Plusvisionen

BP — Bald pleite

Endlich wissen wir was BP eigentlich heißt: bald pleite. Ich halte die Überlebenschancen von BP mittel- bis langfristig für sehr gering, zumal über Pleite, Zerschlagung, Übernahme nicht an der Wall Street, sondern in Washington entschieden werden dürfte.
Millionen Liter Rohöl sind seit der Haverie der BP-Bohrinsel Deepwater Horizon ins Meer geflossen. Täglich blubbert es weiter. Inzwischen hat die Aktie gut 45 Prozent ihres Werts verloren und die Dividende soll ausgesetzt werden. Unter Investoren steigt deshalb die Nervosität und Washington macht weiter Druck. Die Entschädigungszahlungen werden inzwischen auf 40 Milliarden Dollar geschätzt — Tendenz steigend.
Vielleicht will ja die US-Regierung ein Exempel statuieren? Ihre Aufsichtsbehörde in diesem Bereich hat gelinde gesagt versagt [die Aufsichtsbeamtem gingen mit den Ölmanagern der Branche lieber saufen und huren, wie man hört — Spätfolgen der Bush-Regierung]. Wird nun mit Härte nachgeholt, was vorher versäumt wurde? Möglich.
Problematisch ist auch: Das gesamte Geschäftsmodell von BP (und das der Branche) wankt ein wenig. Ohne Tiefseebohrungen wird es künftig angesichts immer spärlicher sprudelnder (zugänglicher) Onshore-Vorkommen schwierig Geld zu verdienen. Doch welches Unternehmen/Investor wird diese wagen, wenn dadurch unkalkulierbare Risiken entstehen?
Ob man derzeit sein Erspartes in BP-Aktien stecken sollte … ich weiß nicht.

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