Rubrik: Feature

PharmaSGP hat die vorläufigen Zahlen für das erste Halbjahr vorgelegt. Die fielen, trotz Corona, grundsätzlich erfreulich aus. Der Umsatz kletterte um 7,2 Prozent auf 33,8 Millionen Euro und das Ebit (bereinigt) verbesserte sich um 17,7 Prozent auf 10,6 Millionen Euro. PharmaSGP wächst, auch das Produktportfolio über Line Extensions weiter, das ist gut. An der Börse wirkt die Aktie bislang nicht sonderlich inspiriert. Der Grund dafür könnten die Anteilseigner sein.

Bei Fuchs Petrolub ist an den Halbjahreszahlen ersichtlich, dass Covid-19 größere Bremsspuren hinterlassen hat. So sank der Umsatz um 14 Prozent auf 1,12 Milliarden Euro. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging es um 29 Prozent auf 112 Millionen Euro nach unten. Dabei entwickelten sich die Märkte, die Fuchs Petrolub rund um den Erdball abdeckt, sehr unterschiedlich. Vielleicht ist die Vorzugsaktie (579043) genau deshalb in den vergangenen Monaten sehr schwankungsfreudig.

Ceotronics hat kürzlich ein Rekordjahr abgeschlossen. Insbesondere die staatlichen Sicherheitskräfte sollten sollten in den kommenden Jahren in Kommunikationssysteme investieren (Terrorbekämpfung, Clan-Kriminalität). Anziehende Ausgabe erwartet Ceotronics auch von der Industrie (Werksfeuerwehren oder Energieversorger). Das Unternehmen hat einen satten Auftragsbestand in den Büchern. Wird sich die Aktie weiter nach oben bewegen?

Pandemie und Digitalisierung – das passt gut zusammen. Corona hat den schritt aus der analogen Welt noch einmal beschleunigt. Der stationäre Einzelhandel findet immer weniger Kunden, Büros sind nur noch zur Hälfte belegt und Kinos häufig inzwischen ganz geschlossen. Dafür boomen Streaming-Dienste wie Cliq Digital. Für das erste Halbjahr hat das Unternehmen sehr gute Zahlen vorgelegt. Die Aktie haussierte. Wie es weitergeht.

Knorr-Bremse leidet unter der Pandemie. Ablesbar ist dies an den Halbjahreszahlen. Der Umsatz sank um 15,2 Prozent auf 3,06 Milliarden Euro. Beim operativen Ergebnis (Ebitda) kam es zu einem Rückgang um 40,1 Prozent auf 158,2 Millionen Euro. Damit sank die Ebitda-Marge von 15,3 Prozent auf zwölf Prozent. Die Knorr-Bremse-Aktie (KBX100) hatte sich dank des relativ stabilen Geschäftsverlaufs trotzdem gut entwickelt. Die Crash-Verluste wurden schnell aufgeholt und gar neue Kursrekorde markiert. Jetzt ist der Titel fundamental allerdings kein Schnäppchen mehr.

Der Umsatz von Flatex klettert im Halbjahr 2020 um 55 Prozent auf 100 Millionen Euro. Der Betriebsgewinn (Ebit) springt dabei um 160 Prozent auf 36 Millionen Euro. Klar, die Börse gerät bei diesen Zahlen in Verzückung und goutiert es mit einem Aktienkursplus von zeitweise rund zehn Prozent. Die Marge, die Flatex derzeit erzielt, ist einfach zu verführerisch, zumal das Unternehmen die Skalierbarkeit seines Geschäftsmodells unter Beweis stellt.

Bei Merck zeigte das zweite Quartal ein geringes Wachstum: Der Umsatz stieg um 3,7 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro, allerdings nur, da die Darmstädter zwei Zukäufe einrechnen konnten. Beim bereinigten operativen Ergebnis (Ebitda) kam es hingegen zu einem Minus von 5,7 Prozent auf rund 1 Milliarde Euro. Trotzdem kletterte die Aktie (659990). Die lag am Ausblick von Konzernchef Stefan Oschmann, der seinem Unternehmen im Jahresverlauf wieder etwas mehr zutraut.

Die Aktie von ABO Wind hat derzeit – sozusagen – reichlich Rückenwind: Mehr als 26 Prozent des weltweit produzierten Stroms stammt aus erneuerbaren Quellen. Das stellt der Renewables 2019 Global Status Report (GSR) fest. Ein gutes Drittel der globalen Kraftwerkskapazitäten nutzt mittlerweile erneuerbare Technologien. Im Halbjahresabschluss von ABO Wind, die Wind- und Solarparks in Deutschland, Europa und weltweit plant und errichtet, sieht das so aus: Mit einem Überschuss von 6,3 Millionen Euro hat der ABO Wind das Ergebnis der Vorjahresperiode von 5,2 Millionen Euro übertroffen. Die Aktie ist steil angestiegen. Wie es weitergeht.

Charttechnisch bewegt sich die LPKF Laser-Aktie derzeit im Niemandsland, das heißt, sie mäandert zwischen 20 und 22 Euro. Immerhin, Vorteil für die Optimisten, die 200 Tage-Durchschnittslinie, die derzeit bei 19,60 Euro verläuft hat sich im August immer wieder als robuste Unterstützung erwiesen. Nach einer kurzen Schwächephase bewegt sich die Aktie zum Wochenauftakt mit großer Dynamik nach oben. Es wird spannend.

Ein US-Großauftrag bremst die Entwicklung bei Philips: Die Trump-Regierung hatten im April Beatmungsgeräte geordert. Von den bestellten 43.000 Geräten werden aber nur 12.300 ausgeliefert. Dabei hatte Philips deshalb Fertigungskapazitäten in den USA ausgebaut und dort mehrere hundert neue Mitarbeiter geholt. Die Nachricht sorgte bei der Philips-Aktie (940602) für fallende Kurse, so dass der Aufwärtstrend inzwischen gebrochen ist und auch ein gutes Stück vom Kursanstieg, der nach dem Corona-Crash einsetzte, wieder verloren ist.

Voltabox ist ein Beispiel dafür wie Kapitalvernichtung geht: In der Bilanz von 2018 wurde noch ein Eigenkapital von 155 Millionen Euro ausgewiesen. In der Bilanz von 2019 waren es dann nur noch 52 Millionen – und aktuell, laut Halbjahresbericht vom 30. Juni 2020, sind es lediglich noch 31 Millionen Euro. Der Akkuhersteller legt aktuell düstere Zahlen vor. Wie wahrscheinlich ist ein Turnaround?

Corona hat auch bei Jungheinrich tiefe Spuren in den Büchern hinterlassen. So sanken die Umsatzerlöse um 7,9 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro und das operative Ergebnis (Ebit) reduzierte sich um 24 Prozent auf 95 Millionen Euro. Auch beim Auftragseingang ging es um 12,3 Prozent auf 1,81 Millionen Euro nach unten. Mit diesem Werten lag der Gabelstapler-Spezialist allerdings eher am oberen Rand der Markterwartung. Daher erholte sich die Vorzugsaktie (621993) sehr schnell, sie kletterte dabei bereits über das Vor-Crash-Niveau. Trotzdem bietet das Papier noch Kurschancen.