Rubrik: Börsenvisionen

EZB-Präsident Mario Draghi verkündet die Reduzierung der Anleihekäufe und der Euro fällt im Vergleich zum Dollar. Im Euro-Dollar-Chart bildet sich sogar eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation heraus. Steht die europäische Gemeinschaftwährung vor einer Schwächephase? Interessant könnte in dieser Phase für risikobereite Anleger ein Stay-low-Optionsschein (SC62HD) sein.

Kürzlich gab es bei Grammer eine Gewinnwarnung, ein Großkunde war abgesprungen. Hängt das mit dem Übernahmekampf des bosnischen Investors Hastor zusammen? Möglich. Nun sollen die Chinesen einen Aufkauf verhindern. Und was machen die Aktionäre so lange? Sie warten vor allem ab und wundern sich, was aus ihrem Börsenliebling geworden ist. Schade um diese schöne Unternehmen. Als Trost im Seitwärtstrend bleibt ein Discount-Zertifikat (DGV200).

In jüngster Zeit ist der Euro im Vergleich zum Dollar wieder etwas in die Knie gegangen. Die Gründe sind die Sezessionsbewegung in Katalonien und die Frage, ob der Chefposten (Nachfolge von Janet Yellen) der Fed mit einem Falken (strikte Geldpolitik) besetzt wird. Nun ist mit Jerome Powell allerdings von einer Taube (lockere Geldpolitik) die Rede. Charttechnisch hat sich im Euro-Dollar-Chart eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation herausgebildet.

Spannend ist auch, dass der DAX auch Geldpolitisches scheinbar mühelos wegsteckt. Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, wird wohl bald auch strenger werden müssen. Die Geld-umsonst-Zeit geht damit zu Ende. Doch die Börse wird sich denken: So richtig hart wird es schon nicht werden und mit der Straffung ist doch auch eine Normalisierung verbunden. Krise endgültig vorbei. Reizvoll könnte in dieser Situation ein Stay-High-Optionsschein auf den DAX sein.

Die Europäer wollen den Chinesen Paroli bieten. Deswegen schließen sich die beiden Zug-Bauer Siemens und Alstom zusammen, um einen europäischen Champion zu formen. Das könnte in diesem Fall sogar gelingen. Die Voraussetzungen passen. Die Siemens-Aktie reagiert durchaus positiv, in einer ersten Reaktion. Sehr spannend sieht der langfristige Chart nach dem Pullback zur Ausbruchslinie aus. Als Alternative zur Aktie böte sich auch ein Bonus-Zertifikat an, mit einer satten Rendite.

Wenn dem so ist, was längst noch nicht klar ist, aber wenn, dann sage noch einer, dass Politik rational handelt. Angeblich, so wird gemunkelt, sei die Bundesregierung [unsere] an einem Zusammenschluss der Commerzbank mit der französischen BNP Paribas interessiert. Zugleich sei der Bund daran interessiert seine mehr als 15 Prozent Anteil an der Commerzbank möglichst lukrativ loszuwerden, also die [aktuellen] Verluste aus dem Engagement klein zu halten. Die Commerzbank-Aktie reagiert mit Kursgewinnen. Charttechnisch befindet sie sich derzeit im Seitwärtstrend. Zum Glück gibt es dafür Discount-Zertifikate.

Börsianer merken es an allen Ecken und Ende: es ist Sommerzeit am Aktienmarkt. Das ist auch gut so. Die Altvorderen sagen früher: Die Börse müsse atmen. Sie meinten damit, dass die Kurse nicht nur steigen können. Das taten sie auch, grob von Februar 2016 bis Juni dieses Jahres. Dann verpuffte die Weiße-Haus-Trump-Hausse und der Bonus mutierte zum Malus. Fundamental ist der DAX weder teuer noch günstig und charttechnisch ist er angeschlagen. Jetzt Rendite-Chance mit Inline-Optionsschein nutzen?

