Rubrik: Anlagen

Der Konzernumsatz von CTS Eventim verringerte sich im ersten Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 34,7 Prozent auf 184,6 Millionen Euro. Die Aktie bricht erneut ein. Die Lagerfeuer der modernen Zivilisation sind derzeit verloschen. Veranstaltungen, Konzerte, Ausstellungen, Events finden, wenn überhaupt, aufgrund der Corona-Pandemie nur sehr eingeschränkt statt. Wann sich das wieder ändert ist noch offen. Die Unsicherheit, die die Börse gar nicht mag, belastet somit weiter das Papier.

Ein Unternehmen wie Covestro, das Kunststoffe produziert hat derzeit einen schweren Stand. Nicht nur wegen des schlechten Images von Plastik, sondern auch aufgrund der Konjunktur. Im ersten Quartal sank die abgesetzte Menge im Kerngeschäft um 4,1 Prozent und der Konzernumsatz lag bei 2,8 Milliarden Euro, was ein Minus von 12,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr ist. Die Aktie ist bereits stark gesunken. Kann sie sich wieder erholen?

KWS Saat erzielte in den ersten neun Monaten 2019/2020 einen Umsatzanstieg von 18 Prozent auf 1.012,5 Millionen Euro. Die Geschäfte von KWS Saat waren im dritten Quartal von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie gekennzeichnet. Dennoch ist es KWS Saat gut gelungen Landwirte rechtzeitig zur Frühjahrsaussaat mit Saatgut zu versorgen. Die Börse ist erfreut, zunächst.

Es läuft bei Dermapham, trotz oder wegen Corona. Der Hersteller von patentfreien Markenarzneimitteln konnte den Umsatz im ersten Quartal um 17,7 Prozent auf 192,5 Millionen Euro steigern. An der Börse bleibt die Aktie gefragt. Sie bewegt sich weiter dynamisch nach oben und hat mit dem Überschreiten des Februar-Hochs den Aufwärtstrend betätigt. Bleibt die Aktie gefragt, da sie fundamental nicht mehr ganz günstig ist.

Als Online-Shop für Tiernahrung und Tierprodukte rund um Haustiere erfreute sich Zooplus einer enormen Beliebtheit, da im Shutdown zahlreiche Einzelhändler geschlossen waren. So stiegen die Umsätze im ersten Quartal um 21 Prozent auf 439,9 Millionen Euro. Vor allem die Bestandskunden kauften kräftig ein, wie aus der umsatzbezogenen Wiederkaufrate hervorgeht. Sie stieg auf 94 Prozent. Zum Vergleich: Zum Jahreswechsel lag der Wert bei 91 Prozent. Aber auch zahlreiche Neukunden konnte Zooplus in der Krise gewinnen. Deshalb konnte sich die Aktie (511170) extrem schnell vom Corona-Crash erholen.

Francotyp-Postalia legt gute Zahlen für das Geschäftsjahr 2019 vor. Dennoch soll Konzernchef Rüdiger Günther gehen. Investors Rolf Elgeti betreibt gemeinsam mit Aufsichtsratschef Klaus Röhrig die Ablösung, obwohl Günther erst vor wenigen Monaten einen neuen Vertrag bis Ende 2022 bekommen hat. Mit Carsten Lind steht auch schon ein Nachfolger bereit. Geht es um buy it, strip it, flip it?

Manz startet positiv in das Geschäftsjahr 2020, was für den weltweit agierenden Hightech-Maschinenbauer keine Selbstverständlichkeit ist. Zwar ging der Umsatz wegen Corona in den ersten drei Monaten 2020 von 76,8 auf 61,6 Millionen Euro zurück, aber das Unternehmen konnte die Profitabilität signifikant verbessern. Das ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Charttechnisch steht die Aktie vor einer entscheidenden Marke.

Im Corona-Crash erwischte es auch die Sohu.com-Aktie (A2JNBW) kräftig. Im Laufe des Shutdown erkannten die Marktteilnehmer aber, dass die Krise zu einem höheren Kundeninteresse führte. Gefragt war vor allem die Gaming-Page 17173.com, die sich in China großer Beliebtheit erfreut. Aber auch das Spiel Tian Long Ba Bu (TLBB) wurde via Download stark nachgefragt. So erholte sich der Titel schnell. Wir sagen, warum das Papier auch jetzt eine Anlageidee für spekulative Investoren sein kann.

So krass wie der Einbruch während des Corona-Crashs, so beeindruckend ist derzeit die Kurserholung der Merkur Bank-Aktie, da ja Finanzwerte derzeit nicht unbedingt zu den Börsenlieblingen zählen. An der Börse gibt es ja bekanntlich kaum ein besseres Kaufargument als steigende Kurse – ein neues Hoch kann einstweilen als Trendbestätigung gewertet werden.

IT-Werte sind an der Börse gefragt. Nicht ohne Grund: Bechtle ist sehr gut in das Jahr 2020 gestartet, obwohl die Bedingungen bekanntermaßen durch Covid-19 spätestens ab März recht ungünstig waren. Trotzdem konnte das IT-Unternehmen den Umsatz im ersten Quartal 2020 um 9,3 Prozent steigern.

Die Deutsche Wohnen-Aktie hatte vor dem Crash im Februar auf Xetra ein Zwischenhoch bei 39,46 Euro markiert und befand sich auf dem Weg zurück zu den Rekordnotierungen aus 2019 bei 44,83 Euro. Die Pandemie-Baisse sorgte anschließend aber nicht für den Durchmarsch nach oben, sondern zu einem Rutsch auf 27,66 Euro. Heute notiert die Aktie schon wieder im Bereich von 37,50 Euro, womit der allergrößte Teil der Covid-19-Verluste schon wieder aufgeholt sind. Dies liegt auch an den in dieser Woche veröffentlichten Zahlen für das erste Quartal. Wir kommentieren diese und werfen einen Blick auf die Chancen der Aktie (A0HN5C), wir stellen aber auch noch ein eher konservatives Bonus-Zertifikat (SR9PRS) vor.

Das Research-Haus Jefferies ist optimistisch für Flatex. Die Analysten haben Flatex in ihr Coverage aufgenommen und vergeben sofort ein „kaufen“ mit dem Kursziel 43 Euro – derzeit notiert das Papier bei gut 30 Euro. In der Studie mit dem Titel „The New European Brokerage Powerhouse“ sehen die Jefferies-Experten das Geschäftspotenzial und die Synergieeffekte durch den Zusammenschluss von Flatex und Degiro.