Rubrik: Aktien

Rational, es ist scheinbar eine jener Aktien mit der es nur nach oben geht. 2009 notierte das Papier noch bei rund 60 Euro, jetzt sind es 490 Euro. Aber die Erfolgsgeschichte kommt nicht von ungefähr. Das Unternehmen ist weltweite Markt- und Technologieführer für die thermische Speisenzubereitung in Profiküchen. Der Weltmarktanteil befindet ich bei 50 Prozent. Gefühlt befindet es sich „immer“ auf Wachstumskurs. Jetzt hat das Unternehmen seine Prognose erhöht. Was das für die Aktie bedeutet, die an einem charttechnischen Widerstand hängt.

Es ist ein Fingerzeig für alle Verbrennungsmotoren-Hersteller und Automobilzulieferer. AB Volvo (Volvo Group) verkauft seine 30.246.582 Aktien, die das Unternehmen bislang vom Motorenhersteller Deutz gehalten hat. Erstaunlich ist der Kurs. Die 25 Prozent an Deutz wurden zu 6,50 Euro angeboten. Der Schusskurs am 6. Juli lag bei knapp 7,40 Euro. Die Schweden wollten raus bei Deutz und so wie es aussieht, fast um jeden Preis. Die Aktie hat nun ein Problem.

Die Aktie des Waggon- und Kesselwagen-Vermieters für die Schiene, VTG, gehört eher zu den Unscheinbaren an der Börse, was gut sein kann. Solche Papiere sind meist nicht wilden Spekulationen ausgesetzt. Natürlich geht es auch bei VTG nicht ohne (größere) Schwankungen, aber mit der Aktie geht es schon seit Jahren, unterbrochen von teilweise auch längeren Konsolidierungsphasen, nach oben. Langfristaktionäre wissen so etwas zu schätzen. Nun hat das Logistikunternehmen in Europa kräftig zugekauft. Die Börse feiert, doch es gibt einen dunklen Fleck.

Eines der Unternehmen, die unter den jüngsten Cyber-Attacken zu leiden hatten, war der Beiersdorf-Konzern. Dabei teilten die Hamburger glücklicherweise mit, dass die wirtschaftlichen Schäden des Angriffs vergleichsweise gering sind, denn die Lagerbestände sind groß genug, damit der Einzelhandel weiter versorgt werden kann. Wie wichtig dabei aber noch immer – auch in unserer digitalen Zeit, offensichtlich ein klassisches Telefon ist, unterstreicht der Nivea-Konzern, denn deren Anlage war von der Attacke außer Betrieb gesetzt worden. Vorstandschef Stefan Heidenreich sagte zum Angriff gegenüber Pressevertretern: „Wir haben Tag und Nacht gearbeitet, aber wir sind noch nicht über den Berg.“ Die Aktie reagiert empfindlich, zumal sie nicht gerade günstig bewertet ist.

Wenn in einem Land die Nummer zwei einer Branche schwächelt, dann ist der Marktführer der Gewinner. So ist dies ganz besonders bei den deutschen Fluggesellschaften. Während Air Berlin am Abgrund der Insolvenz taumelt, ist die Lufthansa sogar bereit, dem schwer angeschlagenen Wettbewerber unter die Arme zu greifen. So hat die Kranich-Airline erst kürzlich eine ganze Reihe von Air Berlin-Fliegern übernommen, damit der kleine Konkurrent nicht noch stärker in Turbulenzen kommt. Denn ohnehin sorgte nur der Großaktionär Etihad aus Abu Dhabi dafür, dass bei Air Berlin die Triebwerke noch nicht ausgegangen sind. Mehrere Milliarden flossen bereits aus dem Scheichtum in die dauerhaft klamme Firmenkasse. Eine Komplettübernahme von Air Berlin lehnt Lufthansa-Chef Carsten Spohr aber derzeit ab – noch. Eine Branchenkonsolidierung gilt aber als unumgänglich. Wie die Lufthansa-Aktie darauf reagieren wird.