Es sah nach short aus bei der Commerzbank-Aktie. Eigentlich. Doch dann kam Cerberus, dieser Höllenhund und vermasselte „alles“. Der Kurs der Commerzbank schoss nach oben … Aber Verluste und Frust gehören zur Börse, vielleicht sogar mehr als Erfolge. Und jetzt? Nochmals auf eine Konsolidierung setzten, mit einem sogenannten Reverse-Bonus-Cap-Zertifikat? Es bleibt riskant, da es ein Spekulation gegen den vorherrschenden Trend ist.

Die Cyber-Kriminalität steigt weltweit weiter an. Erst vor rund sechs Wochen erfolgte eine globale Attacke über den sog. Erpressungstrojaners WannaCry. Und in dieser Woche hat schon wieder ein Cyber-Angriff Behörden und Unternehmen beschäftigt und teilweise lahmgelegt. Besonders in der Ukraine, aber auch einzelne deutsche Firmen, waren betroffen. Eine solche Entwicklung wird sich leider fortsetzen, hat aber auch zuletzt schon das Wirtschafts- und Privatleben beeinträchtigt: Eine zum Jahresende 2016 veröffentlichte Umfrage des Branchenverbandes Bitkom bestätigt das. Demnach sind 47 Prozent alle Online-User bereits Opfer von Cyber-Kriminalität geworden. Kein Wunder also, dass der Markt zur Bekämpfung und zur Abwehr solcher Attacken rasant wächst. Wachstumsraten von zehn Prozent bis 2020 sind eher die defensiven Schätzungen. Die großen Player, die sich die Abwehr von Cyber-Attacken auf die Fahne geschrieben haben, stammen aus den USA. Aber auch israelische und japanische Unternehmen beweisen Kompetenz in diesem Bereich. Mit Blick auf die etwas schwierigere Titelauswahl und die Handelbarkeit der einzelnen bietet sich eine Indexlösungen für den Investor an.

Ganz locker, das war einmal. Die Chefin der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed), Janet Yellen, gibt sich immer zugeknöpfter. Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr hat sie die Leitzinsen angehoben. Die Fed-Fund-Rate befindet sich nun bei 1,00 bis 1,25 Prozent. Gut, wirklich straff ist auch das nicht, aber immerhin, nach rund einem Nullzins-Jahrzehnt. Die Aktienmärkte gemessen an Dow Jones und DAX reagieren gelassen-freudig auf die Zinspolitik der Fed. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Das passt. Charttechnisch sind im DAX allerdings Ermüdungszeichen zu erkennen. Wie Anleger darauf reagieren könnten.

Tesla: Der Sonnenkonzern aus Kalifornien, der auch Autos, Elektroautos, gerne selbstfahrend, produziert. Er ist an der Börse nun rund 55 Milliarden Euro wert, ebenso viel wie BMW. Nur dass BMW im vergangenen Jahr gut zwei Millionen Fahrzeuge ausgeliefert hat und damit einen Umsatz von 94,2 und einen Jahresüberschuss von 6,9 Milliarden Euro erwirtschaftete. Zu Vergleich: Tesla verkaufte 76.000 Fahrzeuge und erzielte einen Umsatz von 6,3 Milliarden Euro. Der Nettoverlust lag bei 602 Millionen Euro. Allein im ersten Quartal 2017 summierten sich die Miesen auf 295 Millionen Euro, weil Tesla für das neue Modell 3 investieren musste. Wie ist dieser Börsenwert bei solchen Geschäftszahlen zu rechtfertigen? Es geht ganz klar um Träume, die auch zum Alptraum werden können.

Die Aktien von europäischen Banken galten lange Zeit als die Parias der Börse. Unberührbare, die das Depot nur in die Tiefe rissen. Doch diese Zeiten scheinen vorbei. Seit einem knappen Jahr geht es mit den Kursen der Euro-Banken (im Durchschnitt) nach oben. Abgelesen werden kann das am besten am Euro-Stoxx-Banken-Index. Er hat sich von Juli 2016 von 77 auf 140 Punkte verbessert – derzeit konsolidieren die Kurse etwas. Es besteht somit noch Hoffnung, was die europäischen Banken angeht – und es gibt eine interessante Bonus-Chance.