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FinTech Frank Niehage Interview // FinTech Group soll führender Anbieter für Finanztechnologie in Europa werden

Bildquelle: FinTech Group, bearbeitet

Time is Money // Schnell ein paar Fragen an Frank Niehage, CEO der
FinTech Group über Moden und seinem Plan die FinTech Group zu einer One-Billion-Dollar-Company zu machen.

FinTech – alles nur wieder Mode? Das Unternehmen, das Sie leiten, heißt FinTech Group AG. Birgt das auch ein Risiko?
Nicht in unserem Falle. Unsere Geschäftsbereiche waren schon erfolgreiche Finanztechnologieunternehmen bevor alle Welt vom Trend sprach. Unser Online-Broker flatex feiert 2016 seinen zehnten Geburtstag und hat mit einem transparenten Preis-Leistungsmodell den Markt umgekrempelt, weil traditionelle Banken einfach nicht mithalten konnten. Unser IT-Anbieter XCOM wurde bereits Ende der 1980er gegründet. Und auch unsere B2B-Bank biw gibt es schon jahrelang. Sie sehen: Wir kommen nicht aus der Mode, sondern gestalten die Digitalisierung der Finanzbranche maßgeblich mit.

Sie wollen die FinTech Group zu einem „Billion-Dollar-Baby“ machen, was den Börsenwert angeht. In welchem Zeitraum soll das geschehen? Und bitte ein Rechenbeispiel.
Wir sprechen von der One-Billion-Dollar-Company, weil Anleger in unserem Falle mit einem Tech-Multiple rechnen: Wir planen 2016 ein Betriebsgewinn (Ebitda) von 35 Millionen Euro. Multipliziert mit einem Tech-Multiple von 20, kämen wir dann auf 20 mal 35 Millionen Euro gleich 700 Millionen Euro. Als ich im Sommer 2015 zum ersten Mal von der One-Billion-Dollar Company gesprochen habe, stand der Euro noch bei 1,20 Dollar – jetzt laufen wir ja gegen die Parität. Unser mittelfristiges Ziel ist ein Ebitda von 50 Millionen Euro: Das mal 20 und wir haben es geschafft.

Wo haben Sie beziehungsweise wo wollen Sie die FinTech Group im Markt positionieren?
Wir wollen der führende Anbieter für Finanztechnologie in Europa werden.

Die Wachstumstreiber in Ihrem Unternehmen sind …?
Aktuell tragen das B2C-Geschäft rund 60 Prozent und das B2B-Geschäft rund 40 Prozent bei. Ich steuere auf eine 50-50 Verteilung zu. Wachsen werden aber beide Bereiche.

Sind neben Xcom weitere Zukäufe geplant?
Das schließe ich nicht aus.

Ein wenig konkreter?
Leider nicht.

[Anmerkung der Redaktion: Vorstand und Aufsichtsrat der FinTech Group haben am 14. Dezember einer Kapitalerhöhung um 606.061 Aktien zum Ausgabepreis von 16,50 Euro je Aktie zugestimmt. Das entspricht einem Volumen der Kapitalerhöhung von 10 Millionen Euro. Die FinTech Group AG beabsichtigt unter anderem, das Eigenkapital ihrer Konzernbeteiligung biw Bank für den Ausbau des Kreditgeschäfts signifikant zu erhöhen. Der Fokus soll auf technologiebasierten Konsumentenkrediten liegen.]

Was wird ein Online-Broker wie Ihre Marke Flatex sein 140.000 Kunden in Zukunft anbieten (müssen)? Reicht Trading oder werden wir künftig von immer mehr RoboAdvisors bedient?
Wir bauen flatex gerade aus: Die Webfiliale wird verbessert, der Bereich myflatex vergrößert und es wird neue Tablet-Funktionen und Apps geben. Außerdem binden wir erfolgreiche Anbieter wie Zinspilot und nextmarkets an. Übrigens ist die Zahl der flatex-Kunden inzwischen näher an der Marke von 150.000, da drei Viertel der Aktionärsbank-Kunden zu flatex gewechselt sind und der Markteintritt in Österreich erfolgreich läuft. Flatex hat das Zeug zu einem europäischen Champion und wir schauen uns andere europäische Märkte sehr genau an.

Wie werden die traditionellen Banken auf die wachsende Zahl von FinTechs reagieren? Sehen Sie hier ein Geschäftsfeld für ihre 52-Prozent-Beteiligung Xcom? Wie könnte Banking, Brokerage und Investment in 10 Jahren aussehen?
Die Digitalisierung des Finanzwesens ist eine Chance für die gesamte FinTech Group. Der technologische Fortschritt bringt für große Häuser einen hohen Preisdruck mit sich, auf den die wenigsten flexible reagieren können. Deswegen brauchen sie starke Partner wie uns. Als FinTech-Enabler stehen wir Start-Ups als Partner mit Expertise in Finanzen und Technologie zur Seite und schließen auch Beteiligungen nicht aus. Die Entwicklung ist aktuell zu schnell, um einen Zehnjahresprognose abzugeben, aber in jedem Falle werden wir die Digitalisierung einer bislang verschonten Branche maßgeblich mitgestalten.

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Bildquelle: FinTech Group [bearbeitet]

 

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