Rubrik: Chart-Signale

Es ist eine der größten Altlasten, welche die Deutsche Bank mit sich herumschleppt – der Libor-Skandal. Nun scheint die Strafe für die Zinsmanipulationen festzustehen. Gegen eine Zahlung von 1,4 Milliarden Euro könnten wohl die Aktendeckel in den USA und Großbritannien geschlossen werden. Eine weitere Unsicherheit wäre aus dem Markt und man könnte wieder nach Vorne blicken.

Bei der Commerzbank-Aktie sterben die Abwärtstrendlinien (zumindest sieht es derzeit so aus). Sowohl im Tages-, Wochen- als auch im Monatschart wurden wichtige Linien überschritten. Die Bullen dürfen schon ein wenig die Fähnchen schwenken. Es scheint so, als mache sich das krisengebeutelte Papier tatsächlich auf den Weg nach oben.

Es gab düster und traurige Tag. Telekom-Anleger mussten über die Jahre so einiges erdulden. Die T-Aktie sackte unter 8 Euro ab. Und zeitweise sah es auch so aus, als würde sie sich auch diesem Tal der Aktionärs-Tränen auch nicht mehr erholen. Doch die Wende kam Anfang 2013. Da begann die erste Aufwärtsbewegung, die bis an die Marke von 12 Euro heranführte. Es schloss sich eine ausgedehnte Konsolidierung an. Im Oktober sanken die Kurse der Telekom-Aktie an der Börse nochmals bis auf 10 Euro. Rückblickend könnte das eine Art Sell-off gewesen sein. Anschließend kletterte das Papier wieder nach oben. Inzwischen kostet die T-Aktie wieder 16,50 Euro. Es ist fast genau 10 Jahre her, dass der Kurs auf diesem Niveau notierte.

Plötzlich sind sie wieder da, die Versorger-Papiere. In den vergangenen Wochen hinkten sie dem Markt (DAX) deutlich hinterher. Das Hin und Her über die Brennelemente-Steuer belastete den Kurs. Hinzu kommen die unsicheren Aussichten für die Zukunft. Wie geht es überhaupt weiter mit den Versorgern? Eon hat bereits angekündigt, das traditionelle Kraftwerksgeschäft abspalten zu wollen. Die neue Eon will sich auf Erneuerbare Energien, Vertrieb und Transport von Energie konzentrieren.

Ohoh! Derartiges ist man beim Blick auf den Chart der Deutschen-Bank-Aktie schon lange nicht mehr gewöhnt. Es scheint sich so etwas wie ein Aufwärtstrend zu bilden. Gut, für großen Jubel ist es sicher noch zu freu, aber der ein oder andere Optimist darf schon mal über die Long-Seite nachdenken. Für Inspiration sorgen derzeit Gerüchte, wonach die Deutsche Bank schon bald Näheres zu einem Strategiewechsel verkünden könnte. Die Bank will schlanker werden. Die gängige Formulierung in solchen Fällen lautet dann: Was nicht zum Kerngeschäft gehört, wird veräußert. Dazu könnte auch die Postbank zählen, die man erst vor wenigen Jahren in den Konzern integriert hat (oder auch nicht).

Die Jetzt-aber-Liste bei Barrick Gold muss schon ziemlich lang sein. Immer wieder wird der Goldproduzent als Turnaroundwert oder als Must have gehandelt. Allein deswegen, weil Barrick Gold der größte Player im Markt ist. Vielleicht hat das auch beim Management zeitweise zu einer gewissen Hybris geführt. Man kaufte Konkurrenten zu goldingen Preisen auf, produzierte teuer und verkünstelte sich mit absurden Neuprojekten. Der Absturz kam mit dem sinkenden Gold-Preis.

Das schlägt dem Fass den Boden aus, dem Öl-Fass. Und ohne Boden, da geht es steil abwärts, gut geschmiert sozusagen. 120, 100, 80, 60, 50, 40, 30 … wo wird wohl der Preis für Öl (der Nordseesorte Brent) stoppen? Momentan sieht es fast so aus, als würde die charttechnische Unterstützungszone bei 50 Dollar auch nicht halten.

