Rubrik: Chart-Signale

Viele Aixtron-Anleger werden verzweifelt sein. Das ist positiv für all jene, die noch in der Aktie drin sind oder sich gerade überlegen, in die Aktie einzusteigen. Warum? Viele werden frustriert verkauft haben, was weiteren Verkaufsdruck unwahrscheinlicher macht. Charttechniker sprechen in einem solchen Fall von einer Bodenbildung. Die Aixtron-Aktie hat nun schon gleich zwei Böden ausgebildet, einen Anfang 2016 und zu Beginn dieses Jahres. Jetzt hat das Unternehmen gute Quartalszahlen vorgelegt.

Die düsteren Zeiten für den Automobilzulieferer Hella scheinen vorüber. Der Umsatz verbesserte sich im dritten Quartal um sechs Prozent und in den ersten neun Monaten nahm er um immerhin drei Prozent zu. Recht beeindruckend ist jedoch der Ergebnisanstieg: Hier steht ein Plus von 35 beziehungsweise 41 Prozent. Die Aktie ist in den vergangenen Monaten bereits kräftig angestiegen. Hat sie das Ergebnisplus damit schon vorweggenommen? Droht nun ein Rückschlag?

Die RWE-Aktie hat seit ihrem Dezember-Tief bei rund 11,00 Euro wieder ordentlich berappelt. Interessant: Im Dezember war viel von einem charttechnischen Todeskreuz die Rede. Das Verkaufssignal kam ziemlich exakt am Tiefpunkt. Nun könnte es zum Gegenteil des Todeskreuzes, zum sogenannten Goldenen Kreuz, kommen. Ein düsteres Omen für die Aktie?

Wie schön kann Hausse sein. Besonders bei einer Aktie, die eigentlich Anlegern seit Jahren nur Sorgen bereitet. Die Commerzbank-Aktie ist nach einer Bodenbildung im vergangenen Jahr bei rund 5,00/5,50 Euro bis auf mehr als 9,00 Euro angestiegen. Jüngst gab es wieder einen kleineren Rückgang bis auf rund 8,40 Euro. Getrieben wird der Commerzbank-Kurs vor allem von dem Faktor Hoffnung … Wird das auf Dauer reichen?

Der Tiefbau-Spezialist aus Schrobenhausen, Bauer, will für US-Präsident Trump keine Mauer bauen. Aber vielleicht locken andere Infrastruktur-Projekte in den USA? Die Bauer-Aktie hat sich nach einer Gewinnwarnung wieder aus einem tiefen Kurs-Loch herausgearbeitet. Und das Papier scheint weitere Ambitionen nach oben zu haben. Droht wieder eine herbe Enttäuschung?

Der fränkische Druckmaschinenhersteller König & Bauer (KBA) hat ein schwieriges Jahrzehnt hinter sich. Zuletzt wurde 2013 eine Dividende in Höhe von 40 Cent für das Geschäftsjahr 2012 gezahlt. Doch die Zeit der Umsatz- und Margenrückgänge scheint dank Sanierung und Neuausrichtung vorbei. 2016 hat KBA einen signifikanten Umsatz- und Gewinnanstieg erzielt. Reicht das, um die Aktie, die zuletzt deutlich angestiegen war, weiter nach vorn zu bringen?

Es ist nicht viel, was die Aktie von SGL Carbon derzeit zu bieten hat. Vielleicht ein mögliche Übernahme durch Chinesen, wie sie Mitte des zurückliegenden Jahres schon mal im Gespräch war. Angeblich wollte ChinaChem zuschlagen. Aber der Deal hat sich wohl zerschlagen. Zuversicht verbreitet sicherlich auch die 2016 abgeschlossene Kapitalerhöhung – und dass demnächst keine weitere ansteht. Optimistisch könnte ein Anleger auch wegen der (fast) abgeschlossenen Restrukturierung und dem damit verbundenen Glauben auf Gewinne sein. Grund genug, sich die Aktie wieder genauer anzusehen?

Die Lage bei Wacker Chemie ist schwierig, aber nicht aussichtslos. Immerhin. Das Unternehmen selbst gibt sich sogar recht positiv: Man möchte an die gute Geschäftsentwicklung von 2016 anknüpfen, heißt es, trotz steigender Rohstoffpreise. Aber, Chemie ist ein zyklisches Geschäft und wie die Weltkonjunktur in diesem Jahr laufen wird … wer weiß das schon so genau? Derzeit geht Wacker Chemie von einem moderaten Wachstumskurs aus. Den braucht es auch, denn die Aktie ist nicht gerade günstig.

Es könnte sich lohnen, den langfristigen Chart von Vossloh in der nächsten Zeit im Auge zu behalten. Der Aktie des Schienenausrüsters könnte es gelingen, den langfristigen Abwärtstrend zu knacken – noch ist das aber nicht so. Dieser besteht schon seit Anfang 2011 und schon im Oktober 2015 sah es einmal so aus, als würde der Bruch gelingen. Es ging schief. Und wie so oft in solchen Fällen … Könnte es die Aktie jetzt schaffen?

Charttechnisch ist der Aufwärtstrend der Rheinmetall-Aktie klar intakt. Das Hoch aus dem vergangenen Jahr wurde gerade überwunden, was immer ein starkes Long-Signal ist, denn Käufer ziehen Käufer an. Wer keine moralischen Bedenken hat, das Rheinmetall rund die hälfte seines Geldes mit Waffen verdient und hierin derzeit auch die Fantasie der Aktie liegt, der könnte …

Der Großaktionär Kinnevik steigt bei Rocket Internet aus. Die schwedische Risikokapital-Beteiligungsgesellschaft verkauft die Hälfte ihrer Anteile – 10,9 Millionen Stück für 210 Millionen Euro. Die restlichen 6,6 Prozent sollen noch bis Ende Mai auf den Markt kommen. Der Frust oder die Unstimmigkeiten scheinen sehr groß zu sein. Kinnevik wirkt wie auf der Flucht. Die Aktie rutscht tief und schnell. Droht nach dem Abpraller am mittelfristigen Abwärtstrend nun sogar ein Fall aus dem Seitwärtstrend?

Jetzt gibt es das Gerücht, dass Softbank anstrebt, seine Tochter Sprint mit der Telekom als kleinerer Partner zu verschmelzen. Das ist eine neue Variante. Bislang waren die Märkte davon ausgegangen, dass Softbank mit seinem vielen Geld auf der hohen Kante mehr in den USA investieren möchte, also T-Mobile US übernehmen möchte. Jetzt mal anders herum. Der Börse scheint auch die neue Konstellation recht. Sie lässt die T-Aktie steigen. Ist das die Wende nach oben?