Rubrik: Aktien

Sollte Daimler für das Gesamtjahr an ein Ergebnis von 8 Euro je Aktie herankommen, würde sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von gut 10 errechnen, was sicherlich nicht zu teuer ist für dieses Unternehmen, zumal auch noch eine Dividende von 2,60 Euro (3,1 Prozent Dividenden-Rendite) in Aussicht steht.

Jetzt hat Google Zahlen für das zweite Quartal 2015 vorgelegt. Goooooogle! Was für ein Fest für die Börse. Die Aktie rauscht um rund 15 Prozent nach oben. Alle Erwartungen wurden übertroffen. Es läuft bei Google auch finanziell. Umsätze im Jahresvergleich um 11 Prozent gesteigert und den Betriebsgewinn um 13 Prozent verbessert. Je Aktie ist das ein Quartalsgewinn von 4,93 Dollar (Gaap) nach 4,88 Dollar im Vorjahresquartal.

Bei einem Turnaround zählt die Hoffnung. Zahlen und Bewertungskennziffern wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) sind da irritierend, wenn nicht gar störend. Deshalb lohnt es sich auch kaum die aktuellen Quartalsergebnisse von Südzucker näher zu betrachten. Sie spiegeln die Vergangenheit – und diese war schlecht. Deshalb lag auch der Konzernumsatz im ersten Quartal unter dem des Vorjahrs und auch das Betriebsergebnis war rückläufig. Auch die Prognosen für das Gesamtjahr sind eher bitter.

41 Euro je Aktie oder 7,85 Milliarden Euro für das gesamte Unternehmen, das dürfte tatsächlich etwas knapp sein. Allein in Legacy, dem weltweit ersten Greenfield-Projekt der Kali-Industrie seit 40 Jahren, hat K+S bereits 2 Milliarden Euro investiert. Ende 2016 soll gefördert werden und ein Jahr später soll der Cash flow positiv sein. Steiner wittert deshalb, dass Potash die „Bewertungslücke“ nutzen wolle, um die Kontrolle über das Legacy Projekt in Kanada zu erlangen. Wer mag schon Konkurrenten vor der eigenen Haustür?

Bei seiner Wette auf die Zukunft braucht Rocktet-Internet-Chef Oliver Samwer vor allem Zeit, doch die Börse ist wohl ähnlich hyperaktiv wie er selbst. Geduld? Die Börse pocht im quartalstakt auf gute Zahlen. Werden diese nicht geliefert, geht es abwärts, so wie mit dem Kurs der Rocket-Internet-Aktie.

Er hat sich bemüht, redlich, fleißig, strebsam, aber es hat nicht sein sollten. So könnte es in seinem Zeugnis stehen. Der Chef des Kurznachrichtendienstes Twitter, Dick Costolo, wirft hin. Die Twitter-Aktie freut sich anfänglich sehr, dann doch nicht mehr so arg. Umsatz, User und vor allem der Gewinn blieb unter der Ägide von Costolo weit hinter den Erwartungen der Aktionäre zurück. Längst war der Sprung in die Gewinnzone erwartet und gefordert worden. Die Zahlen des ersten Quartals waren eine Katastrophe. Die Twitter-Aktie zwitscherte von mehr als 50 Dollar auf unter 40 Dollar ab – und dort steht sie noch jetzt.

Das Gute: Der Neue, John Cryan, ist unbelastet, was die Skandale und Prozesse der Deutschen Bank angeht. Als Investmentbanker, jetziger Aufsichtsrat und Mann Achleitners wird er dessen Linie einer Ausrichtung hin zu einer Investmentbank weiterverfolgen. Die Postbank wird deshalb abgestoßen werden. Ob das die Zukunft ist?

Charttechnisch befindet sich die T-Aktie in einem leichten, kurzfristigen Abwärtstrend. Nun ist das Papier auf einem robusteren Unterstützungsniveau angekommen. Die kurzfristigen Indikatoren sind überverkauft, was aber nichts heißen muss bei einer Bewegung nach unten. Richtig Mut macht der Chart derzeit nicht.

Hedgefonds-Manger Carl C. Icahn hat mal wieder gerechnet. Dabei kam heraus, dass die Apple-Aktie nach wie vor viel zu billig sei. Und da der Carl ein fleißiger Briefeschreiber ist, hat er auch diesmal wieder ein paar Zeilen getippt. Dear Tim … Icahn schreibt, dass der Gewinn von Apple in diesem um 40 Prozent zulegen werde. Das ist sehr ordentlich. Apple sei unglaublich erfolgreich, weshalb der Aktien-Kurs eigentlich schon längst bei 240 Dollar stehen müsste. Derzeit notiert die Apple-Aktie bei 130 Dollar.

War es das mit Social Media an der Börse? Die Aktie von Facebook macht die Biege nach unten (immerhin – noch – nicht abgestürzt) und Twitter – ja, nach der jüngsten Veröffentlichung der Quartalszahlen mag man sich den Chart gar nicht mehr ansehen. Da ist kein fröhliches Vogelgezwitscher mehr, sondern eher man hat das Gefühl, dass die Geier schon kreisen.

Ja, ja, zurzeit läuft es nicht so gut mit der Allianz-Aktie. Kurzfristiger Abwärtstrend sagen die Charttechniker. Mit dem DAX, geht es auch mit der Aktie der Allianz nach unten. Der Wert ist zu groß, um sich vom allgemeinen Trend dauerhaft abkoppeln zu können. Aber der aktuelle Knick nach unten stellt im längerfristigen Kursverlauf ohnehin nur eine unbedeutende Petitesse dar.

Apple ist schon viel zu schön, um wahr zu sein. Das Unternehmen floriert. Es hat eigentlich keine Kunden, sondern Jünger. Neuvorstellungen von Produkten sind weniger Konferenzen, nein, sie gleichen eher Pontifikalämtern. Auch im zweiten Quartal hat Apple wieder die Erwartungen übertroffen. Im zurückliegenden Quartal erzielte Apple einen Umsatz von 58 Milliarden Dollar und einen Netto-Quartalsgewinn von 13,6 Milliarden Dollar beziehungsweise 2,33 Dollar pro Aktie. Die Vorjahreszahlen: