Rubrik: Aktien

Es ist sehr verlockend. 4,6 Prozent Dividenden-Rendite. Um eine solche Wertsteigerung mit einem Tagesgeldkonto zu erreichen braucht es aktuell Jahre. Mit der Drillisch-Aktie ist das schon bis zum 21. Mai möglich, dann ist Hauptversammlung und die Dividende von 1,70 Euro wird ausgeschüttet. Drillisch hat die ohnehin schon üppige Dividende des Vorjahres nochmals heraufgesetzt, um 6,25 Prozent. Anscheinend kann es sich der Mobilfunkanbieter leisten.

Der Boom bei den Immobilien-Aktien ist schon ein langer. Es ist auch die Flucht in Beton-Geld, welche die Kurse treibt. Seit Beginn 2015 geht es mit einigen Werten wieder deutlicher nach oben. Möglich, dass es hier einen Zusammenhang mit der Politik der Europäischen Zentralbank (EZB) gibt. Dies betreibt nun den aktiven Ankauf von Staatsanleihen mit frisch gedruckten Geld (Quantitative Easing). Dadurch sollen die Zinsen nach unten gedrückt und die Konjunktur in Schwung gebracht werden. Ein schwacher Euro wird dabei billigenden in Kauf genommen. Aber gerade diese Aufweichung der Währung macht vielen Angst. Ist Papiergeld womöglich bald nichts mehr wert? Die Sorge ist nicht gänzlich unbegründet, allein aus arithmetischen Gründen. Wird immer mehr Papiergeld gedruckt, muss man für den Kauf einer Immobilie sehr wahrscheinlich mehr Papiergeld mitbringen; da sich in aller Regel Immobilien nicht so schnell bauen lassen, wie Geld sich drucken lässt.

Würden Sie die Aktien eines Unternehmens kaufen, das nicht mehr wächst, eine Menge Altlasten mit sich herumträgt, das sich in einem schwierigen Marktumfeld bewegt, deshalb auch nicht so recht weiß, was es in Zukunft machen soll und darüber hinaus auch schon seit Jahren keine Dividende mehr zahlt? Wenn Sie all diese Fragen mit Ja beantworten, dann sollten Sie bei den Aktien der Commerzbank tüchtig zugreifen. Wenn Sie diese Papiere in Ihrem Portfolio liegen, haben Sie vor allem eines gekauft: Hoffnung. Es ist die Hoffnung, dass die Konzernspitze um Martin Blessing doch noch eine zündende Idee entwickelt, wie sich mit der Bank in Zukunft wieder ordentlich und dauerhaft Geld verdienen lässt.

Es ist ein Statement. Seit 1945 hat Royal Dutch Shell die Dividende nicht mehr gesenkt. Vermutlich wird am auch künftig alles tun, um eine Kürzung zu vermeiden. Zuletzt wurde eine Quartalsdividende von 0,47 Dollar gezahlt. Im zurückliegenden Jahr kamen so 1,88 Dollar zusammen. Bezogen auf den aktuellen Kurs der Aktie errechnet sich so eine sagenhafte Dividenden-Rendite von 6,5 Prozent. Dafür muss man bei den extremen Niedrigzinsen ansonsten derzeit sehr lange hinsparen. Aber vielleicht tut ja Royal Dutch Shell doch das Undenkbare?

Ikarus war übermütig geworden. Er wollte immer weiter hinauf. Aber er kaum der Sonne zu nahe. Das Wachs in seinen Flügeln schmolz und er stürzte ab. Auch Solarworld befand sich bereits in der Börsen—tratosphäre. Für den Kurs schien es kein Halten mehr zu geben. Doch dann begann im Herbst 2007 der Fall, es sollte ein sehr tiefer werden. Viele Aktionäre verloren dabei wohl alles. Eine Milliarde Euro an Krediten hatte das Unternehmen 2013 angehäuft. Das Kapital war aufgezehrt. Nur ein Schuldenschnitt rettete Solarworld. Sanierung. Doch plötzlich, noch während der Restrukturierung, übernimmt Solarworld von Bosch dessen defizitäres Solarelementewerk in Thüringen. Damit steigt man in die Weltspitze hinter China auf.

Google ist alles. Suchmaschine, Online-Werbung, Betriebssystem Android, Bürosoftware, Nexus Smartphones und Tablets, Drohnen, selbstfahrende Autos, Videos (You Tube), Datenfarm, Internetbrille und natürlich Big Data. Google scheint das zentrale Nervenzentrum des Internets zu sein. Und Google ist (insgesamt) rentabel bei dem, was es tut. Im vergangenen Jahr hat Google seinen Umsatz um 18 Prozent auf 66 Milliarden Dollar gesteigert. Im 4. Quartal betrugen die Umsätze 18,1 Milliarden Dollar. Im 4. Quartal kam der Internet-Konzern auf einen Nettogewinn von 4,76 Milliarden Dollar, nach 3,38 Milliarden Dollar 2013. Je Aktie ist das eine Gewinn von 6,91 (4,95) Dollar. Auch wenn dies sehr gute Zahlen sind, man hatte sich doch mehr erwartet.

