Plusvisionen

Wie Twitter seine Börsen-Bewertung rechtfertigen kann

Twitter hat Zahlen vorgelegt. Die Börse war enttäuscht. Allerdings: So unmöglich erscheinen die Ziele gar nicht. Ich habe nachgerechnet:

Börsenwert

Vor der Bekanntgabe der Jahresergebnisse wurde Twitter an der Börse mit 37 Milliarden Dollar (27 Milliarden Euro) bewertet. Nebenbei: Die weltweit größte Rückversicherungsgesellschaft, die Münchener Rück hat eine ähnliche Marktkapitalisierung. Aber gut, nachbörslich verlor Twitter knapp 20 Prozent an Wert. Für Twitter ist man somit an der Börse derzeit bereit 30 Milliarden Dollar zu zahlen.

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Umsätze

Im vierten Quartal stiegen die Twitter-Umsätze um 116 Prozent auf 243 Millionen Dollar (180 Millionen Euro). Für das Gesamtjahr 2013 kletterten die Erlöse um 110 Prozent auf 645 Millionen Dollar. Bezogen auf den Börsenwert ist Twitter damit mit dem 46-fachen seines Jahresumsatzes bewertet. Um auf eine, sagen wir, 5-fache Umsatzbewertung zu kommen, müssten die Erlöse auf 6000 Millionen Dollar im Jahr steigen, bei gleichem Börsenwert. Das wäre ein Plus von 830 Prozent oder es wäre in den kommenden fünf Jahren ein Wachstum von 56 Prozent pro Jahr notwendig, machbar.

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Gewinn

Hier gibt es – leider – noch nicht sehr viel. Der Nettoverlust hat im vierten Quartal 511 Millionen Dollar betragen. Im Gesamtjahr summiert sich der Verlust auf 645 Millionen Dollar. Diese Zahlen sind allerdings durch den Börsengang und damit verbundene Zahlungen verfälscht. Das Betriebsergebnis (Ebitda) lag im vierten Quartal bei 45 Millionen Dollar und 2013 bei 75 Millionen Dollar – immerhin ein Plus, bei deutlichen Steigerungsraten gegenüber dem Vorjahreswerten (18/21 Millionen Dollar).

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User

Die Zahl der monatlich aktiven User (MAUs) stieg im vierten Quartal im Jahresvergleich um 30 Prozent auf 241 Millionen. Im Quartalsvergleich steht allerdings nur ein magerer Anstieg von 9 Millionen Nutzern (plus 4 Prozent). Wenig angesichts des Börsengangs. 76 Prozent der MAUs oder 184 Millionen nutzen Twitter mobil, ein Plus von 37 Prozent im Jahresvergleich. Die Klicks auf die Timeline verbesserten sich um 26 Prozent auf 148 Milliarden im vierten Quartal 2013.

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Werbeeinnahmen

Die Werbeeinnahmen legten im Jahresvergleich im vierten Quartal um 121 Prozent auf 220 Millionen Dollar zu. 75 Prozent dieser Einnahmen kommen von mobilen Endgeräten. Pro 1000 Klick auf die Timeline kamen Werbeeinnahmen von 1,49 Dollar zusammen, 75 Prozent mehr als im Vorjahr.

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Ergo

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[highlight]Chart-Show zum Durchklicken[/highlight][divider_flat]



Bildquelle: Copyright Tim Trueman (@timtrueman) for Twitter, Inc.

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