Plusvisionen

Bitte Ruhe!

Es ist ein schlechter Tag für Europa. Eigentlich war man ja guter Hoffnung, dass das Rettungspaket für Griechenland zumindest ein wenig was bewirkt. Aber so wie es derzeit aussieht: wohl eher nicht. Aktienkurse brechen ein, Anleihenrenditen steigen, der Euro fällt — deutlich. Er fällt sogar unter seinen langjährigen Aufwärtstrend. Weitere Verluste: wahrscheinlich.

Was uns das sagt? Die Krise um Griechenland ist noch nicht ausgestanden. Die Märkte zweifeln an der Wirksamkeit des Rettungspakets. Sie spekulieren nach wie vor auf eine Umschuldung (Teilschuldenerlass, Moratorium).

Auch die Ratingagentur Moody’s sieht die Griechenlandkrise als noch nicht beendet an. Es müsse sich erst noch zeigen, ob tatsächlich gespart wird. Die Griechen bereiten derweil einen Generalstreik vor. Auch eine Antwort.

Und die Märkte spekulieren auf den Fall weiterer Staaten. Spanien wird genannte. Gerüchten zur Folge hätte das Königreich um Hilfen in einer Größenordnung von 280 Milliarden Euro nachgesucht. Wohl eher eine Finte. „Kompetter Irrsinn“, sagt Spaniens Minsterpräsident Zapatero. Dass er überhaupt etwas dazu sagen muss, sagt viel aus.

Es ist eher die Gemühtslage, die einem Sorge macht. Kippt die Stimmung weiter, werden Anleihen verkauft, die Renditen steigen und tatsächlich könnten einige EU-Staaten in die Finanzierungs-Bredouille kommen. So erfüllen sich Vorhersagen.

Stehen wir mit der Rettung Griechenlands da, wo wir damals, im Frührjahr 2008, mit der Rettung Bear Sterns standen? Wir erinnern uns: im Herbst brach Lehman zusammen. Und dann musste erst gerettet werden …
Europa braucht dringend Ruhe und bekommt sie von ihren Politikern nicht.

Hier noch ein Schaubild über das europäische Schuldengeflecht:

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