Rubrik: Aktien

Vor rund einem Monat hatten wir an dieser Stelle die Stada-Aktie näher beleuchtet. Seit dieser Zeit ist viel passiert. Denn der Konzern, der neben dem klassischen Generika-Geschäft auch ein erfolgreiches Marken-Geschäft (Beispiel: Ladival Sonnencreme) betreibt, legte ordentliche Zahlen für das erste Quartal vor, die leicht über den Markterwartungen lagen. Und auch der Ausblick war recht optimistisch. Doch weitaus wichtiger waren Aktivitäten von Active Ownership Fund (AOF).

Windeln.de nimmt seine Umsatz- und Ergebnisprognose zurück. Schuld ist China. Natürlich, ist man versucht zu sagen. Wer sonst ist schon schuld, wenn es um schlechte Ergebnisse und schleppende Konjunkturentwicklungen geht, dieser Tage. Nicht, dass chinesische Säuglinge und Kleinkinder nun weniger … nein, aber am 8. April diesen Jahres hat die chinesische Regierung die Importregeln und Zölle für Warenlieferungen nach China geändert. Davon sind die Lieferungen von Windeln.de nach China sind bis auf eine moderate Zollerhöhung zwar nicht betroffen …

Jetzt aber. RWE. Es muss nur düster genug aussehen, dann goutiert die Börse auch schon kleinste Lichtblicke. Der RWE-Konzern hat es dank eines guten Ergebnisses im Energiehandels geschafft das Betriebsergebnis um 7,1 Prozent auf 1,75 Milliarden Euro zu steigern. Der Finanzvorstand murmelt dazu etwas von einem „durchaus vorzeigbaren Ergebnis“. Na dann – ach ja, die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr wurde auch noch bestätigt. Die Börse feiert das mit einem Kursplus von fast 9 Prozent.

Die Deutsche Post als einer der weltweit führenden Post- und Logistikkonzerne hat im ersten Quartal 2016 ihr operatives Ergebnis deutlich gesteigert. Der Konzern-Betriebsgewinn (Ebit) lag mit 873 Millionen Euro um 21,3 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Damit setzte das Unternehmen die im vierten Quartal 2015 begonnene Ergebnisdynamik fort. Es ist zugleich das beste erste Quartal der Deutschen Post in der Unternehmensgeschichte. Die Sanierung nach dem „Übergangsjahr 2015“ scheint gelungen bei der Deutschen Post.

Die Aktien von BP, Total oder Royal Dutch Shell sind bei Investoren vor allem wegen der hohen Dividendenrendite gefragt. Aufgrund der Rally beim Ölpreis haben sich die Papiere in den vergangenen Wochen deutlich erholt. Ehe Anleger auf den fahrenden Zug aufspringen, sollten sie sich die Fundamentaldaten genau anschauen. Wie geht es weiter beim Ölpreis? Das fragen sich derzeit viele Investoren. Die Notierung war gegenüber dem Februartief zwischenzeitlich um zwei Drittel nach oben geschossen. In den nächsten Monaten könnte der Preis aber wieder nachgeben, denn es gibt weiterhin ein enormes Überangebot am Markt.

Surteco Aktie – dekorative Oberflächen begegnen uns im täglichen Leben immerzu: Sei es am Schreibtisch, am Schrank, in der Küche oder an der Sockelleiste. Sofern das Material unter der Oberfläche aus Kunststoff oder Papier/Holz ist, stehen die Chancen recht gut, dass das Dekor aus dem Hause der Surteco kommt. Denn das börsennotierte Unternehmen aus dem bayerischen Buttenwiesen-Pfaffenhofen kaufte in den vergangenen Jahren kontinuierlich Wettbewerber auf und vereinte sie unter dem Surteco-Dach.

Ich bin vermutlich kein guter Prophet, was die Aktie von Amazon angeht. Damals, nach dem Internet-Crash, habe ich mir so bei 10, 11, 12 Dollar überlegt, ob ich mir die Amazon-Aktie ins Depot legen soll. Ich verwarf diesen Gedanken, was zuzugeben mir nicht leicht fällt und schmerzt, wenn ich an die entgangenen Gewinne denken, schließlich notiert die Amazon-Aktie nun bei rund 660(!) Dollar. Als Rechtfertigung muss da herhalten, dass in der Nach-Blasen-Zeit keineswegs feststand, ob Amazon die Sache überleben wird. Aber das Unternehmen hat. Amazon-Gründer Jeff Bezos Strategie: Wachstum und Marktmacht erringen – dann wird es auch mit den Gewinnen klappen.

Was tun mit der Aktionärsbank? Diese ist bereits seit zwei Jahren nicht mehr am Markt tätig. Sie passte auch nicht mehr ins Konzept der FinTech Group (Flatex, ViTrade), also, verkaufen. Doch wer nimmt einem eine Bank ab, mit der man selbst nichts mehr anzufangen weiß. So zogen sich die Verhandlungen. Nun aber kann FinTech-Group-Chef Frank Niehage Vollzug melden: Obotritia Capital KGaA kauft die Aktionärsbank und startet gleichzeitig eine strategische Partnerschaft mit Obotritia Capital, hinter der Rolf Elgeti, der langjährige Chef von TAG Immobilien steht.

Da reibe man sich doch die Augen! Die Deutsche Bank. Erst jammern – und dann, doch einen Quartalsgewinn hervorgezaubert. Dabei hatte Finanzvorstand Marcus Schenk, als er über die schlimmsten Anfangsmonate eines Jahres philosophierte, die er je erlebt habe, doch quasi schon eine Gewinnwarnung herausgegeben. Aber die Deutsche Bank war in den vergangenen Monaten (Jahren) immer wieder für Überraschungen gut. Jetzt ist es halt eine etwas eigenwillige Kommunikationsstrategie. Aber gut, die Aktionäre dürfen sich darüber freuen, dass es doch kein Verlust wurde im ersten Quartal. Damit ist aber auch schon alles Gute erzählt.

Wachstum ist alles, Erträge sind nichts. Es läuft nicht mehr so rund bei Apple dem Hersteller des iPhones. Aber man kann auch nicht sagen, dass es schlecht läuft, immerhin verdient Apple noch reichlich Geld, was nicht alle Technologiekonzern von sich behaupten können. Doch der Börse reicht ein funktionierendes Geschäftsmodell nicht, sie handelt die Apple-Aktie als wäre der Technologie-Konzern das nächste Nokia.

Es sind die ganz kleinen Freuden bei Aixtron, dem Hersteller von Maschinen zur Produktion von Leuchtdioden (Halbleiterindustrie), mit denen sich die Aktionäre Mut machen. Aixtron-Anteilseigner sind schließlich Kummer gewöhnt: All den schlimmen Meldungen über schlechte Ergebnisse und abgesprungene chinesische Großauftraggeber und die damit einhergehenden Kursrückgänge seit 2011 von rund 34,00 Euro auf zeitweise 2,90 Euro (Februar 2016) mussten sie durchleiden. Da kommt jedes noch so kleine Fünkchen Hoffnung gerade recht.