Rubrik: Aktien

Die Allianz-Aktie ist mir eine der Liebsten im DAX. Nicht übertrieben bewertet, eine hohe Dividenden-Rendite, solides Management und ein größtenteils vertrautes Geschäftsmodell. Anleger, was willst du mehr? Gerne steigende Kurse, wenn schon gefragt wird. Wie der DAX hat auch die Allianz-Aktie unter der allgemeinen Börsenschwäche gelitten. Sie konnte sich dem Abwärtstrend nicht entziehen, was freilich schwer ist für einen so gewichtigen Wert wie die Allianz. Wenn Fondsgesellschaften ihre Depots ausräumen, steht dann halt häufig auch die Allianz-Aktie mit auf der Verkaufsliste. So kam es zu einem Kursrückgang von 170 auf 126 Euro, ein Minus von 26(!) Prozent. Ich könnte glatt weinen [aber man soll ja nicht emotional an Aktien hängen]. Steckt vielleicht doch mehr hinter dem Rückgang als die gemeine Börsen-Baisse?

Witwen, Waisen und Kämmerer aufgemerkt! Die Aktien von RWE ist nach wie vor kein passendes Instrument mehr für die Altersvorsorge oder die Aufbesserung der Gemeindekasse. Dieser Satz in der Pressemitteilung vom 17. Februar 2016 gefällt mir besonders: Der fortgesetzte Preisverfall im Stromgroßhandel, führe zu einer „Erosion der Kraftwerksmargen“. Die Perspektiven in der konventionellen Stromerzeugung haben sich weiter verschlechtert. Dies veranlasst RWE zu einer Wertberichtigung von 2,1 Milliarden Euro auf deutsche und britische Kraftwerke, die das neutrale Ergebnis mindern. RWE geht weiter voRWEg. Das Betriebsergebnis für 2015 beträgt voraussichtlich 3,8 Milliarden Euro und das bereinigte Nettoergebnis 1,1 Milliarden Euro. Unbereinigt macht RWE netto 200 Millionen Euro Miese. Das sei „außergewöhnlich schwach“, konstatiert man im Konzern niedergeschlagen. Die Schulden die auf dem Konzern mit einem Börsenwert von ??? Milliarden Euro lasten, betragen 25 Milliarden Euro.

Börse bless Blessing. Die Commerzbank erzielt unter der Ägide von Martin Blessing erstmals seit fünf Jahren wieder ein Konzernergebnis in Milliardenhöhe zudem wird seit Beginn der Finanzkrise 2008/2009 wieder eine Dividende gezahlt. 20 Cent pro Aktien, woraus sich immerhin eine Dividenden-Rendite von 2,8 Prozent berechnet. Der Betriebsgewinn (operatives Ergebnis) lag 2015 bei 1,9 Milliarden Euro und wurde damit im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Allein im vierten Quartal wurden 376 Millionen Euro erwirtschaftet (viertes Quartal 2014: minus 260 Millionen Euro). Das Konzernergebnis im Gesamtjahr 2015 wurde mit 1.062 Millionen Euro, nach 266 Mio. Euro im Vorjahr, vervierfacht. Chapeau. Die Zahlen können sich sehen lassen.

Die Zahl der MAUs (monthly active users) sank vom dritten zum vierten Quartal von 307 auf 305 Millionen. Ein Desaster für Twitter. Wenigsten im Jahresvergleich nahm die Zahl um 6 Prozent zu. Aber was sind 6 Prozent in der Facebook-verwöhnten Branche? Nichts. Twitter schafft es nicht zu überzeugen. Seine Vorzüge als schnellster Nachrichtendienst herauszustellen. Stattdessen gilt Twitter bei vielen als verkopft und schwierig. Nutzen? Keine Ahnung, werden wohl viele sagen.

Der Druck bei Heidelberger Druckmaschinen lässt nach. Im dritten Quartal steigerte das Unternehmen das Ergebnis nach Steuern um 60 auf 7 Millionen Euro, nach einem Minus von 53 Millionen Euro im Vorjahr. Endlich schwarze Zahlen. Der Umsatz kletterte nach neun Monaten um 16 Prozent auf rund 1,8 Milliarden Euro. Der Betriebsgewinn (Ebitda) verbesserte sich von 80 auf 119 Millionen Euro. Beim Vorsteuerergebnis wurde die Gewinnschwelle nach neun Monaten erreicht. Die Umstrukturierung bei Heidelberger zeigt somit Erfolge. Das Unternehmen gewinnt wieder an Handlungsspielraum. Heidelberger kann wieder Akquisitionen tätigen sowie in Wachstum und Innovationen investieren.

Da sieht sich die Kommunikationsabteilung des Bankhauses tatsächlich genötigt, die eigene Zahlungsfähigkeit durch eine Pressemitteilung zu bestätigen. Macht euch keine Sorgen liebe Sparer, Konteninhaber, Aktionäre, Anleihenbesitzer, es ist alles, aber auch wirklich alles, in bester Ordnung, so sollte wohl die Botschaft lauten. Warum nur sorgt die Nachricht für das Gegenteil, für Nervosität? Zuvor hatte es am Markt Gerüchte gegeben, dass die Bank ihre sogenannten CoCo-Bonds [nachrangige Anleihe, die beim Eintreten bestimmter Bedingungen in Eigenkapital umgewandelt werden] nicht mehr bedienen könne.

