Plusvisionen

Casus Belli Pecunia

Wir haben ja Krieg dieser Tag, Währungskrieg. Zumindest wird so gesprochen.

Was passiert ist:
– Der Euro steigt wieder gegenüber dem Dollar. Hauptgrund sind hier wohl die besseren Konjunkturaussichten im Vergleich zu den Vereinigten Staaten. Die Leitzinsen befinden sich in Europa auch schon auf dem Nullpunkt.
– Die Japaner haben dieser Tage den Leitzins auf Null gesenkt und pumpen Geld ins System und den Deflationsdruck und die Yen-Aufwertung zu mildern.
– Die Amerikaner haben angekündigt ihre Geldpolitik weiter zu lockern — ist das überhaupt noch möglich? –, sollte sich die dortige Konjunktur nicht bald auf den Pfad der Erholung begeben. QE2 — Quantitative Easing 2.

Das alles wirkt so, als nähmen die Beteiligten zumindes billigend in Kauf, dass die jeweilige Währung gegenüber anderen Währungen an Wert verliert, um so wettbewerbsfähiger zu werden. Ob es wirklich schon ein Währungskrieg ist? Eher nicht.

Manoj Pradhan und Alan Taylor, Analysten bei Morgan Stanley, haben nun in einem Artikel „No ‘Currency War’…Yet“ aber Auslöser ausgemacht, die zu einem Währungskrieg führen könnten: Ein Wachstumsschock in den G10-Staaten, ein Wachstumsschock in den Emerging Markets und eine große quantitative Lockerung in den G4. Sie stufen etwas derartiges allerdings nicht als ihr wahrscheinlichstes Szenario ein. Sie glauben eher an eine Verständigung zwischen den Spitzenpolitikern (IWF-Treffen in Washington vom 9. bis 11. Oktober), an ein anhaltendes Wachstum in den Emerging Markets und das die Emering Markets weiter Währungsreserven aufbauen werden. Letztlich könne aber nicht die Wahrscheinlichkeit eines Währungskriegs gänzlich ausgeschlossen werden.

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