Nun kann es doch ganz schnell gehen mit der Aufspaltung des Metro-Konzerns. Denn am Donnerstag lehnte das Oberlandesgericht Düsseldorf gleich mehrere Nichtigkeits- und Anfechtungsklagen gegen den Aufspaltungsbeschluss der Metro-Hauptversammlung ab. So kann Metro-Chef Olaf Koch aufatmen und das tun, was er nun schon viele Monate plant: Die Bildung eines Lebensmittelkonzern mit dem Metro-Großmärkten und den Real-Supermärkten unter dem Namen Metro und Erschaffung von Ceconomy, einem Elektronikhändler mit Media Markt und Saturn. Was das für die Vorzüge und Stämme von Metro bedeutet und welche ertragsstarken Alternativen es gibt.

Fundamental ist die Aktie von ThyssenKrupp nach dem kräftigen Anstieg der vergangenen Monate nicht mehr günstig bewertet. Doch steigende Stahlpreise und eine mögliche Fusion des Europa-Geschäfts mit Tata Steel inspirieren anscheinend zu mehr. Im mittelfristigen Bereich hat sich charttechnisch die Situation sogar noch weiter aufgehellt.

Es könnte also tatsächlich mit einem etwas größeren Börsengang (englisch IPO) in Deutschland klappen. Denn bei Vapiano soll das Zeichnungsbuch schon übervoll sein, wie wir aus Kreisen der Konsortialbanken (Barclays, Berenberg und Jefferies) hören. Tatsächlich, die Geschichte hört sich spannend an. Sollten Anleger die Aktie zeichnen?

Bei Osram wird derzeit die (ferne) Zukunft gehandelt. Die Aktie befindet sich in einem grandiosen Aufwärtstrend. Charttechnisch sieht das alles sehr gut aus, allerdings bereitet die Bewertung Sorgen. Aktuell liegt das KGV bei 25, was sicherlich nicht günstig ist. Doch die Börse wäre nicht die Börse, wenn sich dafür nicht gute Argumente finden würden. Bekannt ist aber auch, dass die Börse launisch sein kann, ganz besonders, wenn hohe Erwartungen nicht erfüllt werden sollten. Ein Discount-Zertifikat bietet einen Verlustpuffer.

Die Aktie von HeidelbergCement tritt auf der Stelle und pendelt seit August 2016 zwischen 80 und 90 Euro. Denn der Markt traut dem Bauzulieferer zurzeit wenig zu. Ein Grund dafür ist die milliardenschwere Übernahme des italienischen Wettbewerbs Italcementi im Vorjahr, die die Heidelberger sehr viel Geld kostete, allerdings in eine völlig neue Größenordnung katapultierte, wie die Zahlen zum ersten Quartal belegen. Der zweite Grund für die schwache Performance sind Zweifel an schnellen Synergien aus dem Deal und der dritte Grund sind die zuletzt schwachen Zementpreise in Europa. Analysten sehen nun eine Trendwende.

Goldman Sachs hat am vergangenen Freitag die US-Technologiebörse Nasdaq kräftig auf Talfahrt geschickt. Im Zuge dieser Korrektur musste allerdings auch die deutsche Tech-Aktie SAP zu Wochenbeginn Abschläge hinnehmen. Doch hier erkennen wir keinerlei Blasenbildung und schon gar keine Überbewertung. Denn operativ sind die Walldorfer auf Kurs. Speziell das Cloud-Segment wächst kräftig (im ersten Quartal um 34 Prozent). Und es wird auch im weiteren Jahresverlauf zweistellige Zuwachsraten dem Konzern bringen. Kann schon wieder zugegriffen werden?

Fresenius Medical Care (FMC) gilt als ein sehr solides Unternehmen, welches wie keine andere Firma vom steigenden Wohlstand (beziehungsweise seinen Folgeerkrankungen) und der höheren Alterserwartung profitiert. Denn der Gesundheitskonzern kümmert sich mit seiner Dialysetechnik um die Behandlung von Menschen mit chronischem Nierenversagen. Dazu liefern die Bad Homburger nicht nur das Dialysegerät, welches die Blutreinigung durchführt, sondern auch alle notwendigen Zubehörmaterialien und Labordienstleistungen an. Dieses Geschäft hat FMC in den vergangenen Jahren, auch dank vieler Zukäufe, zu einem Weltkonzern aufsteigen lassen. Damit gleichzeitig die Kosten nicht ausufern, hat der CEO jetzt ein neues Sparprogramm angeschoben. Was das für die Aktie bedeutet und warum ein Bonus-Zertifikat interessanter sein könnte.