Es ist eine Aktie für unter den Weihnachtsbaum. So eine Art Witwen- und Waisenpapier, jetzt da die Versorgeraktien zu Zockerpapieren verschmuddelt sind. Die Aktie der Munich Re (Münchener Rück). Es ist der weltweit größte Rückversicherer. Und gleich die gute Nachricht: Aktionären winkt aktuell eine Dividendenrendite von 4,3 Prozent. Für 2013 hat der Konzern eine Dividende von 7,25 Euro je Aktie gezahlt – und noch nie seit 1969 wurde die Dividende gesenkt. Deshalb ist auch für dieses Jahr von einer Dividende mindestens in dieser Höhe auszugehen.

Ja, man muss es so sagen: Die Aktie der Deutschen Bank ist ein Aktionärsgrab. Derzeit steht es bei rund 25 Euro. Auf einem ähnlichen Niveau notierte das Papier auch schon Mitte 1988 – und das ist nun schon 26 Jahre her. Gut, dazwischen kletterte sie bis auf 118 Euro. Das war im Mai 2007, also noch vor der Finanzkrise. Dann ging es steil abwärts bis auf 15 Euro. Ein Minus von 87 Prozent. Seitdem geht es unter großen Schwankungen mehr oder weniger seitwärts.

Auch Telekom-Aktionäre haben mal gute Zeiten. Jetzt sind offenbar mal wieder solche. Am 16. Oktober hatte die Telekom-Aktie ein Tief von 10,06 Euro erreicht. Heute stand sie im Hoch bei knapp 13,40 Euro. Ein Plus von rund 30 Prozent in eineinhalb Monaten. Charttechnisch sieht es sogar so aus, als könnte es mit der T-Aktie noch weiter nach oben gehen. Mit dem Anstieg über die 13,10 Euro hat die T-Aktie ein seit gut einem Jahr andauernde Konsolidierungsformation nach oben verlassen. Wir nun auch noch im Monatschart die Widerstandslinie im Bereich von 13,50 Euro geknackt, könnte der Weg Richtung 16,00/17,00 Euro frei sein. In derartigen Höhen hat sich die Telekom-Aktie zuletzt in den Jahren 2004/2005 bewegt, was auch schon wieder zehn Jahre her ist. Telekom-Aktionäre brauchen Geduld.

Twitter wurde von der Ratingagentur Standard & Poors auf Schrott-Niveau herabgestuft. Die Gewinne ließen zu lange auf sich warten, heißt es. Das Problem von Twitter sind die zu geringen Userzahlen. Hier will das Unternehmen nachbessern. Ob das gelingt? Bisher brauchte das Unternehmen Großereignisse wie Olympia oder die Fußballweltmeisterschaft, um Breite zu gewinnen. Neue User zu gewinnen, wird immer teurer – und so wird einstweilen weiter Geld verbrannt. Mit der Börse gleicht die Beziehung einer On-off-Romanze. Mal schwer verliebt, dann wieder bitter enttäuscht.

Es gibt es etwas wie einen neuen Star am Devisenmarkt, den Dollar. Mit der US-Wirtschaft läuft es wieder besser oder zumindest besser als in anderen Ländern. Es läuft auch so gut, dass sich die Vorsitzende der amerikanischen Notenbank (Fed), Janet Yellen, traut, ihr Anleihekaufprogramm (Quantitative Easing III) auslaufen zu lassen. In der Tendenz bedeutet das eine leicht Straffung der US-Geldpolitik, auch wenn die Leitzinsen bei null bleiben. Und wenn (voraussichtlich) nicht mehr so viele Dollars gedruckt werden, dann tut das dem Greenback tendenziell gut. Hinzu kommen die Probleme der anderen: Da ist die Eurozone. Sie leidet unter einer hartnäckigen Wachstumsschwäche. Japan müht sich aus der jahrzehntelangen Malaise herauszukommen, was aber nicht so recht gelingen mag. Auch dort bleibt die Konjunktur schwächlich. In Russland leidet unter dem fallenden Ölpreise. Als Folge gehen Euro, Yen und Rubel in die Knie.