Plusvisionen

Blaupause

Griechenland will sparen und die jährliche Neuverschuldung (Haushaltsdefizit) bis zum Jahr 2012 um rund zehn Prozentpunkt auf dann 2,8 Prozent senken. Eine sportliche Leistung, wenn es denn klappt. Sparen heißt in diesem Zusammenhang Lohnstopps bei öffentlichen Angestellten, Sozialleistungen kappen, Steuern rauf und so weiter und so weiter … Erinnern wir uns: Brannten in Athen vor gar nicht allzu langer Zeit die Straßen schon aus nichtigeren Gründen …?

Überhaupt könnte Griechenland zur Blaupause für alle klamme Staat in Europa (Portugal, Italien, Spanien, Irland) werden.
– Glückt ein harter Sparkurs?
– Macht es die Bevölkerung mit?
– Wie entwickelt sich die Stimmung, wenn die Ansprüche zurückgeschraubt werden müssen, wegen der Sparerei?
– Wird eine wirtschaftliche Dauerflaute (wegen der Sparerei) einfach so hingenommen?
– Wie wird die Infrastruktur in einigen Jahren aussehen?
– Gelingt es griechische Staatsbedinstete von ihren so geschätzen „Zusatz-Zuwendungen“ zu entwöhnen?
– Gelingt es griechische Bauern (die mit Bulldogs nur zu gerne Autobahnen blockieren) klar zu machen, dass es schon jetzt mehr Olivenbäume in Griechenland gibt als Fläche vorhanden ist und sie in Zukunft vielleicht auf einen Teil der so liebgewonnenen EU-Subventionen verzichten müssen?

Und wenn es mit der Sanierung nicht glückt, dann müssen wohl doch die anderen Euro-Staaten (irgendwie) helfen. Einen Euro-Staat mal probeweise (oder zur Strafe) pleite gehen lassen (wie bei Lehman in der Bankenbranche), wird (und darf) es nicht geben.

Ich bin gespannt. Schon mal Gold und Ackerland kaufen? Hm …

Auch zur Erinnerung:
Heinrich Brüning versuchte ab 1930 die deutsche Wirtschaft mit einem rigorosen Sparkurs (Notverordnungen) wieder flott zu bekommen. Auch damals wurden Steuern erhöht, staatliche Leistungen gekürzt und Löhne gesenkt. Wie es ausging ist bekannt.

Zur „erbaulichen“ Lektüre sei noch empfohlen:
Bankrotterklärung auf Griechisch
Roland Leuschel erwartet Hyperinflation

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