Rubrik: Chart-Signale

Die Biotech-Branche ist derzeit sehr aufgeregt, was die Krebs-Immuntherapie angeht. An den US-Börsen steigen die Aktien fulminant und des gibt Übernahmeangebote. Davon wurde nun auch Medigene mitgerissen, obwohl es bei dem Unternehmen selbst nicht viel Neues gibt. Egal, die Börse kalkuliert, wenn dort, wieso nicht auch hier. Allerdings gibt es noch ein charttechnisches Problem vor weiteren Kurssteigerungen aus dem Weg zu räumen. Attraktiv ist ein Discounter, für Anleger, die eher von einer Seitwärtsbewegung ausgehen.

HeidelCement-Vorstandschef Bernd Scheifele glaubt weiter daran, seine Jahresziele zu erreichen. Die Aktie hatte aber trotzdem nochmals wegen des Tropensturms Harvey (wird als Grund bei einem Bauwert genannt) und wegen Strafzahlungen in Italien nnachgegeben. Sie markierte bei rund 77 Euro kürzlich ihr Zwischentief. Dort könnte der Titel einen Boden finden, zumal dort ohnehin eine wichtige Unterstützungslinie liegt. Ein Bonus-Zertifikat bietet eine attraktive Rendite und einen üppigen Sicherheitspuffer.

Charttechnisch gibt es an der Aktie der Deutschen Post kaum etwas zu mäkeln. Sie befindet sich – mal abgesehen von Rückschlag im Sommer 2016 – seit Februar 2016 in einem Aufwärtstrend. Eine umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Formation wurde im Dezember des zurückliegenden Jahres vollendet. Das Kurs-Potenzial dieser Konstellation ist noch nicht gänzlich ausgeschöpft.

Charttechnisch wird es sehr spannend bei Eon. Die Aktie steht bei 9,50 Euro und damit knapp vor dem langfristigen Abwärtstrend seit 2008, der aktuell bei rund 10,00 Euro verläuft. Wird dieser und der Widerstand bei 10,30 Euro, welcher durch das 2015er-Hochs gebildet wird – geknackt, könnte das ein weiteres Long-Signal für die Eon-Aktie sein. Als kurzfristige Alternative zur Aktie: Vor der Dividende kommt die Discountrendite.

Einfach schlau – simply smart – steht in Handschrift auf der ersten Seite des Halbjahresberichts von Heidelberger Druckmaschinen. Ob es schlau war oder ist in die Aktie zu investieren? Wer vor Jahren in den Wert eingestiegen ist, wird das klar verneinen. Doch HeidelDruck kommt aus dem Tal der Tränen heraus, das zeigen die aktuellen Zahlen. Charttechnisch erscheint vor allem die längerfristige Perspektive bei der HeidelDruck-Aktie interessant: Der seit 2014 bestehende Abwärtstrend wurde gebrochen.

Die Zahlen der Munich Re für das zweite Quartal lagen in Summe über den Analystenschätzungen. Dabei waren es vor allem geringe Katastrophenschäden und eine Steuergutschrift die beim weltgrößten Rückversicherer das Ertragsminus abfederte. Denn auch unter dem neuen Vorstandschef Joachim Wenning scheint die operative Ertragswende noch nicht in Sicht. Schuld daran wiederum sind ein harter Wettbewerb und auch das niedrige Zinsniveau. Fundamental bleibt die Aktie attraktiv bewertet. Kurzfristig erscheinen ein Discounter und ein Reverse-Bonus-Cap-Zertifikat reizvoller.

Ja, so ist das mit Übernahmen … schon oft gesehen … Erst wird aufgekauft, dann muss integriert werden. Schließlich gilt es noch kulturelle Gräben zu überwinden. Bei Bayer ist das anscheinend nicht anders. Der Pharma- und Agrarkonzern will den US-Saatguthersteller Monsanto übernehmen (und sieht sich dabei auf einem guten Weg). Aber solche Aufkäufe binden Kräfte in einem Unternehmen und kosten eine Menge Geld (rund 60 Milliarden Euro), weshalb mit dem Kurs jener Gesellschaften in den anschließenden Monaten und Jahren oft nicht viel los ist. Bayer steckt mitten in diesem Modus. Wann wird der Aktie die Wende gelingen?

