Rubrik: Zertifikate

Wenn Aktien steigen, dann gibt es immer wieder auch Marktteilnehmer, die von einer zu positiven Entwicklung sprechen. So ging es nun den Papieren von den europäischen Fluggesellschaften, angeführt von Lufthansa und AirFrance-KLM. Analyst Mark Manduca von Merrill Lynch schrieb in einer frischen Branchenstudie, dass genau diese Aktien im ersten Quartal schon zu gut gelaufen seien. Was ist dran an dieser Einschätzung. Beginnt für die Lufthansa-Aktie schon wieder der Sinkflug?

Rekordgewinn und steigende Dividende – da freut sich das Anlegerherz. Und tatsächlich, die Fraport-Aktie stieg auf das höchste Niveau seit 2007 und nahm auch das Rekordhoch aus 2006 ins Visier. Doch ein genauer Blick auf die Zahlen zeigt, dass nicht alle Details wirklich glanzvoll sind. So war der Rekordgewinn nur durch Sondereffekte möglich. Ist die Fraport-Aktie schon zu hoch geflogen?

Das Krisen-Unternehmen SGL Carbon macht ernst mit dem Turnaround. Die Zahlen bessern sich zumeist. Auch wenn der Umsatz 2016 aus fortgeführten Aktivitäten um 2,5 Prozent auf 769,8 Millionen Euro fällt, verbessert sich das Betriebsergebnis (Ebit) kräftig von 6,9 auf 23,7 Millionen Euro. Das Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten legt, trotz Belastungen, um 49,6 Prozent auf minus 34,0 Millionen zu. Ist das der Auftakt zu besseren Zeiten?

Hätten Sie es gewusst? Die Münchener-Rück-Aktie, die inzwischen offiziell Munich Re heißt, ist aktuell in etwa genauso teuer wie vor Jahresfrist. Und dies in einer Zeit, in der der DAX um rund 22 Prozent binnen Jahresfrist zugelegt hat und sein Rekordhoch aus dem Jahr 2015 ernsthaft ins Visier genommen hat? Was die Gründe für die schwache Kursperformance sind und was die Aktie für einen Trumpf hat.

Die Katze aus dem Sack: Innogy will nach der Hauptversammlung (HV) am 24. April eine Dividende von 1,60 Euro zahlen. Dieser Betrag liegt am oberen Ende der Analystenerwartungen. Und es sind sogar knapp 80 Prozent des Nettogewinns. Die eher im Rahmen der Erwartungen liegenden Umsatz- und Ertragszahlen rückten allerdings schnell in den Hintergrund. Zudem gibt es bei Innogy ein Gerücht.

Es gibt durchaus traurige Momente an der Börse. Solche wie diese: Da steigt der BMW-Umsatz auf einen neunen Höchstwert (94,2 Milliarden Euro). Das Konzernergebnis vor Steuern (Ebt) verbessert sich um knapp 5 Prozent auf 9,7 Milliarden Euro. Alle Segmente – Auto, Motorrad, Finanzen – erzielen Rekordergebnisse vor Steuern. Die Umsatzrendite liegt bei glänzenden 10,3 Prozent und der Konzernüberschuss legt um 8 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro zu. Und die Börse? Sie trägt Trauer. Doch es gibt eine Rendite-Überraschung.

Beiersdorf hatte schon im Januar seine vorläufigen Umsatzzahlen für 2016 (plus 3,2 Prozent auf 6,75 Milliarden Euro) gemeldet. Daher gab es heute keinerlei Überraschungen, als finale Zahlen folgten. Neu waren aber die Gewinnwerte: Vor Steuern kam es zu einem Plus von rund acht Prozent auf 727 Millionen Euro. Da allerdings auch dies den Markterwartungen entsprach, richteten sich die Blicke der Analysten auf den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr. Könnte es hier Spektakuläres geben?

Das ThyssenKrupp-Management darf sich auf eine Verschärfung der Tarifauseinandersetzung einstellen. Nach Angaben der IG Metall haben heute rund 3.000 Beschäftigte per Warnstreik zeitweise ihre Arbeit niedergelegt. Die ThyssenKrupp-Aktie (750000) geht heute schon mal vorsorglich auf Tauchstation. Droht ein neuer Kursrutsch?

Freenet ist und bleibt spannend: Einerseits ist das Unternehmen Deutschlands größter netzunabhängiger Telekommunikationsbetreiber. Anderseits hat sich das Management im Vorjahr den einzigen kommerziellen Anbieter des DVB-T2-HD-Standards in Deutschland eingekauft. Während also das Telco-Geschäft solide Erträge abwirft und auch den Großteil der üppigen Dividenden-Zahlung erwirtschaftet, ist der junge Geschäftsbereich TV und Medien für das Wachstum zuständig. Rendite-Chance von gut 8 Prozent mit Bonus-Zertifikat.

22 Millionen Convestro-Aktien verkaufte Bayer für je 66,50 Euro an institutionelle Investoren. Damit sinkt der Anteil der Leverkusener an dem Kunststoff-Unternehmen von 64,2 auf 53,3 Prozent. Wenn sich die Märkte beruhigt haben, dürfte die Transaktion sogar positiv für Covestro sein. Denn der erhöhte Streubesitz sorgt für mehr Handelsvolumen und gewährt besser Chancen in einen höheren Index aufzusteigen … der Weg aus dem MDAX in den DAX ist gar nicht mehr so weit.

Wirklich clever war das nicht: Am Spätnachmittag gegen 17 Uhr, also zu einer Zeit, wo sich das Börsengeschehen des Tages dem Ende zuneigt, gab Nordex eine saftige Umsatzwarnung ab. Den Börsianern bleib aber trotzdem genug Zeit, die Aktie schon kräftig auf Talfahrt zu schicken. An der Privatanlegerbörse in Stuttgart, wo Aktien bekanntlich sogar bis 22 Uhr gehandelt werden, ging es um satte 11,6 Prozent auf 17,465 Euro nach unten. Doch den Profis, die erst später wieder im Einsatz waren, war dies noch nicht genug.

Vorstandschef Jürgen Abromeit hat Wort gehalten. Der Umsatz seiner Indus Holding lag im Jahr 2016 bei rund 1.44 Millionen Euro (nach 1.39 Millionen Euro) und der Betriebsgewinn (Ebit) bei 145 Millionen Euro (nach 136,3 Millionen Euro). Damit lag die Beteiligungsgesellschaft sogar noch oberhalb des von Abromeit zuletzt genannten Korridors von 134 bis 138 Millionen Euro. Vor allem ein starkes Schlussquartal sorgte auf der Ergebnisseite für die erfreuliche Entwicklung. Charttechnisch befindet sich die Aktie weiter im Höhenflug, fundamental nehmen aber die Risiken zu.