Plusvisionen

Oligarchen in den USA

Die USA sind unterwandert. Klingt wie eine jener in den Vereinigten Staaten so beliebten Verschwörungstheorien eines durchgeknallten Sektierers. Ist es aber nicht. Kein geringerer als der frühere Chefvolkswirt des Internationalen Währungsfonds, Simon Johnson, schreibt dies in seinem Aufsatz The Quiet Coup.

Wall Steet habe die Politik in den USA längst übernommen und sich seit den 80er Jahren die Gesetze nach ihrem Willen auslegen lassen. Den Höhepunkt hat das Ganze im Platzen der Kreditblase gefunden. Nun könnte man meinen, ein solch gravierendes Ereignis hätte Folgen, zumindest ein bisschen. Doch weit gefehlt. An der Wall Street wird im Prinzip weitergemacht wie bislang. Boni werden ausgeschüttet. Banken werden gestützt und teilverstaatlicht, aber sie dürfen dennoch so irgendwie weiterwursteln. Hedge Fonds sollen nun faule Kredite günstig aufkaufen (wobei der US-Steuerzahler die Risiken übernimmt). Man kenne sich halt an der Wall Street und in Washington, schreibt Johnson.Die USA unterscheide sich deshalb auch nicht wesentlich von einer Bananenrepublik, die von ein paar wenigern Oligarchen gesteuert wird.
Dies müsse dringend geändert werden, sonst könne durchaus noch Schlimmeres drohen. Denn die Gefahr, dass es noch schlechte werde als in der Großen Depression sei längst nicht gebannt.

Wie schreibt dann noch Johnson in Anklang an Joseph Schumpeter: „Jeder hat seine Eliten; das Wichtige ist jedoch, diese von Zeit zu Zeit auszutauschen.
Viel Glück dabei Amerika!

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