Rubrik: Zertifikate_Produkte

Die Anstrengungen von Südzucker werden von der Börse derzeit nicht versüßt. Obwohl das Unternehmen in den ersten neun Monaten das Konzern-Betriebsergebnis um fast 14 Prozent steigerte, war es für die Aktie ganz bitter – minus 12 Prozent. Vielleicht lag es am Umsatz, der um 5 Prozent zurückging, was vor allem am Zucker-Geschäft und an der Bioethanol-Tochter CropEnergies lag. Insbesondere Zucker läuft nach wie vor nicht gut. In diesem Segment gab es sogar einen Betriebsverlust von 39 Millionen Euro (Vorjahr: 44). Allerdings spricht das Unternehmen von einer Stabilisierung der Quotenzuckererlöse.

Nach heftigen Schwankungen im Jahresverlauf hatte sich die Medigene-Aktie seit Mitte Oktober bei knapp über 5 Euro etabliert. Aus dem Unternehmen wurde indes immer wieder beteuert, dass es gut laufe – nur die Börse sprang darauf nicht (wieder) an, bis zum 8. Dezember (2015). Medigene forscht im Segment der Immuntherapie zur Krebsbekämpfung. Ein Leukemie-Wirkstoff soll vielversprechende Ergenbisse in einer frühen Studienphase geliefert haben. Der Euphoriezyklus an der Börse startete und schob die Aktie binnen zwei Handelstagen bis auf 7 Euro, ein Plus von 40 Prozent. Dann wieder Rückschlag bis auf unter 6 Euro, um anschließend wieder 7 Prozent zuzulegen.

Die Hoffnung, dass der Atmel-Deal doch noch platzt, könnte die Dialog-Aktie kurzfristig weiter beflügeln. Falls Atmel die Verhandlungen mit dem neuen Bieter aber beenden sollte, könnte die Dialog-Aktie wieder deutlich nach unten drehen, weil sich Investoren wieder Sorgen über das möglicherweise schwache Geschäft bei dem Großkunden Apple machen dürften. Die anhaltend schwachen Konjunkturdaten aus China und den USA könnten für zusätzlichen Druck auf die Dialog-Aktie sorgen. Zumal die Investoren zusehends bezweifeln, dass es Dialog im nächsten Jahr schaffen wird, den Gewinn je Aktie wie von Analysten vorhergesagt um 18 Prozent zu steigern.

Vorstandschef Müller begreift die Krise als Chance, auch wenn das floskelhaft klinge und er möchte den Konzern kräftig umbauen. Insgesamt weniger zentralistisch, schlanker, mehr Silicon Valley, die unteren Ebenen sollen mehr Verantwortung bekommen. Müller hat Pflöcke eingeschlagen und er hat erkannt, wie es scheint, woran es hapert und worauf es ankommt.

Linde, das ist – oder muss ich sagen war? – für mich ganz solide Aktien-Welt. Stabiles Geschäftsmodell, gut geführt, keine Mode-Aktie mit Fantasia-Bewertung. Aber dann das. Das Unternehmen kassiert seine mittelfristige Gewinnprognose. Spröde heißt es aus der Zentrale: „Das für 2017 angestrebte operative Konzernergebnis von Euro 4,5 bis 4,7 Milliarden ist in dieser Bandbreite ebenfalls nicht mehr erreichbar und wird zwischen Euro 4,2 und 4,5 Milliarden erwartet.“ Die Börse reagierte auf die Warnung hysterisch und strafte die Aktie mit einem Kurssturz von knapp 15 Prozent ab – also alles andere als solide, oder?

Mit der Aktie von Wincor Nixdorf läuft es derzeit nicht so gut, aber auch nicht dramatisch schlecht. Unter starken Schwankungen befindet sie sich quasi seit 2008/2009 in einem breiten Seitwärtstrend. Anfang 2014 wurde bei 58 Euro mal wieder ein Zwischenhoch erreicht. Danach ging es abwärts und erst 2015 haben sich die Kurse wieder gefangen. Allerdings nur kurz, denn im April sackten die Kurse erneut ab.

Bauer leidet noch immer unter der mauen Welt-Konjunktur, aber es scheint doch besser zu werden. Ins erste Quartal ist der Tiefbauspezialist und Spezialbaumaschinenhersteller gut gestartet. Die Gesamtkonzernleistung wurde um 8,2 Prozent gesteigert und die Auftragseingänge kletterten um 17,6 Prozent. Das lässt hoffen für das Gesamtjahr. Das Unternehmen bestätigte deshalb auch seine Prognose. In nahezu allen Regionen der Welt gäbe es ein Belebung der Baukonjunktur, auch wenn es sich dabei um kleinere und mittlere Projekt handele.

Stada Arzneimittel mit Sitz in Bad Vilbel ist ein deutscher Pharmakonzern, der sowohl Markenprodukte als auch Generika herstellt. Fundamental ist das Papier ordentlich bewertet. Die Dividenden-Rendite liegt bei gut 2 Prozent und das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei rund 10. Stada könnte insbesondere von der Erholung der Wirtschaft in Russland und des Rubels profitieren.

Bei Daimler gab es diese ganz düsteren Zeiten. Die Autos sahen bescheiden aus und verkauften sich dementsprechend schlecht. Die Zahlen waren mies und die Dividende wurde gestrichen. Schließlich beendete man auch endgültig das Amerikaabenteuer mit Chrysler. Anfang 2009 notierte die Daimler-Aktie nur noch bei gut 17 Euro – eine gigantische Kapitalvernichtung.

Was war nicht alles los. Kali-Kartell. Kali-Krise. Die Aktien von K+S hat bewegte Zeiten hinter sich. Einst Börsen-Liebling, dann der Absturz und schließlich der tiefe Sturz. In der Kali-Branche hat man es sich viele Jahre bequem eingerichtet. Keiner tat dem anderen wirklich weh und so blieben die Preise stabil oder sie stiegen. Plötzlich aber platzte das Kali-Kartell in Russland. An Absprachen wollte man sich nicht mehr halten. Die Preise gerieten ins Rutschen. Es war eine neue Kali-Welt mit der K+S erst einmal zurechtkommen musste.

Osram hat ein Problem mit seinem Geschäftsmodell. Das Geschäft mit traditionellen Lampen ist allein im vergangenen Jahr um 15 Prozent geschrumpft. Rasant verläuft auch der Preisverfall bei Leuchtdioden (LED). Deshalb hat die Unternehmensleitung eine „neue, richtungsweisende“ Strategie angekündigt. Diese will man bis spätestens Juni vorstellen. Das Credo von Unternehmenschef Olaf Berlien: Der Konzernumbau müsse beherzt und fokussiert angegangen werden.

Es ist dann doch nicht so schlimm geworden, nicht ganz so schlimm. Die Deutsche Bank präsentiert ein Quartals- und Jahresergebnis, dass ein ganz klein wenig milde stimmen kann – aber auch nur dann, wenn die Ansprüche vorher nicht allzu hoch waren. Im vierten Quartal hat die Bank 441 Millionen Euro verdient. Im Vorjahr stand hier noch ein Verlust von 1,4 Milliarden Euro. Im Gesamtjahr 2014 blieb unter dem Strich netto ein Plus von 1,7 Milliarden Euro, nach 700 Millionen Euro im Jahr 2013. Also es geht aufwärts.