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Interview Stefan Zmojda – Wallstreet Online // Smartbroker sorgt für Wachstum

Stefan Zmojda Wallstreet Online

Bildquelle: Stefan Zmojda, Wallstreet Online

Time is Money // Schnell ein paar Fragen an Stefan Zmojda, Vorstandschef bei Wallstreet Online. Er gibt Auskunft, warum der Betreiber von Finanzportalen im Jahr 2020 den Einstieg in die Welt des Online-Brokerage wagte und wie sich der „Smartbroker“ in seinen ersten Monaten geschlagen hat. Zmojda sagt aber auch, was für die weitere Entwicklung der Gesellschaft wichtig ist. Dies dürfte auch für den künftigen Kursverlauf der Aktie (A2GS60) von großer Bedeutung sein.

Online-Gesellschaften haben von der Corona-Pandemie eher profitiert. Wie ist 2020 bei Wallstreet Online verlaufen?
2020 war mit seiner Dramatik und den schrecklichen Ereignissen der Pandemie für Wallstreet Online ein extrem ungewöhnliches, aber rein wirtschaftlich betrachtet ein erfolgreiches Jahr. War das erste Quartal noch durch starke Corona-Verunsicherung geprägt, konnten wir ab dem zweiten Quartal deutlich positive Effekte bei den Zugriffszahlen unserer Finanzcommunity, aber auch beim Interesse am Smartbroker feststellen.

Unsere Reichweite verdoppelte sich von 150 Millionen Page-Impressions Anfang des Jahres auf rund 350 Millionen im November. Dies hat sich sehr positiv auch bei unseren Werbeeinnahmen bemerkbar gemacht. Unser Ende 2019 an den Start gegangener Onlinebroker „Smartbroker“ konnte im vergangenen Jahr nach unseren Berechnungen rund zwölf Prozent aller in Deutschland neu eröffneten Depots für sich gewinnen. Ein Wert, der deutlich über unseren Erwartungen lag. All das führte dazu, dass wir gleich zweimal im Laufe des Jahres 2020 unsere Prognosen hinsichtlich der neu eröffneten Smartbroker-Depots deutlich nach oben anpassen konnten.

Bis Mitte Dezember 2020 wurden beim Smartbroker bereits mehr als 70.000 Depots eröffnet. Welche Kunden setzen vor allem auf den Smartbroker?
Die Neukunden sind in der Mehrzahl keine Anfänger. Das sehen wir an den Depotüberträgen. Viele Kunden kommen von den etablierten Online-Brokern oder aus dem klassischen Filialgeschäft. Im Gegensatz zu den auch stark wachsenden Neobrokern haben wir es demnach weniger mit Neueinsteigern zu tun, die sich nun zum ersten Mal mit einer Aktienanlage beschäftigen und oftmals Kleinstbeträge investieren.

Ausschlaggebend für diese gewollte Entwicklung ist das sehr günstige Pricing, gepaart mit dem breiten Produktangebot. Beim Smartbroker kann man trotz extrem niedriger Transaktionskosten, die beim Börsenplatz Gettex und den OTC Handelsplätzen von UBS, Morgan Stanley, Vontobel und HSBC sogar bei null Euro liegen, auf das volle Angebotsspektrum eines Onlinebrokers zugreifen. Dazu gehören eben auch Sparpläne und das breite Fondsangebot, ohne Ausgabeaufschläge. Das hat auch „Finanztest“ von Stiftung Warentest bestätigt, die uns im vergangenen Jahr zum attraktivsten Onlinebroker kürten.

Wie sehen Ihre Planungen für den Smartbroker in den kommenden Jahren aus?
Wir wollen weiterwachsen und die sich bietenden Potenziale in einem sich gerade weiter entwickelnden Markt nutzen. Dafür investieren wir auch in ein neues Frontend und in eine Smartphone-App. Damit schließen wir eine wichtige Lücke zu den Neobrokern und können uns einem weiteren Kundenstamm öffnen. Wir sprechen so eine jüngere Klientel an, für die das Handy wichtiger ist als der Laptop.

Soll das Wachstum organisch erfolgen oder auch über Partnerschaften?
Anorganisch sind wir bereits vergangenes Jahr stark gewachsen. So haben wir über Wallstreet Online Capital die Kundendepots der Volkswagen-Bank übernommen und bei Fondsdiscount.de integriert. Die Depot- und Bestandsmigration von rund 23.000 Kunden dieser Bank verlief sehr erfolgreich. Das Projekt war ein wichtiger Meilenstein und hat uns ein Bestandsvolumen von knapp einer Milliarde Euro gesichert. Das war mit Sicherheit eine gute Blaupause für eine gelungene Partnerschaft. Derzeit liegt der Schwerpunkt aber ganz klar auf organischem Wachstum. Durch unser sehr attraktives Angebot beim Smartbroker sehen wir hier ein ungebrochen hohes Interesse von Neukunden.

Wallstreet Online verfügt über zwei Standbeine, die Portale und den Smartbroker. Wie wollen Sie hier zukünftig Synergien nutzen?
Zum einen nutzen wir unsere Reichweite, um auf den Smartbroker aufmerksam zu machen. Hier schlummert ein Potenzial, das wir weiter heben wollen. Das ist auch ein enormer Vorteil gegenüber den anderen Marktteilnehmern. Denn wer hat schon eine aktive Community mit mehr als 500.000 registrierten Usern im Rücken? Darüber hinaus werden wir die Leserschaft auch stärker in das Angebot des Smartbrokers integrieren. Denn was liegt näher, als beispielsweise das Trading direkt aus Aktiencharts, oder Beiträgen heraus zu ermöglichen. Da stehen uns Tür und Tor offen, Content und Aktienhandel clever zu verzahnen.

Herr Zmojda, vielen Dank für das schnelle und informative Gespräch

Bildquelle: Wallstreet Online
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