Bei den Q2-Daten von Dialog Semiconductor fällt besonders der Rückgang des Betriebsgewinns um 13 Prozent auf 20 Millionen Dollar auf. Das Unternehmen begründet das vor allem mit höheren Forschungsausgaben. Die Marge ist von 9,3 auf 7,8 Prozent zurückgegangen. Der Gewinn je Aktie liegt im zweiten Quartal bei 0,23 Dollar beziehungsweise 0,52 Dollar im ersten Halbjahr. Für das dritte Quartal rechnet Dialog Semiconductor mit einem Umsatz von 340 bis 370 Millionen Euro. Das wäre eher am unteren Ende der Erwartungen. Bei der Aktie wirkt noch der Apple-Schock nach. Was Dialog nun braucht ist Gewinnfantasie.

Erleben wir als Anleger gerade das Wunder von Aachen? Halbleiter laufen zurzeit generell wie geschnitten Brot. Da ist es nicht weiter verwunderlich, dass es auch bei Aixtron geschäftlich voran geht – das Unternehmen stellt Spezialmaschinen für die Halbleiterindustrie her. Der Auftragseingang ist mit 128,5 Millionen Euro m ersten Halbjahr um 34 Prozent höher als in der vergleichbaren Vorjahresperiode. Das hat den Aixtron-Vorstand Kim Schindelhauer mutig gemacht: Er hat die Prognose angehoben. Wird das reichen, damit die Aktie ihren Höhenflug fortsetzen kann?

Es ist ein schwieriges Kursniveau für die Allianz-Aktie – charttechnisch. Bei rund 180 Euro war die Aktie bereits nach einer steilen Erholung Mitte 2007 wieder nach unten abgeprallt. Erst mit der 2009 einsetzenden Aufwärtsbewegung – anfangs unter starken Schwankungen – hat sich die Aktie nun wieder an diese Marke herangeschoben – und mit 184 Euro sogar schon kurz darübergeblickt. Wird die Allianz-Aktie es schaffen diese wichtige Chartbarriere zu knacken?

Da sich die deutsche Börsenwelt gerade einen naga-t, sei an einen anderen (einstigen) Hoffnungswert der Tech-Szene erinnert: Twitter. Ja, das klingt nun sehr old fashioned, doch auch Twitter war mal Hype. Nicht so wie Naga, deren Geschäftsmodell ich (noch) nicht (ganz) verstanden, was jedoch nichts heißen muss, allerdings sollte auch Twitter mal groß – ganz groß – rauskommen. Derzeit ist Twitter an der Börse 14 Milliarden Dollar oder umgerechnet gut zwölf Milliarden Euro wert. Im vergangenen Jahr betrug der Verlust 457 bei einem Umsatz von 2.529 Millionen Dollar. Charttechnisch sieht die Situation bei Twitter aktuell recht konstruktiv aus. Es hat eine breite Bodenbildung stattgefunden, so wie es aussieht. Gelingt nun der Ausbruch noch oben?

Mit den Kursen der Eon-Aktie ging es nach der Steuerhausse runter. Ist diese Schwächephase nun ausgestanden? Der Abstand zur 200-Tage-Durchschnittslinie hat sich zwar verringert, ist aber nach wie vor beträchtlich. Sie bewegt sich aktuell bei rund 7,10 Euro, aber sie steigt inzwischen leicht an; sie kann somit dem Kurs entgegenlaufen. Ausgegoren wirkt die Situation noch nicht, trotz positiver Signale. Gut, wenn Discount-Zertifikate in solchen Phasen einen Teilverlustschutz und eine attraktive Rendite bieten.