Rubrik: News

Erst bei 4,95 Euro hatte der Markt genug. Auf diesem Niveau kam der Kurssturz der Deutsche Pfandbriefbank-Aktie im Mai zum Stehen. Zur Erinnerung: Im Februar notierte das Papier noch bei 15,74 Euro. Charttechnisch ergeben sich nun ein paar Lichtblicke: Der Widerstand bei 6,10 Euro und auch der kurzfristige Abwärtstrend, der dort verläuft, wurden überschritten. Nur eine Stabilisierung oder doch mehr?

Wie sagt dereinst der große Fußballphilosoph Oliver Kahn: „Wenn’s scheiße läuft, läuft’s scheiße.“ Irgendwie scheint das bei Wirecard derzeit der Fall zu sein: Nun verschieb sich die Veröffentlichung der Konzernbilanz 2019 auf den 18. Juni, eigentlich war der 4. Juni vorgesehen gewesen. Ein schlechtes Omen? Kommt da noch etwas nach? Die Wirecard-Aktie fällt deutlicher.

Die Börse ist ganz außer sich: In einem Forschungsprojekt ist es Dr. Hönle, einem Spezialisten für industrielle UV-Technologie, gelungen, einen Nachweis über die Wirksamkeit von kurzwelliger, energiereicher UVC-Strahlung bei der Inaktivierung von SARS-CoV-2-Viren zu erbringen. Die Ergebnisse der Laborversuche zeigen, dass die neuartigen Coronaviren mit speziellen Hönle-UV-Geräten binnen Sekunden zuverlässig abgetötet werden. Die im Labor erreichte Abtötungsrate liegt bei 99,99 Prozent. Am Markt wird das mit einem Plus von rund 27 Prozent gefeiert. Hat die Aktie noch weiteres Aufwärtspotenzial?

Der Konzernumsatz von CTS Eventim verringerte sich im ersten Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 34,7 Prozent auf 184,6 Millionen Euro. Die Aktie bricht erneut ein. Die Lagerfeuer der modernen Zivilisation sind derzeit verloschen. Veranstaltungen, Konzerte, Ausstellungen, Events finden, wenn überhaupt, aufgrund der Corona-Pandemie nur sehr eingeschränkt statt. Wann sich das wieder ändert ist noch offen. Die Unsicherheit, die die Börse gar nicht mag, belastet somit weiter das Papier.

KWS Saat erzielte in den ersten neun Monaten 2019/2020 einen Umsatzanstieg von 18 Prozent auf 1.012,5 Millionen Euro. Die Geschäfte von KWS Saat waren im dritten Quartal von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie gekennzeichnet. Dennoch ist es KWS Saat gut gelungen Landwirte rechtzeitig zur Frühjahrsaussaat mit Saatgut zu versorgen. Die Börse ist erfreut, zunächst.

Es läuft bei Dermapham, trotz oder wegen Corona. Der Hersteller von patentfreien Markenarzneimitteln konnte den Umsatz im ersten Quartal um 17,7 Prozent auf 192,5 Millionen Euro steigern. An der Börse bleibt die Aktie gefragt. Sie bewegt sich weiter dynamisch nach oben und hat mit dem Überschreiten des Februar-Hochs den Aufwärtstrend betätigt. Bleibt die Aktie gefragt, da sie fundamental nicht mehr ganz günstig ist.

So krass wie der Einbruch während des Corona-Crashs, so beeindruckend ist derzeit die Kurserholung der Merkur Bank-Aktie, da ja Finanzwerte derzeit nicht unbedingt zu den Börsenlieblingen zählen. An der Börse gibt es ja bekanntlich kaum ein besseres Kaufargument als steigende Kurse – ein neues Hoch kann einstweilen als Trendbestätigung gewertet werden.

Das Research-Haus Jefferies ist optimistisch für Flatex. Die Analysten haben Flatex in ihr Coverage aufgenommen und vergeben sofort ein „kaufen“ mit dem Kursziel 43 Euro – derzeit notiert das Papier bei gut 30 Euro. In der Studie mit dem Titel „The New European Brokerage Powerhouse“ sehen die Jefferies-Experten das Geschäftspotenzial und die Synergieeffekte durch den Zusammenschluss von Flatex und Degiro.

Der Aktienkurs der Deutschen Pfandbriefbank stürzt gerade ins Bodenlose. Charttechnisch sieht das ziemlich übel aus. Das weckt wirklich schlimmste Erinnerungen an längst vergangen geglaubte Zeiten der Hypo Real Estate (HRE). Der Immobilienfinanzierer und einstige Tochter der Hypo Vereinsbank (HVB) überlebte letztlich die Finanzkrise 2009 nicht. Ereilt die Deutsche Pfandbriefbank (Pbb) ein ähnliches Schicksal?

Preisfrage unter Charttechnikern: Wird die Wirecard-Aktie bei knapp über 80 Euro (kurzfristig) einen Doppelboden bilden können? Die vorläufigen Zahlen von Wirecard für das erste Quartal waren recht ansehnlich: Trotz Corona steigerte Wirecard den Umsatz wohl um 24 Prozent auf 700 Millionen Euro. Die Jahresprognose wurde bestätigt. Bei Kursen unter 80 Euro sieht es charttechnisch sehr schnell sehr düster aus.

Innogy macht es möglich: Der Eon-Konzernumsatz erhöhte sich in den ersten drei Monaten 2020 von 9,1 auf 17,7 Milliarden Euro. Eons Geschäftsmodell sei grundsätzlich zwar nicht gegen jede Krise gefeit, aber aufgrund des gewählten Fokus auf Energieinfrastruktur und Endkundenbedürfnisse sehr resilient, betonte CFO Marc Spieker. Die Eon-HV ist für den 28. Mai geplant. Dann soll es eine Dividende von 0,46 Euro je Aktie geben. Charttechnisch lichtet es sich.

Ist das nun eine gute oder schlechte Nachricht? Wirecard holt zum 1. Juli James Freis in den Vorstand. Er soll die Abteilung Integrity, Legal und Compliance – Integrität, Recht und Regeltreue – aufbauen. Freis ist ein ausgesprochener Spezialist für diese Dinge. Da schwingt erneut der Versuch einer verkrampften Reinwaschung bei Wirecard mit. Wird das reichen, um eine Wende bei der Aktie zu bewirken oder muss Braun gehen?