Amazon war mal wider dran. Anders kann man sich den Kursanstieg von 12 Prozent kaum erklären. Die Zahlen, die Amazon für das Gesamtjahr 2014 und das 4. Quartal vorgelegt hat, waren alles andere als zum Jubeln. Im vergangenen Jahr hat der Internethändler und Cloud-Dienst-Anbieter rote Zahlen geschrieben. Der Nettoverlust beträgt 241 Millionen Dollar. Im Jahr 2013 stand unter dem Strich noch ein Plus von 274 Millionen Dollar. Aber, und hier beginnt die Hoffungsstory, im 4. Quartal reichte es für eine Plus von 214 Millionen Dollar. Analysten hatten zuvor mit weitaus weniger gerechnet, da Amazon und insbesondere Impresario Jeff Bezos dazu neigt, dem Umsatzwachstum seines Unternehmens alles unterzuordnen. Gewinne interessieren ihn eigentlich nur am Rande. Er will Größe.

Es ist das Börsen-Schlaraffenland. Die reifen Äpfel fallen direkt in die Arme der Anleger herunter. Der Silicon-Valley-Konzern Apple hat sich mal wieder selber übertroffen und im Weihnachtsquartal 74 Millionen iPhones verkauft. Ein neuer Rekord. Die Konkurrenz wird weinen, wie es Apple schafft, von einem derart teurem Gerät so viele zu verkaufen. I

Peter Tosh rief das bereits 1976. Die USA geht diesen Weg. In bereits 23 Bundesstaaten ist der Konsum von Marihuana für medizinische Zwecke erlaubt. Im Staat Colorado darf man sich als Erwachsener (über 21) ein Tütchen auch einfach so zum Genuss reinziehen. Der Bundesstaat Washington wird im nächsten Jahr mit der Freigabe des Cannabis-Konsums folgen. Vermutlich ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis in den Vereinigten Staaten insgesamt kiffen legal ist. Auch in Deutschland erfreuen sich Gras und Hasch einer großen Beliebtheit. Der Stern titelte darüber sogar darüber mit dem Header „Die bekiffte Republik“.

Aber Amerika wäre nicht Amerika, würde es nicht auch gleich ein Big Business mit dem Kiffen machen. Mit der Freigabe in Colorado im Januar boomten auch die Kurse der im unregulierten Freiverkehr (Pink Street) notierten Marihuana-Aktien.

Eon hat genug von Kohle, Gas, Öl und Atom. Das Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr, zumindest bei Eon nicht mehr. Finanzkrise, Fukushima, Energiewende, erneuerbare Energien, Überkapazitäten hat in den vergangenen Jahren immer wieder zu Problemen geführt. Allein im vierten Quartal des aktuellen Geschäftsjahrs werden Rückstellungen in einer Höhe von 4,5 Milliarden Euro erwartet. Aufgrund „veränderter Marktbedingungen“ wie es heißt. Einst war die Energieerzeugung für Eon eine Geldmaschine – nun wird Geld verbrannt. Seit Januar 2008 fallen die Kurse. Der Tiefpunkt wurde im Juli 2013 mit 11,80 Euro erreicht. Danach ging es mehr oder weniger seitwärts; im Oktober sacke die Aktie erneut bis auf 12,20 Euro ab. Das einst mündelsicheren Wert für Witwen und Waisen ist ein Papier für Spekulanten geworden, die mal auf das Gelingen des Turnarounds setzen und dann wieder auf Untergang.

Ich hatte mal einen Kollegen, der ausschließlich in Apple-Aktien investierte – weil ihm die Rechner so gut gefielen. Ich fand diese Argument für einen Aktienkauf immer, wie soll ich sagen, etwas dünn. Ich blickte ihn dann erstaunt an, aber er ließ sich nicht von seiner Meinung abbringen. Ich habe lange nichts mehr von diesem Kollegen gehört. Ich vermute, er hat sich in einer klimatisch angenehmen Gegend zur Ruhe gesetzt und tippt sich nun durch inspirierende Seiten auf seinem iPad oder iPhone oder iBook … Apple zeigt, dass es manchmal gar nicht viel braucht, um erfolgreich zu sein. Wobei natürlich „gar nicht viel“ schlimm untertrieben ist. Apple kann durch schöne und zugleich technisch ziemlich gute Produkte seine Kunden immer wieder begeistern und sie so überzeugen horrende Preise zu bezahlen. Das muss man erstmal über all die Jahre schaffen.

Es hat etwas gedauert. Doch nun hebt Rocket Internet offenbar doch noch ab. … three, two, one, ignition. Die Aktie verbessert sich zum Wochenauftakt an der Frankfurter Börse um sagenhafte 13,4 Prozent und steigt damit erstmals über den Ausgabepreis von 42,50 Euro zum dem die Aktie am 2. Oktober 2014 an die Börse gebracht worden war. Zur Erinnerung: Schon am ersten Handelstag schloss sie mit einem Minus bei 37,00 Euro. Danach ging es abwärts bis auf 31,10 Euro und heute eben 47,86 Euro. Vom Tief gerechnet ist das ein Plus von rund 54 Prozent. Grund für den Anstieg heute war eine Empfehlung von Goldman Sachs. Die Investmentbank hatte das Papier auf die sogenannte Conviction [Überzeugung] Buy List aufgenommen. Kursziel: 69,00 Euro.