Plusvisionen

The Good, the Bad and the Holy

Natürlich geht es ums Geld. Viel Geld. Die beiden haben ein riskantes Geschäftsmodell entwickelt: Sie zocken. Der eine fädelt waghalsige Deals ein und der andere schießt ihn letzter Sekunde vom Strick. Beide teilen sich dann die Beute. Das geht lange Zeit sehr gut. Doch dann kommt es zur Krise. Der eine will einen noch größeren Anteil, der andere womöglich nicht mehr schießen. Und dann kommt noch ein Heiliger dazu.

The Good [auf einem Pferd sitzend, vor einem Mann, der am Galgen hängt]: Lange Zeit habe ich euch immer vom Galgen geschossen. Es ging uns gut. Aber ihr seit übermütig geworden. Ihr wolltet immer mehr.

The Bad [hängt am Galgen]: Wir müssen doch noch unsere Aufgaben gegenüber der Wirtschaft erfüllen.

The Good: Aufgaben erfüllen? Hat dich das jemals wirklich interessiert? Du willst doch immer mehr Kohle. Das ist ja nicht verwerflich, aber ich habe dir die Grenzen aufgezeigt. Ich will dich nicht immer raushauen, wenn es mal wieder eng wird.

Aus dem Off, the Holy: Die Gier nach Macht und Besitz kennt keine Grenzen.

The Bad: Wir haben ja beide gut davon gelebt.

The Good: Ich bekomme Ärger von unten. So geht das nicht mehr. Auch du musst dich jetzt an die neuen Regeln halten.

The Bad: Machen wir doch …

Aus dem Off, the Holy: Die Anbetung des antiken goldenen Kalbs hat eine neue und erbarmungslose Form gefunden im Fetischismus des Geldes und in der Diktatur einer Wirtschaft ohne Gesicht und ohne ein wirklich menschliches Ziel.

The Good: Ich weiß, dass ihr meint, es reiche nun. Man hat auch einiges geschafft, um für mehr Stabilität zu sorgen, etwa durch die strengeren Eigenkapitalvorschriften. Aber die Kreativität der Banken, die Regulierung zu umgehen, ist weiterhin groß.

The Bad: Das ist unverantwortlich und populistisch.

Aus dem Off, the Holy: Diese Wirtschaft tötet.

The Good: Darf ich dich erinnern: Es sind nicht die Staaten gewesen, die die Krise ausgelöst haben. Das wart ihr. Deshalb wird es kein Ende der Regulierung geben.

The Bad: Sinnvolle Regulierung erhöht die Sicherheit der Finanzmärkte. Aber das, was ihr macht …

The Good: Du vergreifst dich schon wieder im Ton.

Aus dem Off, the Holy: Während die Einkommen einiger weniger exponentiell steigen, sind die der Mehrheit immer weiter entfernt vom Wohlstand dieser glücklichen Minderheit. Dieses Ungleichgewicht geht auf Ideologien zurück, die die absolute Autonomie der Märkte und die Finanzspekulation verteidigen.

The Good: Da hörst du’s. Der Druck nimmt zu. Hast du den Schuss noch nicht gehört? Du musst einsehen, dass du nicht Recht hast.

Aus dem Off, the Holy: Geld muss dienen und darf nicht regieren!

Ein Schuss fällt …

Ist jemand getroffen worden? War es der Schuss, der bislang überhört wurde? Wer hat geschossen? Fortsetzung folgt.

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