Plusvisionen

Einheitlich kapitalistisch

20 Jahre ist nun schon bald die Wiedervereinigung her. Wo stehen wir heute, wirtschaftlich gesehen? Der Sozialismus ist gescheitert. Und der Kapitalismus? Er wankt etwas, obwohl, wie ich meine, er gut zum menschlichen Naturell passt. Schließlich lässt sich der Geschellschaftsentwurf auf die einfache Bauernweißheit verdichten: Erst kommt das Fressen, dann die Moral.Wer will daran zweifeln? — Eben! Zudem hat uns das marktwirtschafliche System sicher mehr Errungenschaften zur Verbesserung der Lebensqualität gebracht als der Sozialismus — bei aller Kritik.

Unser guter alter Kapitalismus will aber gepflegt sein. Überlässt man ihn sich selbst, neigt er — wie soll ich sagen — ein wenig zur Verwahrlosung. Weshalb ich durchaus Sympathien für die Freiburger Schule (Ordoliberalismus) hege. Also, was muss getan werden, damit er uns nicht abhanden kommt wie der Sozialismus?

Das Wichtigste: Zu große Ungleichgewichte müssen vermieden werden — auf allen Ebenen. Vermögen darf sich nicht an wenigen Stellen sammeln.

Ein „Too big to fail“  im Zusammenhang mit Banken wollen wir nie wieder hören. Kartelle sind tödlich für die Marktwirtschaft.
Strenge Eigenkapitalvorschriften wäre in diesem Zusammenhang ebenfalls wünschenswert. Dann werden bei einer Bankenpleite auch tatsächlich die Kapitaleigner stärker in Verantwortung genommen. In den vergangen Jahren hatte man eher den Eindruck die breite Masse steht für das Versagen einzelner gerade.

Die Vermögenverteilung sollte in einem sinnvollen Verhältnis bleiben. Nein, hier geht es nicht um Enteignung oder Vereinheitlichung, sondern um die Sicherung einer breiten Mittelschicht ohne jene Demokratie nicht funktionieren kann. Es könnte sich lohnen über höhere Erbschaftssteuern auf Privatvermögen [wozu braucht eine Gesellschaft Dynastien?] und eine Top-Abgabe für Spitzenverdiener nachzudenken.

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