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Die Argumente an den Börse sind ja dieser Tage recht schnelllebig. Mal aufwärts, mal abwärts, mal Deflation, mal Inflation, mal alles in Ordnung, mal nichts in Ordnung … Ein Trend scheint sich aber zu festigen: Aktien und Anleihen steigen (zumindest leicht) gleichermaßen, was ungewöhnlich ist. Denn:

Wenn Aktien steigen, dann heißt das in aller Regel: die Konjunktur läuft besser, es lassen sich höhere Preise durchsetzen, die Margen verbesseren sich, die Gewinne klettern, Kapital wird stärker nachgefragt, die Risikoneigung der Anleger nimmt zu. Und irgendwann könnte auch noch Inflation drohen, wenn der Preisoptimismus der Unternehmen zu groß wird und die Notenbanken dies durch eine ausreichende Geldmenge auch begünstigen.

Wenn Anleihen steigen (Zinsen fallen), dann heißt das in aller Regel: mit der Konjunktur hapert es, die Nachfrage nach Kapital ist aus der Wirtschaft nicht so groß, die Risikoneigung der Anleger nimmt ab, ebenso wie die Inflationssorgen.

Mithin handelt es sich somit um gegenläufige Szenarien. Wie aber kann es sein, dass nun schon seit bald einem Jahr diese beiden Szenarien scheinbar so wunderbar harmonieren?
Es kann nur mit der äußerst expansiven Politik der Notenbanken zu tun haben. Wann immer es auch nur ein Anzeichen einer Konjunkturabschwächung gibt, wird neue Liquidität (zu der ohnehin schon reichlich vorhandenen) in Aussicht gestellt.
Das gefällt natürlich den Aktienmärkten.
Die Skeptiker (traditionell eher an den Rentenmärkten daheim) sehen indes darin nur eine weitere Bestätigung ihres Deflationsszenarios und kaufen vermeintlich sichere Staatsanleihen.
Wer sich wohl letzlich durchsetzt?

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