Rubrik: Chart-Signale

Die Aktie von Dialog Semiconductor konsolidierte kürzlich – und steigt nun wieder an. Der Grund dafür sind ziemlich gute (vorläufige) Zahlen für das zweite Quartal. Diese haben natürlich mit dem Apple-Deal zu tun. Die Börse scheint insgesamt recht angetan von dem, was Dialog liefert. Wird das von Dauer sein? Schließlich kennen die Aktionäre auch ganz andere Zeiten.

Carl Zeiss Meditec wird am 9. August wohl sehr gute Neunmonatszahlen vorlegen. Schon jetzt ist das Medizintechnik-Unternehmen bei der Prognose der Umsätze für das Gesamtjahr optimistisch. Die Börse reagiert euphorisch. Doch sollten Anleger bei diesem fantastischen Unternehmen noch einsteigen? Schließlich ist die Aktie – Qualität hat hier ihren Preis – bereits sehr stolz bewertet.

Die Eon-Aktie scheiterte bislang immer wieder an den charttechnischen Widerständen bei 10,30 Euro und 10,80 Euro. Ein Bremsklotz ist die noch immer nicht vollzogene Übernahme von Innogy – die EU-Kommission will endgültig erst Ende August entscheiden. Vielleicht löst das Go aus Brüssel einen neuen Aufwärtsschub aus? Anleger können aber auch in einer fortgesetzten Seitwärtsbewegung gewinnen.

Osram bestätigt mit den Finanzinvestoren Bain Capital und der Carlyle Group im Gespräch wegen einer Übernahme zu sein. Das beflügelt den Kurs, auch wenn es wirtschaftlich durch die Abhängigkeit zur Automobilindustrie längst nicht gut läuft. Wird die Kurswende gelingen? Was sollten Anleger tun? Kaufen oder verkaufen? Interessant könnte eine Seitwärtsspekulation mit einem Discount-Zertifikat sein.

Die Dialog Semiconductor-Aktie scheint weiter nach oben zu wollen. Jetzt könnte das Mai-Hoch überwunden werden. Glückt dies, wäre es eine klare Bestätigung des Aufwärtstrends – und könnte im günstigsten Fall noch deutlich höhere Kurse bedeuten. Bei allem Jubel bleibt allerdings die Unsicherheit, die von möglichen US-amerikanischen Sanktionen gegen China ausgeht.

Charttechnisch hat sich die Cancom-Aktie nach einem Hammer am 4. Juni entlang der Aufwärtstrendlinie nach oben bewegt. Doch nun stößt sie an Widerstände. Können diese im ersten Anlauf überwunden werden? Fundamental ist die Aktie nicht günstig bewertet, was sie anfällig für Rückschläge macht. Doch das Unternehmen ist in einen sehr spannenden Geschäftsfeld tätig.

Nach einer Gewinnwarnung steht die Lufthansa-Aktie weiter unter Druck. Überkapazitäten, der Preiskampf in Europa und die aggressive Billigkonkurrenz drücken mächtig auf die Gewinn-Marge. Also nimmt die Börse, obwohl die Aktie optisch schon recht günstig bewertet ist, weitere Risikoanpassungen vor. Charttechnisch bleibt die Sitation, was die lange Sicht angeht, angespannt. Die Aktie hat ihre langjährige Reiseflughöhe noch nicht erreicht.

Zur Verzweiflung besteht bei der BASF-Aktie – noch – kein Grund, auch wenn sich der Ausbruch aus dem Abwärtstrend im April als Bullenfalle erwiesen und für tiefe Enttäuschung an der Börse gesorgt hat. Charttechnisch und fundamental gibt es Hoffnung für das Chemiepapier. Es naht eine Unterstützungszone und die Aktie ist recht günstig bewertet. Aber wird das reichen?

Der Lkw-Ausrüster (Sattelkupplungen) Jost macht gute Geschäfte in den USA. Die Aktie ist günstig bewertet und charttechnisch besteht noch die Chance auf eine Bodenbildung. Doch mit jeder Verschärfung des Handelskonflikts – den Trump gerade wieder befeuert – steigen auch die Risiken für Jost. Die Börse könnte versucht sein, einen weiteren Sicherheitsabschlag vorzunehmen.

Im ersten Quartal wächst der Hochleistungsbatteriehersteller (Zulieferer von Daimler und Volvo) Akasol kräftig. Einen Dämpfer gab es allerdings bei der Marge. Für das Gesamtjahr bleibt der Vorstand zuversichtlich, auch was die Abarbeitung des großen Auftragsbestands angeht. Im hessischen Langen wurde nun ein Zweischichtbetrieb eingeführt. Die Aktie ist eine spannende E-Mobilitätswette.

Charttechnisch hat sich die Bastei Lübbe-Aktie, nach der ausgedehnten Bodenbildung seit Jahresanfang, Mitte April auf den Weg nach oben gemacht. Dabei wurde auch die 200-Tage-Durchschnittslinie überschritten. Könnte das der Auftakt zu mehr sein? Diese Durchschnittslinie gilt gemeinhin als Wegscheide zwischen Hausse und Baisse. Unternehmerisch sind längst nicht alle Probleme gelöst.

Zuversicht kam durch das erste Quartal bei Baywa auf, das recht gut lief: Der Handels- und Dienstleistungskonzern weist für die ersten drei Monate des laufenden Geschäftsjahres ein Umsatzplus von 7,4 Prozent auf. Nach dem Absturz bis auf rund 20 Euro hat sich die Baywa-Aktie (vinkulierte Namensaktie) wieder berappelt. Aber ist das schon die Kurswende?