Rubrik: Anlagen

Wirkt sich die Pandemie letztlich nun gut oder doch eher schlecht auf die Geschäfte des Personaldienstleisters Amadeus Fire aus? Nun hat die Amadeus Fire 100 Prozent der Anteile der GFN übernommen. Damit baut der Personaldienstleister das Weiterbildungsgeschäft weiter aus. Offenbar will sich Amadeus Fire weiter diversifizieren. Die Börse wirkt durchaus inspiriert. Wird sich der Aufschwung weiter fortsetzen?

Nach dem Corona-Crash erlebte die Brenntag-Aktie eine eindrucksvolle Aufholbewegung. Schon im Mai war das Vor-Pandemie-Niveau erreicht. Jetzt schickt sich das Papier an, dass Rekordhoch aus 2015 bei 56,32 Euro zu übertreffen. Möglich machte diese starke Entwicklung zunächst ein solides zweites Quartal. Nun legte Vorstandschef Christian Kohlpaintner zudem einen Ausblick auf das Gesamtjahr vor, der abermals für Schwung bei der Aktie (A1DAHH) sorgt.

Im ersten Halbjahr 2020 konnte die Wolftank Adisa-Gruppe einschließlich aller Konzerngesellschaften einen Umsatz von 12,86 Millionen Euro nach 26,06 Millionen Euro erzielen. Dieser liegt wesentlich unter dem Vorjahres-Halbjahr, jedoch im Rahmen der Folgen durch die Lockdown-Verordnungen in jenen Ländern, wo die Unternehmensgruppe tätig ist, vor allem China und Italien. Die Aussichten bleiben gut.

Seit März allerdings befindet sich die Aktie des Kunststoff-Produzenten Covestro in einem kurzfristigen Aufwärtstrend, der nun in eine mittelfristige Aufwärtsbewegung übergehen könnte. Bei rund 44 Euro hat Covestro die seit Februar 2018 bestehende Abwärtstrendlinie gerade überschritten. Setzt sich die Erholung der einstigen Bayer-Tochter der vergangenen Monate fort?

Der Bayer-Aufsichtsrat verlängerte vor wenigen Tagen den Vertrag mit Vorstandschef Werner Baumann, der eigentlich zur Hauptversammlung 2021 ausgelaufen wäre. Nun darf der Glyphosat-Käufer tatsächlich bis 2024 die Scherben zusammenkehren, die er selber mit dem milliardenschweren Fehleinkauf verursacht hat. Immerhin hat Bayer einen neuen Kompromiss mit US-Klägern ausgehandelt. Details werden nun dem zuständigen US-Gericht zur Genehmigung vorgelegt. Allerdings war genau dort der vorherige Kompromissvorschlag abgelehnt worden. Daher gibt es weiterhin Unsicherheiten. Dies mag die Börse nicht und erklärt die zuletzt schwache Performance der Aktie (BAY001).

PharmaSGP hat die vorläufigen Zahlen für das erste Halbjahr vorgelegt. Die fielen, trotz Corona, grundsätzlich erfreulich aus. Der Umsatz kletterte um 7,2 Prozent auf 33,8 Millionen Euro und das Ebit (bereinigt) verbesserte sich um 17,7 Prozent auf 10,6 Millionen Euro. PharmaSGP wächst, auch das Produktportfolio über Line Extensions weiter, das ist gut. An der Börse wirkt die Aktie bislang nicht sonderlich inspiriert. Der Grund dafür könnten die Anteilseigner sein.

Bei Fuchs Petrolub ist an den Halbjahreszahlen ersichtlich, dass Covid-19 größere Bremsspuren hinterlassen hat. So sank der Umsatz um 14 Prozent auf 1,12 Milliarden Euro. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging es um 29 Prozent auf 112 Millionen Euro nach unten. Dabei entwickelten sich die Märkte, die Fuchs Petrolub rund um den Erdball abdeckt, sehr unterschiedlich. Vielleicht ist die Vorzugsaktie (579043) genau deshalb in den vergangenen Monaten sehr schwankungsfreudig.

Ceotronics hat kürzlich ein Rekordjahr abgeschlossen. Insbesondere die staatlichen Sicherheitskräfte sollten sollten in den kommenden Jahren in Kommunikationssysteme investieren (Terrorbekämpfung, Clan-Kriminalität). Anziehende Ausgabe erwartet Ceotronics auch von der Industrie (Werksfeuerwehren oder Energieversorger). Das Unternehmen hat einen satten Auftragsbestand in den Büchern. Wird sich die Aktie weiter nach oben bewegen?

Pandemie und Digitalisierung – das passt gut zusammen. Corona hat den schritt aus der analogen Welt noch einmal beschleunigt. Der stationäre Einzelhandel findet immer weniger Kunden, Büros sind nur noch zur Hälfte belegt und Kinos häufig inzwischen ganz geschlossen. Dafür boomen Streaming-Dienste wie Cliq Digital. Für das erste Halbjahr hat das Unternehmen sehr gute Zahlen vorgelegt. Die Aktie haussierte. Wie es weitergeht.

Knorr-Bremse leidet unter der Pandemie. Ablesbar ist dies an den Halbjahreszahlen. Der Umsatz sank um 15,2 Prozent auf 3,06 Milliarden Euro. Beim operativen Ergebnis (Ebitda) kam es zu einem Rückgang um 40,1 Prozent auf 158,2 Millionen Euro. Damit sank die Ebitda-Marge von 15,3 Prozent auf zwölf Prozent. Die Knorr-Bremse-Aktie (KBX100) hatte sich dank des relativ stabilen Geschäftsverlaufs trotzdem gut entwickelt. Die Crash-Verluste wurden schnell aufgeholt und gar neue Kursrekorde markiert. Jetzt ist der Titel fundamental allerdings kein Schnäppchen mehr.

Der Umsatz von Flatex klettert im Halbjahr 2020 um 55 Prozent auf 100 Millionen Euro. Der Betriebsgewinn (Ebit) springt dabei um 160 Prozent auf 36 Millionen Euro. Klar, die Börse gerät bei diesen Zahlen in Verzückung und goutiert es mit einem Aktienkursplus von zeitweise rund zehn Prozent. Die Marge, die Flatex derzeit erzielt, ist einfach zu verführerisch, zumal das Unternehmen die Skalierbarkeit seines Geschäftsmodells unter Beweis stellt.

Bei Merck zeigte das zweite Quartal ein geringes Wachstum: Der Umsatz stieg um 3,7 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro, allerdings nur, da die Darmstädter zwei Zukäufe einrechnen konnten. Beim bereinigten operativen Ergebnis (Ebitda) kam es hingegen zu einem Minus von 5,7 Prozent auf rund 1 Milliarde Euro. Trotzdem kletterte die Aktie (659990). Die lag am Ausblick von Konzernchef Stefan Oschmann, der seinem Unternehmen im Jahresverlauf wieder etwas mehr zutraut.