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Cannabis-Revolution // Investitionschancen und Herausforderungen im aufstrebenden Milliardenmarkt

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Bildquelle: Deutsche Bundesbank

Der Markt für Cannabis ist unbestritten riesig. Immerhin gelten rund 4 Millionen Erwachsene in Deutschland als Konsumentinnen und Konsumenten. Von der Nachfrage profitiert derzeit nur der Schwarzmarkt. Auch deshalb hat die Bundesregierung Anfang des Jahres Eckpunkte für eine neue Gesetzgebung vorgelegt, die den Zugang zu Cannabis für den privaten Konsum erleichtern, gleichzeitig aber regulieren und sicherer machen soll. Davon würde nicht nur der Staat finanziell profitieren, sondern auch die Unternehmen der Cannabisbranche sowie deren Investorinnen und Investoren.

Beitrag der Cannabis-Unternehmen – Expertise auf ganzer Linie

Die von Karl Lauterbach vorgestellten Eckpunkte sehen vor, dass Cannabis neben sogenannten Anbauvereinen in einer zweiten Phase auch im Rahmen von regionalen Modellprojekten und kommerziellen Lieferketten verkauft werden soll. Anstatt hier das Rad neu zu erfinden, ist es sinnvoll, auf die Erfahrungen bereits bestehender Unternehmen der Cannabisbranche zurückzugreifen.

Wenn Unternehmen wie die SynBiotic SE, ein börsennotierter deutscher Konzern, ihre Erfahrungen einbringen und ihre bereits entwickelten Konzepte für einen sicheren Verkauf in Cannabis-Shops umsetzen könnten, wären höchste Sicherheits- und Qualitätsstandards entlang der gesamten Cannabis-Lieferkette gewährleistet.

Dies gilt für jeden einzelnen Bereich: für den Anbau, die Forschung und Entwicklung, die Produktion und Verarbeitung, aber auch für die Prüfung und Qualitätskontrolle, den Großhandel bzw. Vertrieb sowie das Marketing und den Einzelhandel. Hier könnte sich die Unternehmensstruktur von SynBiotic als vorteilhaft erweisen, denn die Gruppe vereint unter ihrem Dach alle Geschäftszweige, die im Zusammenhang mit Cannabis abgedeckt werden müssen.

Es ist unbestritten, dass Cannabis-Unternehmen von der Legalisierung von Cannabis durch höhere Umsätze profitieren würden, aber auch durch die Schaffung neuer Arbeitsplätze einen wichtigen Beitrag zur Wirtschaft leisten könnten. Zum Umfang der Legalisierung und dem damit verbundenen Potenzial sagt Lars Müller, Geschäftsführender Direktor der SynBiotic SE: „Es sieht danach aus, dass zunächst der klassische Joint freigegeben wird. Der Markt in Deutschland könnte sich in kurzer Zeit um den Faktor 10 bis 15 verändern“.

Vom Tabuthema zu gesellschaftlicher Akzeptanz

Die Diskussionen der letzten Monate haben das Thema Cannabis aus der Schmuddelecke geholt und die Frage nach der gesellschaftlichen Akzeptanz von „Gras“, wie Cannabis umgangssprachlich gerne genannt wird, aufgeworfen. Die Legalisierung und ein legaler Markt für Cannabis würden die Konsumentinnen und Konsumenten auf jeden Fall aus der Illegalität befreien, in der sie sich derzeit teilweise noch bewegen. Zur gesellschaftlichen Akzeptanz soll unter anderem beitragen, dass Vorstrafen, die aufgrund der nun erlaubten Höchstmengen ergangen sind, auf Antrag aus dem Bundeszentralregister gelöscht werden können.

Darüber hinaus sind Präventions- und Beratungsangebote geplant, die über die Risiken des Cannabiskonsums aufklären sollen. Jugendliche, die bei Polizeikontrollen mit Cannabis angetroffen werden, sollen zudem über das Jugendamt zur Teilnahme an Präventionskursen verpflichtet werden.

Höhere Steuereinnahmen und niedrigere Kosten für den Staat

Von der Legalisierung von Cannabis profitieren nicht nur die Unternehmen, sondern auch der Staatshaushalt. Laut Erhebungen von Statista würden dem Staatshaushalt durch die Legalisierung rund 4,7 Milliarden Euro zufließen, in Form von direkten Steuereinnahmen in Höhe von rund 1,8 Milliarden Euro, aber auch durch indirekte Effekte in Form von erhobenen Lohnsteuern. Auch sinkende Kosten durch weniger Polizeieinsätze und Gerichtsverfahren würden die Staatskasse entlasten.

Zumindest ist davon auszugehen, dass die Nachfrage nach der Legalisierung steigen wird, was sich wiederum positiv auf die Umsätze der Cannabisunternehmen und damit auf die Staatseinnahmen auswirken dürfte.

Hohe Qualität schützt erwachsene und jugendliche Konsumenten

Der Jugendschutz stand bei der Ausarbeitung der Eckpunkte immer im Mittelpunkt. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach führt dazu aus: „Besonders Jugendliche sind durch Cannabis in ihrer sozialen und kognitiven Entwicklung beeinträchtigt. Trotzdem konsumieren immer mehr Jugendliche die Droge. Die Schwarzmarktware ist häufig verunreinigt und schafft zusätzliche Gesundheitsgefahren. Das können wir nicht länger hinnehmen.“

Die „Austrocknung“ des Schwarzmarktes ist ein zentrales Anliegen der Legalisierungspläne. Der Staat will mit der Legalisierung von Cannabis für mehr Sicherheit auf Seiten der oft jugendlichen Konsumentinnen und Konsumenten sorgen. Bisher waren sie gezwungen, sich Cannabis in einem teilweise zwielichtigen und nicht ungefährlichen Milieu zu beschaffen. Bei einer kontrollierten Abgabe sinkt nicht nur das Gefährdungsrisiko, den Dealern wird auch die wirtschaftliche Grundlage für ihr Geschäft entzogen. Davon profitieren alle Beteiligten, die Cannabisunternehmen und ihre Aktionäre, der Staat und vor allem die Konsumentinnen und Konsumenten.

Bildquelle: Bundesbank
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