Plusvisionen

Bertelsmann Genussschein

Zugegeben, es ist kein echter Fresh Money Buy. Es handelt sich eher um die Frage: Sollte man oder sollte man nicht? Bertelsmann bietet (noch bis zum 22. Februar) den Inhabern der Genussscheine von 2001 einen Rückauf an. Kurs: 180 Prozent. Darin sind auch schon die Ausschüttung für dieses Jahr — 15 Prozent auf den Grundbetrag — enthalten (Ausschüttungen hängen bei Genussscheinen vom wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens ab). Netto werden somit 165 Prozent geboten.
Onvista errechnet bei einem derzeitigen Kurs von rund 173 Prozent hieraus eine (stattliche) Rendite von 8,7 Prozent.
So, was nun? Vielleicht lohnt die Frage: Warum will Bertelsmann zurückkaufen? Sie brauchen das Geld nicht mehr? Sie haben genug Geld? Sie können sich am Kapitalmarkt aktuell günstiger refinanzieren? Was sagt der Finanzvorstand Thomas Rabe: „Wir nutzen wie viele andere Unternehmen auch das derzeitige Marktumfeld, um unsere Kapitalstruktur zu optimieren und die Kapitalkosten zu senken“. Aha.
Entscheidend ist: Wird Bertelsmann bis zur ersten Kündigungsmöglichkeit 2017 brav seine Ausschüttungen in voller Höhe leisten? Wegen eines möglichen Imageschadens eines Ausfalls vermutlich ja. Aber wer weiß das schon.
Zunächst will Bertelsmann 150 Millionen (30 Prozent) zurückkaufen. Schließt aber weitere Rückkaufaktionen nicht aus.
Also, wer an Bertelmann (und deren Ausschüttungen) glaubt sollte eher nicht. Alle anderen gehen auf Nummer sicher und nehmen das Angebot an.

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