus 95 Prozent ein Plus von 1900 Prozent.

 

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