Plusvisionen

Wieder im War Room

Das Grollen der Geschütze ist noch immer nicht verhallt. Die Erschütterungen lassen die schweren Bunkermauern erzittern. Inzwischen rieselt sogar Mörtel von der Decke. Die Lage wird immer unüberschauberer. Auch die deutschen Truppen verlieren nun zunehmend an Schwung.

Es wird Kuchen serviert.
M. greift beherzt zu.

M.: Die Griechen sind verloren …
Sch.: Wir werden nicht kapitulieren …
M.: Welche Armee können wir noch ins Feld führen? ESM oder EFSF oder EZB oder wo ist dieser Wenck?
Sch.: Wer oder was ist Wenck? Jemand von der Franzosen? Bringt er neue Milliarden?
M.: Egal.
Sch.: Wir brauchen einen Plan, eine Idee.
M.: Hatte ich noch nie.
R.: Wir müssen endlich die Wahrheit sagen! Sagte schon Konfuzius oder …
M.: Niemals!
Sch.: Niemals!
R.: Doch!
M.: Uns glaubt doch eh keiner mehr. Unsere Durchhalteparolen. Die Griechen waren schon immer verloren …
Sch.: Sagen sie das nicht, uns könnte jemand hören und wer weiß, was dann an der Front passiert.
M.: Die Front. Die Front. Sie ist mir ziemlich egal, aber ich will in meinem Bunker bleiben. – Und sie! [zu R.] Ich habe einmal an sie glaubt und jetzt das …
R.: Meine Truppen sind völlig aufgrieben. Ich muss den Rest retten, um zu überleben.
Sch.: Die Griechen könnten sich weiter zurückziehen und konsolidieren.
M.: Die Griechen brechen ohnehin schon ein, die Truppen desertieren. Da geht nichts mehr. Da hilft nur ein Entlastungsangriff mit vielen Opfern in den eigenen Reihen.
Sch.: Aber die Wunderwaffen?
M.: Was für Wunderwaffen?
Sch.: Man nennt sie Euro-Bonds.
M.: Ausgereift?
Sch.: Kaum, aber in der jetzigen Situation …
M.: Ich wollte die Dinger nie. Was wird das Volk sagen?
Sch.: Alternativen? Das Volk hat zu folgen!
R.: Die Wahrheit!
M.: Bloß nicht. Sie werden schon so unangenehm, wie dieser andere Krakeeler. Ruhig jetzt, Erwachsene unterhalten sich. [zu Sch.] Geben sie den Befehl, dann werden wir ja sehen. Der Kuchen ist hervorragend.

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