Rubrik: Anlagen

Wie sagt dereinst der große Fußballphilosoph Oliver Kahn: „Wenn’s scheiße läuft, läuft’s scheiße.“ Irgendwie scheint das bei Wirecard derzeit der Fall zu sein: Nun verschieb sich die Veröffentlichung der Konzernbilanz 2019 auf den 18. Juni, eigentlich war der 4. Juni vorgesehen gewesen. Ein schlechtes Omen? Kommt da noch etwas nach? Die Wirecard-Aktie fällt deutlicher.

Bei Geratherm sorgte Cporona für unterschiedliche Entwicklungen. Auf der Umsatzseite lag der Konzern mit 6,3 Millionen Euro nahezu auf dem guten Niveau von vor einem Jahr. Der operative Gewinn (Ebit) schrumpfte jedoch um 61 Prozent auf 372.000 Euro, womit die Marge von 15,2 Prozent auf 5,9 Prozent sank. Beim Ausblick deutet das Management um Vorstandschef Gert Frank jedoch an, dass das zweite Quartal gut ausfallen wird. Vor allem eine erhöhte Nachfrage nach Fieberthermometern und nach Lungenfunktionsgeräten treibt das Geschäft an. Wir erklären, warum die Aktie trotzdem zuletzt nachgab.

Die Börse ist ganz außer sich: In einem Forschungsprojekt ist es Dr. Hönle, einem Spezialisten für industrielle UV-Technologie, gelungen, einen Nachweis über die Wirksamkeit von kurzwelliger, energiereicher UVC-Strahlung bei der Inaktivierung von SARS-CoV-2-Viren zu erbringen. Die Ergebnisse der Laborversuche zeigen, dass die neuartigen Coronaviren mit speziellen Hönle-UV-Geräten binnen Sekunden zuverlässig abgetötet werden. Die im Labor erreichte Abtötungsrate liegt bei 99,99 Prozent. Am Markt wird das mit einem Plus von rund 27 Prozent gefeiert. Hat die Aktie noch weiteres Aufwärtspotenzial?

Bei der Joh. Friedrich Behrens AG zeigen die heutigen Zahlen ein ordentliches erstes Quartal, mit einem leichten Umsatzwachstum von 0,1 Prozent und einen etwas deutlicheren Plus von 8,3 Prozent beim operativen Ergebnis (Ebit). Allerdings kassiert auch Vorstandschef Tobias Fischer-Zernin die Prognose, da seit Ende März in einzelnen Ländern aufgrund der Corona-Krise massive Einbrüche zu verzeichnen sind. Als Folge erwartet er vor allem im zweiten Quartal einen massiven Umsatzeinbruch. Achtung: Die Handelsliquidität ist extrem gering, nur limitiert kaufen oder verkaufen.

Exasol geht am 25. Mai 2020 an die Börse, notiert im Wachstumssegment Scale der Frankfurter Börse. Mountain Alliance veräußerte dabei einen Teil seiner Anteile, wodurch der Beteiligungsgesellschaft ein siebenstelliger Euro-Betrag zufließen soll. Mountain Alliance bleibt weiterhin an der Exasol beteiligt. Für Mountain Alliance ist das ein wichtiger Schritt, aber wird das reichen? Die Aktie befindet sich im Kurskeller.

Der Konzernumsatz von CTS Eventim verringerte sich im ersten Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 34,7 Prozent auf 184,6 Millionen Euro. Die Aktie bricht erneut ein. Die Lagerfeuer der modernen Zivilisation sind derzeit verloschen. Veranstaltungen, Konzerte, Ausstellungen, Events finden, wenn überhaupt, aufgrund der Corona-Pandemie nur sehr eingeschränkt statt. Wann sich das wieder ändert ist noch offen. Die Unsicherheit, die die Börse gar nicht mag, belastet somit weiter das Papier.

Ein Unternehmen wie Covestro, das Kunststoffe produziert hat derzeit einen schweren Stand. Nicht nur wegen des schlechten Images von Plastik, sondern auch aufgrund der Konjunktur. Im ersten Quartal sank die abgesetzte Menge im Kerngeschäft um 4,1 Prozent und der Konzernumsatz lag bei 2,8 Milliarden Euro, was ein Minus von 12,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr ist. Die Aktie ist bereits stark gesunken. Kann sie sich wieder erholen?

KWS Saat erzielte in den ersten neun Monaten 2019/2020 einen Umsatzanstieg von 18 Prozent auf 1.012,5 Millionen Euro. Die Geschäfte von KWS Saat waren im dritten Quartal von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie gekennzeichnet. Dennoch ist es KWS Saat gut gelungen Landwirte rechtzeitig zur Frühjahrsaussaat mit Saatgut zu versorgen. Die Börse ist erfreut, zunächst.

Es läuft bei Dermapham, trotz oder wegen Corona. Der Hersteller von patentfreien Markenarzneimitteln konnte den Umsatz im ersten Quartal um 17,7 Prozent auf 192,5 Millionen Euro steigern. An der Börse bleibt die Aktie gefragt. Sie bewegt sich weiter dynamisch nach oben und hat mit dem Überschreiten des Februar-Hochs den Aufwärtstrend betätigt. Bleibt die Aktie gefragt, da sie fundamental nicht mehr ganz günstig ist.

Als Online-Shop für Tiernahrung und Tierprodukte rund um Haustiere erfreute sich Zooplus einer enormen Beliebtheit, da im Shutdown zahlreiche Einzelhändler geschlossen waren. So stiegen die Umsätze im ersten Quartal um 21 Prozent auf 439,9 Millionen Euro. Vor allem die Bestandskunden kauften kräftig ein, wie aus der umsatzbezogenen Wiederkaufrate hervorgeht. Sie stieg auf 94 Prozent. Zum Vergleich: Zum Jahreswechsel lag der Wert bei 91 Prozent. Aber auch zahlreiche Neukunden konnte Zooplus in der Krise gewinnen. Deshalb konnte sich die Aktie (511170) extrem schnell vom Corona-Crash erholen.

Francotyp-Postalia legt gute Zahlen für das Geschäftsjahr 2019 vor. Dennoch soll Konzernchef Rüdiger Günther gehen. Investors Rolf Elgeti betreibt gemeinsam mit Aufsichtsratschef Klaus Röhrig die Ablösung, obwohl Günther erst vor wenigen Monaten einen neuen Vertrag bis Ende 2022 bekommen hat. Mit Carsten Lind steht auch schon ein Nachfolger bereit. Geht es um buy it, strip it, flip it?

Manz startet positiv in das Geschäftsjahr 2020, was für den weltweit agierenden Hightech-Maschinenbauer keine Selbstverständlichkeit ist. Zwar ging der Umsatz wegen Corona in den ersten drei Monaten 2020 von 76,8 auf 61,6 Millionen Euro zurück, aber das Unternehmen konnte die Profitabilität signifikant verbessern. Das ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Charttechnisch steht die Aktie vor einer entscheidenden Marke.