Wer glaubt, das unternehmerische Debakel um Eon und RWE sei schon ausgestanden, der sieht sich getäuscht. Bei RWE drohen wohl erneut Milliarden-Abschreibungen auf das Kraftwerksgeschäft. Konkurrent Eon hatte ja bereits schon wegen des Strompreisverfalls Wertminderungen vorgenommen. Das Geschäftsmodell der ehemals so stabilen Versorger wankt doch nach wie vor gewaltig.

Allerdings hinterlassen die jüngsten Einschläge bei der Kursentwicklung keine größeren Dellen mehr. Im Gegenteil, die Milliarden-Abschreibungen bei RWE wurden sogar mit einem Kurs-Plus goutiert. Hat sich die Baisse ausgetobt?

Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal auf der Seite von Yahoo war. Es ist schon ziemlich lange her. Ich möchte fast meine, es war zu den Anfängen des Internets, gefühlt. Damals waren Alta Vista und Yahoo die Suchmaschinen schlechthin im Internet. Der Browser der Wahl hieß Netscape. Die sogenannten Digital Natives können sich vermutlich daran nicht mehr erinnern. Übriggeblieben ist nur Yahoo, wenn man so sagen will. Gut, Netscape ist in den Mozilla Firefox Browser mutiert und lebt in ihm weiter. Aber so richtig lebendig ist Yahoo auch nicht mehr. Im vergangenen Jahr hat der Konzern 4,4 Milliarden Dollar vor allem durch Sonderabschreibungen verbrannt – bei einem Umsatz von 5,0 Milliarden Dollar.

Als Aktionär von Wacker Chemie, gestatten Sie mir dieses Floskel, muss man schon wacker sein und bleiben, um nicht zu verzweifeln. Was soll den Kurs jemals wieder nach oben bringen? Vielleicht müssten die Chinesen noch mehr Solaranlagen bauen als ohnehin schon. Doch China steckt bekanntlich in einer Wirtschaftskrise und man könnte angesichts des niedrigen (und womöglich noch weiter fallenden) Öl-Preises auf den Gedanken kommen, dass demnächst die Nachfrage nach Solarpanelen auf Null sinken könnte. So sind die Aussichten für die Wacker-Chemie-Aktie eher trübe, so scheint es.

Gelobt seinen die Sozial Medien und deren mobile Nutzung. Zumindest Facebook wird dem uneingeschränkt zustimmen, denn das Unternehmen verdient in diesem Bereich rasend viel Geld (ganz im Gegensatz zu Twitter). Und Gründer Marc Zuckerberg kann mal wieder in die Aktionärsmenge rufen: „ 2015 war ein großartiges Jahr für Facebook.“ Wohl war. Die Zahlen von Facebook lesen sich wunderbar: Allein im vergangenen Quartal stiegen die Werbeeinnahmen um 57 Prozent auf 5,6 Milliarden Dollar und der Nettogewinn verbesserte sich um 123(!) Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt stiegen die Erlöse im Jahr 2015 um 44 Prozent auf 17,93 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn lag im zurückliegenden Jahr bei 3,7 Milliarden Dollar.

Ich liebe diese Zahlen von Apple, auch wenn sie unter den Erwartungen lagen. Sie könnten ein Gute-Nacht-Gebet für jeden Börsianer sein: Im zurückliegenden Quartal erzielte Apple einen Umsatz von 75,9 Milliarden Dollar (Vorjahresquartal: 74,6) sowie einen Netto-Quartalsgewinn von 18,4 (18) Milliarden Dollar beziehungsweise 3,28 (3,06) Dollar pro Aktie. Die Bruttogewinnspanne lag bei 40,1 Prozent. Im operativen Geschäft erwirtschaftete der Technologiekonzern aus Cupertino einen Cash-flow von 27,5 Milliarden Dollar im Quartal(!). Davon wurden gleich wieder mehr als 9 Milliarden Dollar durch Aktienrückkäufe und Dividendenausschüttung an die Aktionäre zurückgezahlt. Insgesamt wurden jetzt 153 Milliarden der vorgesehenen 200 Milliarden Dollar des Kapitalrückzahlungsprogramms an die Aktionäre weitergereicht. Für das Quartal wurde eine Bardividende von 0,52 Dollar pro Stammaktie beschlossen.

Verlassen die Ratten das sinkende Schiff? Oder ist es doch eher so, dass sich Twitter hübsch für eine Übernahme macht? Die Wahrheit liegt vermutlich, wie so oft, irgendwo dazwischen. Katie Stanton, die das Unternehmen verlässt und bislang für Kontakte zu Medien bei Twitter zuständig war, tweetet, dass sie nach einer wasserfesten Mascara suche, für eine Freundin. Ob es diese wirklich gibt? Scheinbar hat sie ein paar Tränen verdrückt, ober aus Freude oder Trauer bleibt offen.