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Fashionette-Aktie // Krasser Absturz und ein Hoffnungsschimmer

Bildquelle: fashionette

Es sind derzeit nur gut 30 Millionen Euro Marktkapitalisierung übrig geblieben. Die Fashionette-Aktie hat einen rasanten Absturz von rund 40 auf fünf Euro hinter sich, wobei, ob das Kursdebakel wirklich schon ausgestanden ist muss sich noch zeigen. Doch vielleicht hat auch die Börse mit ihrer Risikoeinschätzung ein wenig übertrieben.

Immerhin war 2021 geschäftlich doch ein recht erfreuliches Jahr für Fashionette, einem Online-Händler für Premium- und Luxus-Modeaccessoires, in dem die gesetzten Ziele durchaus erreicht wurden, insbesondere die Einführung der neuen Produktkategorie Beauty und die Übernahme von Brandfield. Letztlich stieg der Nettoumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 41,2 Prozent auf 133,8 Millionen Euro. Das vierte Quartal mit dem Weihnachtsshopping war mit einem Plus von 60 Prozent auf 53,2 Millionen Euro besonders stark.

Der bereinigte operative Gewinn (Ebitda) erreichte 4,4 Millionen Euro nach IFRS und immerhin 3,6 Millionen nach den grundsätzlich strengeren HGB-Regeln. Für das Jahr 2022 erwartet das Management ein Umsatzplus von 34 bis 40 Prozent auf konsolidierter Basis von 134 Millionen Euro. Das bereinigte Ebitda soll 5,0 bis 7,5 Millionen Euro erreichen.

Es wundert schon, warum die Fashionette-Aktie derart gefallen ist, immerhin notiert sie nun deutlich unter dem Eigenkapital von 51,1 Millionen Euro (Stand Ende Dezember 2021). Aber ja, der Cash-flow aus der laufenden Tätigkeit betrug im vergangenen Jahr auch minus 13,8 Millionen Euro. Andererseits ist das bei einem Wachstumsunternehmen im E-Commerce-Bereich auch nicht sonderlich ungewöhnlich.

Zudem weist Fashionette eine starke Cash-Position von 7,2 Millionen Euro, bei einer Nettoverschuldung von 8,7 Millionen Euro auf.

Für Unsicherheit hat sicherlich der Abgang von CEO Daniel Raab im September und die noch nicht abgeschlossene Nachfolgesuche gesorgt. Nach allem, was zu hören ist, kann jedoch auf einen reibungslosen Übergang gehofft werden. Spannend wird sicherlich, was Raab mit seinem Aktienanteil von 3,1 Prozent an Fashionette machen wird. COO Thomas Buhl hält übrigens 2,1 Prozent.

Angesichts des Wachstums, der Rentabilität, der Substanz und einer sinkenden Retouren-Quote von 40,3 auf 38,9 Prozent, erscheint die Aktie auf dem aktuellen Niveau doch günstig bewertet. Technisch wird das durch ein positive Divergenz des MACD zum Kursverlauf bestätigt (siehe Chart unten). Es spricht somit einiges zumindest für eine technische Reaktion nach oben, auch wenn das Kursziel von 30 Euro, das Hauck & Aufhäuser auf längere Sicht zurzeit anpeilt, doch zunächst ziemlich ambitioniert erscheint.

Fashionette-Aktie (Tageschart): krasser Absturz

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Bildquelle: Fashionette; Chartquelle: Guidants.com
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